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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Krieger.«
    Tom umarmte Nix und tätschelte Lilah die Wange. »Ihr alle«, sagte er. »Seid klug wie Krieger.«
    Sie nickten.
    Dann drehte Tom sich um und lief an den Findlingen entlang. Seine Bewegungen waren so geschmeidig, dass sie darüber hinwegtäuschten, wie schnell er war. Innerhalb weniger Sekunden hatte er die Bäume erreicht, und nach ein paar Minuten war er fort, verschluckt von der Dunkelheit des Waldes, als die Sonne über den Rand der Welt glitt und in die Tiefe fiel.



Nachdem Tom aufgebrochen war, wandte Lilah sich an Benny und Nix: »Wenn wir hier die Nacht verbringen wollen, sollten wir diesen Ort sicher machen.«
    Â»Okay, sag uns, was wir tun sollen«, bat Nix.
    Als Erstes suchten sie Schnüre und Seile zusammen, die sie dann rund um die Tankstelle spannten. Lilah und Benny machten sich daran, Dosen aus dem Müllhaufen hinter dem Haus zu fischen und kleine Steine zu sammeln. Nix nahm einen Hammer und eine Ahle aus der Werkzeugkiste von Bruder David und trieb Löcher in die Dosen. Dann band Lilah die Dosen an die stramm gespannten Schnüre, füllte jede von ihnen mit ein paar Steinen und brachte die Schnüre in unterschiedlichen Höhen an, damit ein Zombie direkt hineinlaufen und die mit Steinen gefüllten Dosen zum Klappern bringen würde. Die Schnüre würden hoffentlich auch jedes menschliche Wesen verraten, das sich in der Dunkelheit anschlich. Am Himmel funkelten zwar schon die ersten Sterne, aber es schien kein Mond, und die Stolperdrähte würden nach Sonnenuntergang so gut wie unsichtbar sein.
    Anschließend hängten die drei Handtücher und Laken vor dasFenster, damit kein Licht nach draußen drang. Lilah sammelte Holz für den Ofen.
    Da es sonst nicht viel tun gab, setzten sie sich hin und warteten.
    Zuerst war die Stimmung lediglich angespannt. Benny machte sich Sorgen um Chong und auch um Tom. Aber nach einiger Zeit wurde er nervös und gereizt. »Ich wünschte, Tom wäre hier«, beschwerte er sich.
    Lilah, die wieder einmal ihre Pistole reinigte, warf ihm einen bösen Blick zu. »Er wäre hier, wenn Chong sich nicht so dämlich angestellt hätte.«
    Â»Okay«, fauchte Benny, »Chong hat ein paar Fehler gemacht … aber musst du denn andauernd auf ihm rumhacken?«
    Â»Warum nicht? Seit Verlassen der Stadt ist er für all unsere Probleme verantwortlich.«
    Â»Chong hat einfach nur Angst, okay? Willst du mir etwa erzählen, du hättest nie Fehler gemacht, weil du Angst hattest?«
    Etwas schien sich in Lilahs Augen zu bewegen, aber ihre Stimme war kühl und fest. »Ja, ich habe Fehler gemacht. Aber damit habe ich kein einziges Mal jemand anderen in Gefahr gebracht.«
    Â»Du hattest ja auch niemand anderen«, konterte Benny brutal, bereute es aber sofort, als er den verletzten Ausdruck in Lilahs Augen sah. »Ach, Scheiße. Hör zu, Lilah, ich wollte nicht …«
    Liliah warf ihm einen Blick zu, der ihn eigentlich auf der Stelle hätte töten müssen. Dann riss sie die Tür auf und rannte hinaus. Die Sonne glich einem feurigen Drachenauge, das durch die Bäume spähte.
    Benny starrte Lilah hinterher, die mit steifem Rücken davonstakste, bis Nix sich vor ihn stellte und ihm die Sicht versperrte. Ihr missbilligender Blick sprach Bände. Benny schloss die Augen.
    Â»Was sollte das?«, stellte sie ihn zur Rede.
    Â»Ich kann selbst nicht glauben, dass ich das wirklich gesagt habe«, stöhnte er.
    Nix boxte ihn gegen die Brust. Nicht fest, aber fest genug, um ihren Standpunkt klarzumachen. Dann drehte sie sich um und ging ebenfalls davon.
    Bennys innere Stimme spottete: cleverer Schachzug.
    Â»Klappe!«, murmelte er.
    Als Lilah schließlich ins Haus zurückkam, war es draußen fast nachtschwarz. Sie ignorierte Benny vollständig, marschierte zum Tisch und machte sich wieder an die Reinigung ihrer Waffe, als sei nichts geschehen. Nix schloss die Tür ab und zog die Vorhänge zu.
    Sie entzündeten ein kleines Feuer im Ofen, bereiteten eine Mahlzeit zu, aßen und tranken dazu Wasser aus ihren Feldflaschen. Doch die Warterei trieb sie langsam, aber sicher in den Wahnsinn.
    Lilah und Nix wechselten kaum ein Wort mit Benny. Zuerst fühlte er sich deswegen mies, aber je weiter der Abend voranschritt, desto mehr ärgerte er sich über die beiden. Eine Stunde verging im Schneckentempo. Draußen zirpten die Grillen im Gras

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