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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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gewinnen, so oder so.«
    Nix biss sich auf die Lippe. Benny trat näher und berührte ihre Wange.
    Â»Hey … ist mit dir alles in Ordnung? Nein, warte – das ist wohl die dämlichste Frage, die ich je gestellt habe. Ich meine, ob …«
    Nix zwinkerte und lächelte, und einen Augenblick lang war sie wieder da, die alte Nix – stark, klug und bei Verstand. Sie packte Benny, drückte ihn fest an sich und flüsterte ihm eindringlich ins Ohr: »Ich will nicht hier unten sterben, Benny.«
    Â»Hey!«, rief White Bear. »Wenn ihr zwei Turteltauben fertig seid, können wir dann weitermachen? Viele Leute haben eine Menge Geld bezahlt, um die Spiele zu sehen.«
    Benny und Nix machten in exakt demselben Moment dieselbeobszöne Geste. White Bear lachte laut auf und das Publikum applaudierte.
    Bevor Benny Nix losließ, flüsterte er ihr zu: »Wir können es schaffen. Wir finden die Glocke und sind frei.«
    Â»Klug wie ein Krieger«, sagte sie.
    Â»Klug wie ein Krieger«, bestätigte er.
    Â»Hey!«, schrie Nix. »Bekommen wir keine Waffen?«
    Preacher Jack beugte sich über den Rand. »Die Kinder Lazarus’ tragen auch keine Waffen und dennoch schlagen sie mit der Kraft der Gerechten zu. Es wäre nicht fair, euch Waffen zu geben.«
    Â»Okay«, meinte Benny, »bekommen wir dann wenigstens zwei Zom…, ich meine zwei Kinder, die genauso groß, schwer und alt sind wie wir?«
    Ein boshaftes Lächeln breitete sich auf Preacher Jacks Gesicht aus, und darin steckte alles Schmutzige, Korrupte und Unnatürliche, das ein lächelnder Mund und funkelnde blaue Augen ausdrücken konnten. »Gebete und echte Reue sind eure Waffen«, sagte er.
    Dann trat er zurück und andere Gesichter schoben sich über den Rand der Grube. Fackeln wurden in die am Rand verteilten Ständer gesteckt und ihr Licht tauchte das unterirdische Labyrinth in ein schummriges Reich schmutzig-gelber Schatten.
    Plötzlich packte Nix Bennys Arm, und als er sich umdrehte, sah er, dass die Schatten bevölkert waren und sich in den verschlungenen Tunneln etwas bewegte. Steife Gestalten torkelten im schummrigen Zwielicht auf sie zu und dann hörten Benny und Nix das leise, hungrige Stöhnen der lebenden Toten.

Chong stand im Schatten und sah zu, wie Tom Imura auf die Veranda des Hotels zuging. Dort waren zwei Wachen postiert, beide mit Gewehren bewaffnet. Während Tom die Treppe hinaufstieg, beobachteten sie ihn misstrauisch. Einer der Männer bedeutete ihm, auf der obersten Stufe stehen zu bleiben.
    Â»Wenn du wegen der Spiele hier bist, musst du da lang …«
    Das waren seine letzten Worte. Chong bekam überhaupt nicht mit, wie Toms Hand sich bewegte. Er sah nur das helle Aufblitzen von Stahl, der von einer Seite zur anderen zuckte, und dann sackten die beiden Männer plötzlich zu Boden. Frisches Blut klebte an der Fassade und der Tür des alten Hotels.
    Nie zuvor hatte Chong schnellere Bewegungen gesehen, und tief in seinem Inneren wusste er, dass dies notwendig gewesen war, aber in anderer Hinsicht erschien ihm das Ganze auch falsch. Diese Männer gehörten zu Gameland, sie zwangen Kinder, in den Zombiegruben zu kämpfen, und doch hatten sie ihr Leben im Bruchteil einer Sekunde ausgehaucht. Sie waren beseitigt worden. Tom benutzte die Chiburi-Technik aus dem Kenjutsu, um sämtliches Blut von der Schwertklinge zu entfernen. Danachglänzte das Schwert, als hätte es nicht gerade das Leben zweier Menschen beendet.
    Tom drehte sich um, als Chong die Treppen zur Veranda hinaufschlich, und schaute ihn traurig an. »Tut mir leid, dass du das sehen musstest, Chong.«
    Â»Mir auch«, sagte Chong betrübt. »Aber ich schätze, wir hatten keine andere Wahl.«
    Â»Nicht, wenn wir Benny und Nix retten wollen.«
    Â»Das hier ist Krieg und diese Leute sind Monster.«
    Tom legte Chong eine Hand auf die unverletzte Schulter. »Hör mir zu. Es gibt auch gute Menschen. Egal, wie schlimm es wird, Kleiner, vergiss das nie. Es gibt mehr gute als schlechte Menschen.«
    Chong entgegnete nichts, befühlte nur geistesabwesend die Bisswunde an seiner Schulter. »Willst du die beiden nicht befrieden?«, fragte er.
    Â»Nein. Wir brauchen alle Hilfe, die wir kriegen können. Sollen sie ruhig herumwandern und für Chaos sorgen. Ich werde mich später um sie kümmern, falls Zeit dafür ist. Aber jetzt

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