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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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gefangen hielt. Ich war damals noch ganz klein und Bennys Tante Cathy kümmerte sich um mich.
    Dann brachte Tom meine Mom nach Hause. Tom hatte überall Schnitt- und Brandwunden, wie die Nachbarn mir später erzählten. Er roch nach Rauch und hatte Blutflecken auf seiner Kleidung. Viel später erfuhr ich, dass Tom meine Mom gerettet und Gameland zerstört hatte. Ich glaube, dabei musste er ziemlich viele Leute verletzen. Vielleicht auch töten. Leider gehörte Charlie nicht dazu.
    Als Charlie Matthias meine Mutter letztes Jahr umgebracht hat, wollte er mich nach Gameland bringen. In das neue Gameland.
    Mein Gott … Wie können Menschen nur so grausam sein?

Tom war schnell, aber Sally Two-Knives sackte zu Boden, bevor er sie auffangen konnte. Er kniete sich neben sie, fühlte ihren Puls und stellte beruhigt fest, dass ihr Herz noch schlug. Dann untersuchte er ihren Nacken und ihr Rückgrat, ehe er sie langsam auf den Rücken drehte und ihr Schmutz und Blätter aus dem Gesicht wischte.
    Â»Oh Mann, Sally«, sagte er, »du siehst ja ganz schön mitgenommen aus.« Ihre Lider zuckten und öffneten sich dann langsam. Selbst im dämmrigen Licht erkannte Tom, dass ihr Gesicht angespannt war vor Schmerz. »Wo bist du verletzt?«, fragte er.
    Â»Ãœberall.«
    Â»Kannst du es etwas genauer angeben oder muss ich selbst nachsehen?«
    Sally schnaubte. »Seit wann bist du denn so prüde?« Dann zuckte sie zusammen und zeigte auf ihren Bauch. »Hier und am Arm.«
    Tom öffnete die unteren Knöpfe ihres Hemds und legte eine Messerwunde frei. Da Sally kein Blut hustete, ging er davon aus, dass sie keine ernsthaften inneren Verletzungen hatte. Zumindesthoffte er das. Er zog eine kleine Flasche Desinfektionsmittel und ein paar Wattepads aus einer seiner Westentaschen, reinigte die Wunde vorsichtig und legte einen sauberen Verband an. Dann schlitzte er den Ärmel ihres Hemds auf und sah ein zerklüftetes schwarzes Loch in der Muskulatur. Behutsam hob er Sallys Arm hoch und betrachtete die Rückseite, wo er ein zweites, etwas kleineres Loch entdeckte.
    Â»Ein Durchschuss. Die Kugel hat dich hinten am Arm getroffen, hat den Muskel durchbohrt und ist vorn wieder ausgetreten. Womit hat man auf dich geschossen?«
    Â»Keine Ahnung«, stieß Sally zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Irgendwas Kleines. Kaliber .22 oder .25, obwohl es sich verdammt groß angefühlt hat.«
    Â»Die Kugel hat die Arterien verfehlt und auch die Knochen heil gelassen«, teilte Tom ihr mit. »Du warst schon immer ein Glückspilz, Sally.«
    Â»Von wegen Glück. Ich wurde angeschossen und niedergestochen. Wenn das deine Vorstellung von Glück ist, möchte ich nicht wissen, was Pech ist.«
    Â»Spar dir die Witze«, tadelte Tom sie mild. Dann reinigte er die beiden Wunden, legte sterile Kompressen an und umwickelte Sallys Arm mit weißem Verbandsmull. »Ich habe heute schon genug Pech gehabt«, fügte er hinzu und verknotete die Enden des Verbands sorgfältig. Doch tief in seinem Inneren machte sich leichte Panik breit: Es war inzwischen zu dunkel, um Chong zu suchen. Schließlich half er Sally, sich aufzusetzen und reichte ihr seine Feldflasche.
    Â»Du hast nicht zufälligerweise meine Stute irgendwo gesehen, oder?«, erkundigte sie sich, nachdem sie einen Schluck Wassergetrunken hatte. »Ich hatte sie an einen Baum gebunden, aber sie muss sich erschreckt haben und davongestürmt sein.«
    Â»Nein, ich hab sie nicht gesehen«, erklärte Tom. »Sally, was ist passiert und wer hat das getan?«
    Â»Die Sache ist etwas kompliziert. Ich bin ein paar Leuten von White Bears Truppe begegnet. Kennst du White Bear?«
    Tom nickte. White Bear hatte einst zur Gang von Rotaugen Charlie gehört, war aber vor Jahren abgetaucht. »Hab von ihm gehört, bin ihm aber nie begegnet. Großer Typ aus Nevada. War vor der Ersten Nacht Türsteher in einem der Casinos in Vegas, richtig? Erzählt jedem, er sei die Reinkarnation irgendeines großen indianischen Medizinmanns, aber soviel ich gehört habe, fließt nicht ein Tropfen Indianerblut in seinen Adern. Was treibt er hier?«
    Sally zog vor Schmerz scharf die Luft ein, als Tom sich daran machte, die Wunde an ihrem Bauch zu vernähen. Er wünschte, Lilah wäre da.
    Â»AU … verdammt, Mann! Benutzt du da gerade eine Schusterahle?«, knurrte sie.
    Â»Ach,

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