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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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und ein trockener Wind zerzauste die Blätter in den Baumwipfeln. Sie lauschten dem Wind, während sie noch eine Portion Bohnen und Reis aßen. Nix hatte gekocht und Zwiebeln, Knoblauch sowie ein paar Kräuter aus Bruder Davids mageren Vorräten hinzugegeben. Lilah konnte zwar auch kochen, aber kein Mensch wollte das, was sie zubereitete, auch nur anrühren. Benny wusste ebenfalls, wie man kochte, hatte aber keine Ahnung vom Würzen. Für ihn gab es nur Salz und scharfe Soße.
    Eine weitere halbe Stunde kroch dahin. Lilah sammelte sämtliche Messer in der Raststätte ein, legte sie ordentlich in einer Reihe nebeneinander und begann, sie zu reinigen.
    Â»Wollen wir einfach nur hier rumsitzen?«, maulte Benny und starrte Lilah über den Tisch hinweg finster an.
    Nix schenkte ihm einen kühlen Blick und streckte die Hand aus. »Da drüben ist die Tür. Niemand zwingt dich, hierzubleiben.«
    Â»Sehr witzig.«
    Wütend versetzte Lilah dem Tischbein einen Tritt. »Nix hat recht. Du kannst gern gehen, wenn du meinst, du könntest etwas Sinnvolles tun.«
    Â»Vielleicht sollte ich das machen.«
    Â»Ja, vielleicht solltest du das«, schnaubte Lilah zornig.
    Â»Aber vielleicht solltest du ja verschwinden«, fauchte Benny zurück. »Ohne dich würden wir doch gar nicht in diesem Schlamassel stecken.«
    Lilah schaute ihn völlig perplex an. »Was?«
    Â»Komm schon. Du glaubst vielleicht, das alles sei Chongs Schuld, und vielleicht ist es das auch zum Großteil, aber er wäre zu diesem bescheuerten Campingausflug gar nicht erst mitgekommen, wenn er was gegen seine Gefühle machen könnte.«
    Ãœberrascht blinzelte Lilah ihn an. »Was meinst du?«
    Â»Du hast mich schon verstanden. Chong wäre niemals mitgekommen, wenn du nicht wärst. Er säße jetzt zu Hause, gemütlich und in Sicherheit.«
    Â»Benny!«, mahnte Nix, aber Lilah unterbrach sie.
    Â»Ich? Wieso? Warum habe ich was damit zu tun, was er macht?«
    Â»Weil er bis über beide Ohren in dich verknallt ist, Lilah. Wie kannst du nur so wahnsinnig wachsam sein und gleichzeitig nicht mitkriegen …«
    Â»Benny!« Nix sprang auf. »Das reicht!«
    Klappe!, zischte seine innere Stimme. Benny ignorierte beide Warnungen. »Ist doch wahr!«
    Lilah starrte ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Zorn an. »Du solltest besser den Mund halten.«
    Wütend zeigte Benny mit dem Finger auf sie. »Und du solltest mal die Augen aufmachen, Lilah. Chong schwärmt für dich, seit du bei ihm eingezogen bist. Er hat nur noch Augen für dich.«
    Â»Halt den Mund!«
    Â»Du hast mit ihm geredet, als wir auf der Straße unterwegs waren. Ich wette, er hat dir gesagt, was er für dich empfindet, und du hast ihn eiskalt abblitzen lassen.«
    Â»Halt den Mund!«, schrie Lilah.
    Â»Du streitest es ab? Hat er dir etwa nichts gesagt … vorhin auf der Straße?«
    Â»Lass mich in Ruhe.«
    Â»Worüber habt ihr beiden gesprochen?«
    Lilah musterte Benny finster. »Er hat mich gefragt, ob das alles seine Schuld sei, und da hab ich ihm die Wahrheit gesagt. Ich habe ihm gesagt, dass er ein Stadtjunge ist … und nicht stark genug, um hier draußen zu überleben.«
    Â»Das hast du ihm gesagt? Wolltest du, dass er sich aus dem Staub macht?«
    Â»Nein!«
    Â»Was hat er geantwortet?«
    Â»Das geht dich nichts an, also sei still!«, herrschte Lilah ihnan und schlug dabei so fest mit der Faust auf den Tisch, dass eines der Messer über die Platte rollte und klirrend zu Boden fiel. In der darauffolgenden Stille bückte sie sich und hob es wieder auf.
    Benny wusste, dass er den Mund halten und die Sache auf sich beruhen lassen sollte. Aber er konnte nichts dagegen machen – die Worte sprudelten einfach aus ihm heraus. »Und was passiert, wenn ich nicht den Mund halte? Willst du mich dann wieder bedrohen? Ich wette, du kannst es gar nicht erwarten, mich zu befrieden. Und Chong. Und vielleicht auch Nix.«
    Lilahs Gesicht wurde leichenblass. Tränen, so klein wie Diamantensplitter, funkelten in ihren Augenwinkeln. Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber Nix kam ihr zuvor.
    Â»Benny«, brüllte Nix, »so wahr mir Gott helfe …«
    BUMM!
    Irgendetwas schlug gegen die Vordertür. Die drei erstarrten, mit weit aufgesperrten Mündern, die Augen auf die Tür gerichtet, die Ohren

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