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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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knurrte Benny.
    Â»Ja, aber warum?«
    Tom gab einen weiteren Schuss ab. Dieses Mal ignorierte das Nashorn ihn jedoch und setzte Chongs Verfolgung fort. Tom schrie lauter und sprang erneut auf und ab, aber das Tier hatte den Blick fest auf Chong gerichtet. »Nicht da entlang!«
    Entweder hörte Chong ihn nicht, oder er war zu verängstigt, um seiner Warnung Beachtung zu schenken.
    Benny und Nix steuerten auf die überwucherte Feuerschneise zu, preschten durch brusthohe Gräser und Unkraut und hielten im spitzen Winkel auf die Kiefern hinter Chong zu, damit sie ihn von dort wegholen konnten. Die Kiefernreihe war vielleicht 50 Meter entfernt. Benny sah, dass die umliegenden Sträucher und Pflanzen bereits von den gewaltigen Hufen des Nashorns niedergetrampelt worden waren, als sei es hier schon Hunderte von Malen entlanggerannt.
    Er befand sich nur wenige Schritte hinter Nix. Plötzlich schrie sie auf und stürzte ungefähr zwei Meter vor ihm ins Gras. Da er nicht rechtzeitig anhalten konnte und sich sein Fuß in irgendetwas verfing, fiel auch er hin. Als er auf ihren Beinen landete, stieß sie einen spitzen Schmerzensschrei aus.
    Â»Uff! Entschuldigung!«, schnaufte er, rollte sich schnell nach links ab …
    â€¦ und sah einem Zombie direkt in die Augen.

Benny schrie.
    Nix schaute auf, erblickte den Zombie … und kreischte ebenfalls.
    Der Zombie lag im hohen Gras nur wenige Zentimeter von ihnen entfernt. Aber er schrie nicht, sondern fletschte die Zähne. Dann machte er einen Satz nach vorn und versuchte, Benny ins Gesicht zu beißen.
    Nix packte ihn an der Schulter und riss ihn zurück. Der Untote schlug seine Zähne ins Leere statt in Bennys Wange. Benny warf sich rückwärts und schob gleichzeitig Nix zur Seite, fort von den verfaulten Zähnen des Zombies und dessen ausgestreckten, wachsweißen Händen. Aber er war nicht schnell genug: Der Zombie bekam ihn mit einer Hand an seinem linken Turnschuh zu fassen und biss herzhaft in die Gummikappe. Benny heulte auf vor Schmerz, als sein Zeh zwischen den abgebrochenen Zähnen des Zombies knackte.
    Mein Gott! Hat er mich gebissen? Hat er mich gebissen? Diese Frage schoss ihm wieder und wieder durch den Kopf, wie eine Litanei der Furcht.
    Benny holte mit dem rechten Fuß aus und trat den Zombie ins Gesicht – einmal, zweimal, immer wieder. Das Wesen trug eine Latzhose wie ein Farmer und hatte große Hände und breite Schultern. Es mochte verkrüppelt und tot sein, besaß aber trotzdem Bärenkräfte. Benny trat mit Wucht und mit all seiner Angst weiter nach seinem Angreifer und spürte die Erschütterung jedes Aufpralls wie heiße Nadeln in seinem Schienbein. Alte Knochen knackten, verfaulte Zähne brachen – und dann war er frei. Endlich.
    Er stieß Nix von dem Monster weg. Sie rappelte sich auf und setzte sich in Bewegung, schrie aber sofort los und fiel wieder hin. Benny krabbelte rückwärts, drehte sich um … und erstarrte. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren: Ein zweiter Zom war aus dem Unterholz gekrochen und griff Nix an – eine einstmals sehr große Frau, gekleidet in die schwarzen und weißen Lumpen einer Nonnentracht. In ihren Wangen prangten zwei Einschusslöcher, aber die Einschüsse waren alt, und die Kugeln mussten Rückgrat und Gehirn verfehlt haben. Die untote Nonne drückte Nix an den Schultern zu Boden und beugte sich über sie, um zuzubeißen und damit alles Gute und Wunderbare in Bennys Welt zu zerstören.
    Nix’ Gesicht war vollkommen mit hellrotem Blut bedeckt und in Bennys Brust stieg eine dunkle Woge nackter Angst auf. Aber seine Wut war größer als seine Angst.
    Â»NIX!«
    Er brüllte lauter als ein Stier, lauter als das Rhinozeros und stürzte sich dann mit einem unverständlichen Schrei auf den Zombie. Sein Bokutō lag vergessen im Gras. Er dachte nicht einmal daran, sein Messer zu ziehen, sondern kreuzte nur dieArme vor dem Gesicht und krachte wie ein Blitz in die Zombie-Nonne hinein.
    Â»Lass sie los!«
    Benny rannte die Nonne mit solcher Wucht um, dass er mit ihr zusammen zu Boden ging und die beiden schließlich fauchend und ineinander verkeilt im Gras hin und her rollten, während Nix’ Schrei die Luft erfüllte.
    Die Nonne war völlig ausgetrocknet, besaß aber noch kräftige Arme. Als sie jedoch zusammen über den Boden

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