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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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musste es über vier Meter lang sein und eine Schulterhöhe von zwei Metern haben. Sein Hals war mit dicken Muskeln bepackt, um den langen Kopf mit der riesigen Schnauze und den zwei tödlichen Hörnern zu tragen – eines davon ein etwa 75 Zentimeter langes, spitzes Gebilde, das Bennys Körper ohne Weiteres durchbohren konnte.
    Das Wesen wich nicht von der Stelle, bewegte die Ohren unabhängig voneinander lauschend hin und her und blähte die Nüstern, um die Witterung der fünf Menschen aufzunehmen, die dort auf der Straße standen.
    Augen und Mund weit aufgerissen, starrte Benny das Monster wie gebannt an.
    Â»Ist das ein … ein … ein …?«, wollte Nix fragen.
    Â»Ja«, bestätigte Chong.
    Die Kreatur wandte rasch den Kopf in ihre Richtung.
    Â»Ich träum das doch nur, oder?«, meinte Benny.
    Â»Kein Traum«, flüsterte Lilah mit ihrer rauen Stimme, aber selbst sie schien verunsichert.
    Â»Es ist ein weißes Rhinozeros«, verkündete Chong ein wenig zu laut. »Aber wie kann das sein?«
    Â»Halt den Mund!«, warnte Tom ihn, doch es war bereits zu spät.
    Plötzlich schnaubte das riesige Tier laut und feucht und machte einen herausfordernden Schritt auf Chong zu. Dann gab es einen tiefen, bedrohlichen Grunzlaut von sich, scharrte mit den Hufen und schnaubte erneut.
    Â»Okay«, sagte Tom. »Lauft.«
    Einen kurzen Augenblick starrten ihn alle an.
    Â»LAUFT!«
    Das Rhinozeros neigte seine gefährlichen Hörner in ihre Richtung, spannte die Muskelpakete an seinem Rücken und seinen Hinterbeinen an … und stürmte auf sie zu.

»Los, los … LOS!«, brüllte Tom, packte Nix, Benny und Chong und schob sie in Richtung der Bäume. »In den Wald!«
    Â»Tut mir leid!«, schrie Chong.
    Â»Sei still und lauf!«
    Der Boden bebte, als dreieinhalb Tonnen wütender Muskelmasse auf sie zuwalzten. Trotz seiner Größe war das Tier unglaublich schnell. Lilah schleuderte ihren Speer in seine Richtung, aber die Klinge schlitzte lediglich eine rote Kerbe in seine gepanzerte Schulter. Das Nashorn wurde dadurch nur noch wütender.
    Â»Oh«, sagte sie kleinlaut und rannte dann ebenfalls davon.
    Tom harrte noch einen Sekundenbruchteil länger aus und nahm das schwarze Auge des Tiers über Kimme und Korn seiner Pistole ins Visier. Aber dann riss er die Waffe herunter, rammte sie in das Holster an seinem Gürtel und rannte, so schnell ihn seine Beine trugen. Er schloss zu den anderen auf und rief ihnen zu, sie sollten sich links halten, sodass sie fast parallel zur Straße liefen.
    Das Rhinozeros versuchte, ihnen den Weg abzuschneiden, aber der Winkel war zu spitz. Es rutschte über den getrockneten Schlamm der Straße und galoppierte dann brüllend direkt inden Wald. Dabei rammte es mit den Schultern ein paar schlanke Kiefern, die sofort umknickten.
    Â»Nutzt die Bäume«, rief Tom ihnen zu. »Lauft im Kreis um die großen herum.«
    Nix stürmte vorneweg und steuerte auf eine knorrige alte Platane zu. Sie sprang dahinter, drehte sich dann um und zog Benny und Chong zu sich.
    Das Nashorn entdeckte sie und preschte auf sie zu, scherte aber in letzter Sekunde aus: Anstatt den Baumstamm frontal zu rammen, schlitzte es eine tiefe Furche in das Holz und ließ die alte Platane von der Wurzel bis in die Krone erzittern. Dann wirbelte das Urvieh herum, nahm Anlauf und krachte erneut gegen den Baum. Hektisch riss Benny die Arme in die Höhe, um seine Augen vor den Splittern zu schützen, die beim Aufprall durch die Luft gewirbelt wurden. Das Tier versuchte, die drei um den Baum herum zu jagen, aber sie waren wendiger. Es schnaubte und trollte sich, nahm dann jedoch wieder Anlauf und rammte den Baum erneut, und dieses Mal machte es Knack! Die Platane kippte zur Seite und krachte mit einem gewaltigen, dumpfen Rauschen ihrer Blätter auf den Boden.
    Â»Was machen wir jetzt?«, stieß Chong mit erstickter Stimme hervor. Benny warf ihm einen Blick zu und sah die Angst in den weit aufgerissenen Augen seines Freundes, die schon bald in Panik umschlagen würde.
    Das Ungetüm galoppierte ungefähr 15 Meter weit weg und drehte sich dann auf den Hinterbeinen um. Dieses Mal hatte es jedoch nicht den Baum im Visier, sondern steuerte um den Stamm herum und preschte wie ein geölter Blitz direkt auf Chong zu.
    Â»HEY!«, schrie Nix, richtete sich zu voller Größe auf

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