Lost Land, Der Aufbruch
Ausnahme von Preacher Jack. Der groÃe Mann grinste Benny und Nix an. »Wisst ihr, wie ich heiÃe?«
»White Bear«, sagte Nix.
»Richtig«, erwiderte der Riese, sichtlich erfreut. »Aber wisst ihr auch, wer ich bin?«
Sie schüttelten den Kopf.
»Ich bin der Geist des Leichenlands, der alte Medizinmann, der wiedergeboren wurde, um die Welt vor sich selbst zu bewahren. Ich bin der unsterbliche White Bear, geboren im Feuer und geboren aus dem Feuer.« Er musterte sie eindringlich und brach dann in Gelächter aus. Die anderen Männer lachten ebenfalls, und zu viert grölten sie über einen Witz, den weder Benny noch Nix verstanden. SchlieÃlich wischte sich White Bear eine Träne aus dem Winkel seines gesunden Auges. »Okay, okay ⦠das ist die Presseerklärung. Das erzählen wir den Trotteln, um sie zu begeistern. Funktioniert ziemlich gut. Falsche Informationen und falsche Versprechungen halten den Laden am Laufen.«
»Wovon reden Sie?«, fragte Nix fordernd.
»Nenn es Wahlkampfstrategie«, antwortete White Bear. »Man braucht immer eine gute Wahlkampfstrategie, wenn man für ein Amt kandidiert.«
Benny kniff die Augen zusammen. »Für welches Amt?«
»Oberboss des ganzen verdammten Leichenlands«, erklärte Digger.
»Ja, so ungefähr«, stimmte White Bear ihm zu. »Als wir hörten, dass dein Bruder Tom aus der Gegend verschwindet, hielten wir den Moment für gekommen, ein paar Veränderungen vorzunehmen. Zeit, endlich mit den bescheuerten Regeln Schluss zu machen, die in Käffern wie Mountainside und Haven herrschen. Charlie hatte das auch schon vor, aber er ⦠äh ⦠zögerte, solange Tom mitmischte.«
»Weil er vor Tom Angst hatte!«, rief Benny.
Das Lächeln auf White Bears Gesicht verblasste. »Junge, in einer Zombiegrube brauchst du weder Zähne noch beide Augen. Noch ein Wort über Charlie und ich richte dich verdammt übel zu, bevor ich dich an die â¦Â«
»Bear«, mahnte Preacher Jack leise. Mehr sagte er nicht, aber es reichte, um White Bear für einen Moment zum Schweigen zu bringen. Der groÃe Mann nickte und holte Luft.
»Okay, okay«, sagte er dann, lieà Benny aber nicht aus dem einen Auge. »Charlie hatte vor niemandem auf Gottes grüner Erde Angst, du kleine Rotznase. Er war ein Ehrenmann und hat deinem Bruder Respekt erwiesen. Er hat ihn nicht gefürchtet, sondern respektiert.«
Benny wollte das Ganze nicht noch schlimmer machen und sagte daher nur: »Okay, ich verstehe.«
White Bear nickte einmal kurz. »Tom Imura geht mir zwar unheimlich auf die Nerven, aber er ist ein Krieger, und ich würde niemals etwas anderes behaupten.« Heap und Digger knurrten zustimmend und sogar Preacher Jack nickte. »Aber Tom will weiterziehen, und er hat mehr oder weniger gesagt, dass dieses Territorium ihn nichts mehr angeht. Das bedeutet, dass es allen offensteht â aber das, was Charlie gehört hat, steht rechtmäÃig mir zu. Also rücke ich nach und übernehme seinen Posten. Ich habe groÃe Pläne für die Gegend. GroÃe, gute Pläne. Und willst du wissen, was das Beste ist? Wirklich zum Brüllen komisch?«
»Ãh ⦠klar«, erwiderte Benny.
»Ich wette, dein Bruder würde sogar gutheiÃen, was ich vorhabe.«
Nix grummelte leise vor sich hin, aber White Bear nahm es nicht wahr.
»Was meinen Sie?«, fragte Benny.
»Es ist höchste Zeit, dass die Leute aufhören, sich vor den Toten zu fürchten«, erklärte White Bear. »Ich meine, vor den Kindern Lazarusâ.« Er warf Preacher Jack einen Seitenblick zu und Benny sah den missbilligenden Ausdruck im Gesicht des älteren Mannes. »Wir müssen uns die Welt mit ihnen teilen, aber es gibt genügend Platz für alle, und jeder kann bekommen, was er möchte.«
»Wie soll das gehen?«
»Wir werden das Leichenland zurückerobern, Kinder. Wir bringen die Toten von hier fort. Wir treiben sie alle â¦Â«
»Wir âºführenâ¹ sie«, berichtigte Preacher Jack ihn.
»Okay, wir führen sie aus diesen Bergen. Wir lassen die Menschen neue Schutzzäune errichten, aber die Grenzen verlaufen entlang von Flüssen, Schluchten und natürlichen Barrieren. Wir holen uns Ackerland zurück und halten wieder Vieh. Nicht nur ein paar Stück, wie die Leute in der Stadt, sondern
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