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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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zu retten. Lilah und Nix wussten es und liefen ohne zu zögern den Pfad entlang. Tom wusste es, obwohl auch er sich umdrehte, als er zu Benny aufschloss, und einen Moment zurückschaute.
    Â»Wir können sie nicht retten«, sagte Tom.
    Â»Nein«, flüsterte Benny, doch seine Antwort ging im Regen unter.
    Â»Lauf los und schließ zu den Mädchen auf«, drängte Tom. »Ich halte diesen Weg, bis ihr in Sicherheit seid. Lass mir Apache zurück, denn wenn ich aufbreche, werd ich es verdammt eilig haben.«
    Benny rannte ein Stück den Weg hinauf und pfiff nach demPferd. Apache blieb stehen, drehte sich widerwillig um und trottete zu ihm zurück. Mit einem lockeren Knoten band Benny die Zügel an einen verkrüppelten Baum und fragte dann: »Tom, wie hast du … ich meine … wieso bist du noch am Leben ?«
    Tom grinste kurz. »Weißt du noch, wie du mir die Flasche Kadaverin mit dem losen Deckel zugeworfen hast und ich mich damit bekleckert habe? Ich glaube, damit hast du mir das Leben gerettet. Als ich hinfiel, bin ich genau in die Mitte der Zombies gestürzt, aber sie sind nicht auf mich losgegangen. Jedenfalls nicht sofort. Das Kadaverin hat mir ein paar Sekunden Zeit verschafft und ich hab mich unter ein Auto gerollt. Dort hab ich dann stundenlang festgesessen. Ich wusste nicht, wo du steckst … oder ob du überhaupt noch am Leben warst.«
    Â»Oh Mann. Wie schlimm sind denn deine Verletzungen? Ich habe eine Menge Blut gesehen …«
    Â»Ich habe ein paar Schrotkugeln abbekommen. Wird lustig werden, wenn der Doc sie rausholt, aber es hätte viel schlimmer kommen können.«
    Die Schüsse und Schreie aus dem Lager wurden lauter.
    Â»Lass uns später weiterreden, Kleiner. Und jetzt los!«
    Benny nickte, drehte sich um, folgte Nix und dem Verlorenen Mädchen den Pfad entlang und überließ die Sterbenden den Toten. Doch als er wenig später um eine Kurve bog, hielt er abrupt inne.
    Nix und Lilah standen links und rechts des Weges, 50 Meter hinter ihnen kauerten das zwölfjährige Mädchen und die anderen Kinder und vor ihnen ragte eine Gestalt wie ein Ungeheuer auf, mit Schlamm und Blut bespritzt, grimmig und Furcht einflößend wie aus einem alten Märchen – Rotaugen-Charlie.
    Er hielt seine Pistole mit ausgestrecktem Arm, doch seine Waffenhand war nicht länger ruhig. Sein Atem ging schwer und blutige Tränen rannen aus seinem roten Auge. Tiefe Schnittwunden klafften auf seinen Wangen; sein Hemd war zerrissen und darunter kam ein muskelbepackter, mit Narben übersäter Körper zum Vorschein.
    Â»Zur Hölle mit euch allen«, zischte er böse. »Ihr habt mir alles genommen. Ihr habt diese Monster angelockt! Ihr habt euch gegen euresgleichen gewendet.«
    Benny wollte etwas erwidern, doch Nix kam ihm zuvor: »Du bist nicht unseresgleichen, du Irrer. Du hast meine Mutter ermordet! Du bist nicht mal ein Mensch!« Dann richtete sie ihre Waffe auf Charlie und feuerte, doch er hatte es bereits geahnt und duckte sich zur Seite, sodass der Schuss ihn um satte zehn Zentimeter verfehlte. Mit einem hohlen Klicken fuhr der Schlitten zurück, da das Magazin leer war. Frustriert knurrend warf Nix die Pistole in Charlies Richtung und traf ihn an der Schulter, doch er zuckte nur kurz zusammen. Lilah versuchte, ihn mit dem Speer zu durchbohren, aber der Hüne bewegte sich so schnell, dass ihn nur die Spitze der Klinge streifte. Trotzdem blieb eine feuerrote Linie auf seinem Bauch zurück, die Charlie vor Schmerz aufheulen ließ. Doch er schlug den Speer mit der Faust nach unten, sodass die Spitze sich in den Schlamm bohrte, und versetzte Lilah mit der anderen Faust einen Hieb in den Magen. Das Mädchen ging in die Knie und erbrach sich ins Gras. Nix griff nach Lilahs Speer, aber Charlie verpasste ihr eine Ohrfeige, die sie an den Rand des Weges und bis an die Kante des steilen Abhangs taumeln ließ, wo sie schwankend mit den Armen ruderte, um das Gleichgewicht zu halten.
    In dem Augenblick trat Benny in Aktion: Er rannte zu Nix, packte sie am Handgelenk und zog sie vom Abgrund weg. Dann ging er auf Charlie los. Benny hielt noch immer Marion Hammers Stahlrohr in der Hand, holte aus und zielte auf Charlies Kopf. Die Offensichtlichkeit der Attacke ließ den Kopfgeldjäger grinsen, doch Benny war es satt, durchschaubar zu sein, war es satt, zusammengeschlagen, niedergeknüppelt und

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