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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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gab es genügend Platz und außerdem war Chongs Tante Krankenschwester. Falls Lilah von derStadt Mountainside und ihren Annehmlichkeiten beeindruckt war, ließ sie sich nichts anmerken. Und der Versuch, sie von ihrem Speer zu trennen, hatte fast einen Kleinkrieg im Haus der Chongs ausgelöst.
    Benny stellte überrascht fest, dass Nix und Lilah sich gut verstanden. Die beiden Mädchen verbrachten Stunden damit, abseits von Benny und Chong die Köpfe zusammenzustecken und miteinander zu tuscheln. Worüber sie redeten, verriet Nix Benny nicht.
    Als sie eines Abends von Chongs Haus zurückkehrten, sagte Benny: »Ich versuche, die Dinge aus Lilahs Perspektive zu sehen. Sie weiß bestimmt nicht, wohin sie gehört.«
    Â»Sie gehört zu uns«, erwiderte Nix.
    Â»Auch wenn wir von hier weggehen? Wäre es nicht besser für sie, wenn Lilah bei den Chongs oder Kirschs bliebe?«
    Nix schüttelte den Kopf. »Würden sie jemals nachvollziehen können, was sie alles durchgemacht hat, Benny?«
    Â»Können wir das denn? Nix … wir kennen sie doch gar nicht richtig.«
    Sie zuckte die Achseln und schob sich eine rote Locke aus dem Gesicht. »Vermutlich nicht. Aber wir kennen sie besser als jeder andere.«
    Gemeinsam gingen sie nach Hause. Nix schlief in Bennys Zimmer, Benny übernachtete im Wohnzimmer auf der Couch. Das war zwar unbequem, aber es machte ihm nichts aus.
    Morgie kam sie besuchen; er war schwach und noch angeschlagen. Trotz seiner Kopfverletzung begriff er, wie die Dinge zwischen Benny und Nix standen. Benny hatte sich darauf gefasst gemacht, dass sein Freund wütend reagieren würde, doch auchMorgie war durch die Ereignisse verändert worden. Er nickte nachdenklich und ging dann nach Hause.
    Das Ganze schien 1000 Jahre zurückzuliegen. Gameland war noch immer dort draußen, aber sie wussten nun immerhin, wo es sich befand. Doch falls Benny geglaubt hatte, Lilahs Geschichte würde die Leute in der Stadt aufrütteln oder zum Handeln bewegen, dann wurde er enttäuscht. Sie waren geschockt, sie reagierten mitfühlend … aber sie sagten, es sei zu weit weg. Nicht ihr Problem. Es sei zu gefährlich, einen Angriff durchzuführen. Und nach ein paar Tagen redeten sie nicht einmal mehr darüber.
    Â»Das ist genau wie mit allem anderen, was hinter dem Zaun passiert«, klagte Benny. »Sie verhalten sich so, als würde das alles auf einem anderen Planeten passieren.«
    Â»Für sie passiert es tatsächlich in einer anderen Welt«, sagte Nix. »Meine Mom hatte ihnen vom ersten Gameland erzählt und auch damals haben sie nichts unternommen.«
    Nichts würde sich ändern, nichts würde passieren – so lautete nun mal die hässliche Wahrheit.
    Als er dies Tom gegenüber erwähnte, schweifte der Blick seines Bruders in die Ferne und er wechselte das Thema. Dafür verbrachte er mindestens eine Stunde täglich in seinem Arbeitszimmer mit der Anfertigung von Kugeln und an den Wänden hingen neuerdings überall Landkarten.
    Benny, Nix und Tom saßen jeden Abend zusammen und redeten. Dabei ging es nicht um den Kampf oder die schrecklichen Dinge, die jeder von ihnen hatte tun müssen. Nein, sie redeten über den Jumbojet. Auch Tom hatte ihn gesehen. Er hatte beobachtet, wie das Flugzeug von Osten hergekommen war, dannüber den Bergen in einer lang gezogenen Kurve gedreht hatte und wieder zurückgeflogen war.
    Â»Was, glaubst du, ist dort draußen?«, fragte Benny eines Abends, nachdem Tom zu Bett gegangen war. »Dort draußen, wo das Flugzeug hingeflogen ist?«
    Â»Keine Ahnung. Meine Inseln jedenfalls nicht«, erklärte Nix. »Aber da draußen wird irgendetwas sein … etwas, das anders ist. Etwas, das hier nicht ist.«
    Â»So schlecht ist es hier doch auch nicht. Jetzt, wo Charlie nicht mehr da ist.«
    Schatten legten sich über ihre grünen Augen. »Hier, Benny, nehmen sie hin, dass Gameland existiert und tun nichts dagegen.« Nix schüttelte den Kopf. »Hier ist nicht genug, Benny. Nicht für mich. Nicht mehr.«
    Als Benny Tom später erzählte, dass Nix herausfinden wollte, woher das Flugzeug gekommen war, rechnete er damit, dass sein Bruder die Idee verächtlich abtun würde. Doch das tat Tom nicht. Am darauffolgenden Morgen lag ein Stapel Landkarten auf dem Küchentisch. Eine von jedem Bundesstaat.
    Am 15. Tag nach den Ereignissen

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