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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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bewegten sie sich viel zu schnell. Ganz gleich, wie bewusst sie voranschritten, er war davon überzeugt, dass es schiefgehen würde … dass die Zombies, alle Zombies, plötzlich von allen Seiten auf sie zuhalten und mit staubtrockenen Stimmen stöhnen würden … und dass eine riesige Masse hungriger Toter sie umzingeln würde.
    Tom erreichte die Tür und drehte den Knauf.
    Dieser gab nach und das Schloss sprang auf. Sanft drückte Tom die Tür auf und trat in die Dunkelheit des Hauses. Benny warf einen raschen Blick auf das Fenster, um sich zu vergewissern, dass der Zombie noch immer dort stand.
    Doch das war nicht der Fall.
    Â»Tom!«, rief Benny. »Vorsicht!«
    Einen Sekundenbruchteil später stürzte sich eine dunkle Gestalt aus dem Schatten des Eingangsbereichs auf Tom, schlug mit wachsweißen Fingern nach ihm und stöhnte mit unsäglichem Hunger. Benny schrie auf.
    Dann geschah etwas, das Benny nicht verstand: In einem Moment war Tom da und im nächsten Moment war er verschwunden. Der Körper seines Bruders bewegte sich blitzschnell und schemenhaft: Er drehte sich um den rechten Arm des Zombies, duckte sich tief, packte von hinten dessen Waden und rammte dem Zombie, der einst Harold Simmons gewesen war, die Schulter in den Rücken. Sofort fiel der Zombie mit dem Gesicht voran zu Boden und kleine Staubwolken stiegen aus dem zerschlissenen Läufer auf. Dann sprang Tom auf seinen Rücken und drückte ihm mit seinen Knien beide Schultern auf den Teppich.
    Â»Mach die Tür zu!«, brüllte Tom, während er aus seiner Jackentasche eine Rolle mit dünner Seidenschnur zog. Blitzschnell wickelte er die Schnur um die Handgelenke des Zombies und rutschte ein Stück nach unten, um dem Wesen beide Hände hinter dem Rücken zusammenzubinden. Dann schaute er auf. »Die Tür, Benny – sofort!«
    Benny erwachte aus seinem tranceartigen Zustand und bemerkte aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Als er sich umdrehte, sah er die alte Dame, die beiden kleinen Mädchen und den Zombie in seinem Morgenmantel schwerfällig den Gartenweg entlangschlurfen. Hastig knallte Benny die Tür zu, schob den Riegel vor und lehnte sich keuchend dagegen, als hätte er den Zombie niedergerungen und bewegungsunfähig gemacht.Mit einem mulmigen Gefühl im Magen wurde ihm bewusst, dass wahrscheinlich sein eigener Warnruf die anderen Zombies überhaupt erst herbeigeholt hatte.
    Tom ließ ein Springmesser hervorschnellen und schnitt die Seidenschnur durch. Mit seinem Gewicht drückte er den strampelnden Zombie weiterhin zu Boden, während er eine große Schlinge formte, wie einen Galgenstrick. Der Zombie versuchte ständig, den Kopf zu drehen, um zuzubeißen, doch Tom schien das nicht zu kümmern. Vielleicht wusste er, dass der lebende Tote ihm nichts anhaben konnte, doch Benny versetzten dessen graue, verfaulte Zähne in Angst und Schrecken.
    Mit einer geschickten Drehung des Handgelenks warf Tom die Schlinge über den Kopf des Zombies, hinunter bis unter dessen Kinn, und zog die Schlaufe ruckartig zu, sodass sie dem Wesen mit einem lauten Klack den Mund verschloss. Dann wickelte er weitere Seidenschnur um Stirn und Kiefer des Zombies, verknotete diese fest, schob sich weiter nach unten, drückte dem Zombie die Beine zusammen und fesselte dessen Fußknöchel.
    Schließlich stand Tom auf, stopfte den Rest der Schnur in seine Tasche und klappte das Messer wieder zusammen. Er schlug sich den Staub von den Kleidern und drehte sich zu Benny um. »Danke für die Warnung, Kleiner, aber ich hatte ihn bereits gesehen.«
    Â»Ã„h … ach du Schei…«
    Â»Denk an deine Ausdrucksweise!«, unterbrach Tom ihn leise, ging zum Fenster und schaute hinaus. »Inzwischen haben sich da draußen acht Untote versammelt.«
    Â»Sollen … sollen wir … ich meine, sollten wir nicht die Fenster zunageln?«
    Tom lachte. »Du lässt dir zu viele Märchen auftischen. Wenn wir hier Nägel in Bretter schlagen würden, dann würde der Lärm jeden einzelnen lebenden Toten in der ganzen Stadt herbeitrommeln. Und wir säßen hier drinnen gefangen.«
    Â»Aber wir sitzen doch in der Falle.«
    Tom warf ihm einen Blick zu. »›In der Falle‹ ist ein relativer Begriff«, erwiderte er. »Wir können zwar nicht vorne raus, aber ich vermute, dass es eine Hintertür gibt. Wir beenden

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