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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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komm schon, stell dich nicht so an.«
    Grimmig verfluchte Sally ihn und sein gesamtes Geschlecht bis zurück in die Steinzeit. Doch Tom ertrug es stoisch und tat, was zu tun war. Flüche waren besser als Schmerzensschreie.
    Â»Was ist mit White Bear?«, hakte er nach.
    Sally holte gequält Luft. »Seit Charlies Gang letztes Jahr von diesen Zombies verputzt wurde, ist viel darüber geredet worden, wer wohl sein Revier übernehmen wird. Charlie hatte immer die besten Gebiete. Mountainside, Fairview und so weiter, außerdem die Handelsstraße durch die Berge. White Bear will sich das allesunter den Nagel reißen. Und er hat ein paar andere Typen mitgebracht. Die meisten von ihnen sind totale Idioten, die nicht wissen, an welchem Ende der Knarre es ›Peng‹ macht. Aber er hat eine Menge von ihnen um sich geschart.«
    Â»Wie viele?«
    Â»Die beiden, die ich heute Abend gesehen habe, und ungefähr 20 weitere. Vielleicht auch doppelt so viele, wenn man den Gerüchten Glauben schenkt … und er wird vermutlich versuchen, sich jeden von Charlies ehemaliger Truppe vorzuknöpfen, der noch lebt.«
    Tom verknotete den Faden und begann, einen Verband anzulegen. »Warum haben sie dich angegriffen?«
    Â»Haben sie nicht. Ich, äh, hab eher sie angegriffen.« Sie berührte Toms Arm. »Tom … ich glaube, sie haben deinen Bruder Benny.«
    Â»Was?«
    Â»Ich hab beobachtet, wie sie einen japanisch aussehenden Jungen fast zu Tode geprügelt haben. Wie alt ist dein Bruder? 15, 16?«
    Â»15. Was hatte der Junge an?«
    Sally dachte einen Moment nach. »Jeans. Dunkles Hemd mit roten Streifen und eine Weste mit ziemlich vielen Taschen.«
    Tom atmete erleichtert auf. »Das war nicht Benny, sondern sein Freund, Lou Chong. Er ist Chinese, kein Japaner. Außerdem ist Benny halb irisch-amerikanisch.«
    Â»Was weiß ich. Es war dunkel, da war ein Junge, und ich bin angeschossen worden, Herrgott noch mal.« Sie blinzelte ihn an. »Ist das der Junge, den du suchst? Dieser chinesische Junge?«
    Tom klärte sie über seine Pläne auf.
    Â»Also … hast du wirklich vor, von hier zu verschwinden?«, fragte sie.
    Â»Ja, aber wir scheinen einen schlechten Start erwischt zu haben.«
    Â»Als du mich gebeten hast, dich bei Bruder David zu treffen, wolltest du dich also … verabschieden?«
    Er nickte.
    Â»Verdammt. Ohne den edlen Ritter wird es hier draußen nicht mehr dasselbe sein.«
    Tom schnaubte. »Ich mag ja vieles sein, Sally, aber ganz bestimmt kein edler Ritter.«
    Doch Sally lachte nicht. »Wenn du das glaubst, Tom, dann bist du ein noch größerer Idiot, als ich dachte. Hier in den Bergen gibt es keinen, der nicht weiß, wer du bist und was du tust. Das war auch schon so, bevor du Charlie und den Hammer den Zombies auf einem Silbertablett serviert hast.« Sie schwieg einen Moment und fuhr dann fort: »Viele Leute sehen zu dir auf. Besser gesagt, sie richten sich nach dir, wenn es darum geht, wie sie handeln und ihr Leben führen sollen.«
    Â»Komm schon, Sally, lass uns jetzt nicht …«
    Â»Hör mir zu, Tom. Du bist für die Leute wichtig. In der Ersten Nacht und in den Jahren danach haben viele von uns ziemlich wilde Sachen angestellt, um irgendwie zu überleben. Davon weißt du nichts. Oder … vielleicht ja doch. Vielleicht hast ja auch du ein paar wilde Sachen angestellt. Aber Tatsache ist, dass du seit damals jemand bist, an dem sich die Menschen orientieren können und von dem sie sagen: ›Ja, so sollte man handeln.‹ Seit dem Aufkreuzen der Zoms gibt es nicht viele Vorbilder, Mann, aber du …« Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
    Tom räusperte sich. »Hör mal, Sally, ich glaube, du redest nur so, weil du Schmerzen hast und unter Schock stehst, also lass uns lieber zur Sache kommen. Wohin haben sie Chong gebracht und wie bist du verletzt worden?«
    Jetzt lachte Sally. »Auch noch bescheiden. Echt eine Schande, dass du die Stadt verlässt. Jessie Riley war die glücklichste Frau in Kalifornien, und der Blitz möge mich treffen, wenn das nicht stimmt.«
    Â»Chong …«, beharrte Tom.
    Â»Okay, okay. Das Ganze ist vor ungefähr zwei Stunden passiert. Ich war unterwegs zu Bruder David, als ich jemanden schreien hörte. Also hab ich mich angeschlichen und dann gesehen, wie der Junge versucht hat, sich gegen ein

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