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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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Wir sind doch alle in einem Team. Ich hab schon mit Miss Lancaster geredet, und sie sagt, du könntest bei Bedarf als Ersatz einspringen.« Nicole strahlte mich an, als hätte sie soeben verkündet, dass ich im Lotto gewonnen habe.
    Â»Ich?«
    Â»Mach dir keine Gedanken, das mit dem Ersatz ist eine reine Formalität. Du bekommst eine Uniform und alles wie wir anderen auch, und es gibt keinen Grund, weshalb du bei den meisten Spielen nicht mitmachen solltest. Miss Lancaster kann dich nur nicht offiziell ins Team aufnehmen, weil du bei der Auswahl zur Teamaufnahme noch nicht da warst.«
    Â»Ich kann doch nicht Cheerleader werden.«
    Â»Natürlich kannst du das. Wir haben schon alles arrangiert. Die ganze Clique ist im Team. Du wirst begeistert sein.«
    Â»Ich war mein ganzes Leben noch kein Cheerleader.« Verwirrt blickte ich mich um. Mir entging nicht, dass Nathaniel grinsend beobachtete, was hier vor sich ging. »Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich überhaupt ein Rad schlagen kann.«
    Â»Ich sag dir was, ich fahr dich heute nach Hause, und dann zeig ich dir ein paar der wichtigsten Moves. Das lernst du alles im Nullkommanichts. Ich bin eine tolle Lehrerin.«
    Nicole, Jenni und Sam lächelten mich allesamt an, als würden sie erwarten, dass ich vor Freude in Tränen ausbrach wie eine frisch gekrönte Miss America. Natürlich dachten sie, Nicole würde mir damit einen Riesengefallen tun. Doch wie brachte man jemandem, der Cheerleading für das Nonplusultra hielt, so schonend wie möglich bei, dass man sich selbst nichts Bescheuerteres vorstellen konnte? Irgendwelche Sachen vor großen Menschenmengen zu buchstabieren, und das auch noch im knappen Minirock, entsprach bei Weitem nicht meiner Vorstellung von Spaß. Doch ich wollte die einzigen Mädchen, die an einer Freundschaft mit mir interessiert schienen, nicht vor den Kopf stoßen. Wenn ich sie jetzt beleidigte, würde ich wohl gleichzeitig meine Chancen ruinieren, jemals andere Freunde zu finden.
    Fieberhaft dachte ich nach. »Wisst ihr, ich würde ja echt gern mitmachen. Das macht bestimmt total viel Spaß und so, aber ich möchte nicht, dass andere sauer auf mich sind, weil ich mich so ins Team eingeschlichen habe.« Ich zuckte mit den Schultern, als würde mir das wirklich wahnsinnig leidtun und als könnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als bei diversen Sportveranstaltungen am Spielfeldrand rumzuhampeln.
    Â»Da musst du dir keine Gedanken machen«, versicherte mir Nicole. »Ich kümmere mich um alles. Du bist jetzt eine von uns. Keiner legt sich mit uns an.«
    Â»Schätze, ich bin dir was schuldig«, erwiderte ich zaghaft, während ich ihr ein Lächeln zuwarf, von dem ich hoffte, dass es nicht allzu gekünstelt wirkte.
    Â»Tja, schätze ich auch«, erwiderte Nicole mit einem Zwinkern.

15
    D u musst mir unbedingt alles zeigen.« Nicole stand neben mir in der Eingangshalle und ihre Augen funkelten vor Neugier und Erwartung.
    Â»Es gibt nicht viel zu sehen. Ein paar Schlafzimmer, die Küche, ein Wohnzimmer. Das Übliche halt.« Ich spürte, wie ich rot anlief.
    Â»Willst du mich verarschen? Sieh dir die Hütte doch mal an. Ist ja schon fast so was wie der Buckingham Palace. Meine Mom wird ausflippen, wenn sie hört, dass ich auf Morrigan war. Sie wollte das Haus schon immer mal von innen sehen.«
    Auf einmal fragte ich mich, ob es überhaupt okay war, dass ich sie hierher eingeladen hatte. Ich war gar nicht erst auf die Idee gekommen, Dick um Erlaubnis zu fragen, aber vielleicht hatte er ja ein Problem mit Besuchern. Wie ich Dick kannte, ließ er potenzielle Gäste erst mal ein Bewerbungsformular ausfüllen, einen Haftungsausschluss und eine Verschwiegenheitsklausel unterzeichnen und möglicherweise ein paar Fragen beantworten, ehe sie eingelassen wurden. Vermutlich würde er darüber hinaus auch noch einen Beweis verlangen, dass deren Vorfahren auf der Mayflower hierhergekommen waren. Schließlich war das hier nicht einfach nur irgendein Haus, sondern vielmehr ein Anwesen.
    Nicole setzte sich auf die unterste Stufe der Treppe. »Genau hier muss in den Zwanzigerjahren dieses Dienstmädchen gestorben sein. Sie wurde an dieser Stelle mit weit aufgerissenen Augen in einer Blutlache gefunden.« Nicole fuhr mit der Hand über die Stufe. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich nicht so recht wohl dabei. Ihre

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