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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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wollte das Dreieck sich nicht bewegen, doch dann rutschte es plötzlich über das Brett. Mir fiel auf, dass ich dieses Mal kein Kribbeln in den Fingern hatte. Irgendwie war es jetzt anders.
    Die Planchette glitt rüber zum N, hielt kurz inne, dann bewegte sie sich weiter zum A. Ich blickte vom Brett auf und sah Nicole an. Sie lächelte. Ich schaute wieder runter. Zwar hätte ich es nicht beschwören können, aber ihre Finger wirkten für mich irgendwie angespannt. Sie bewegte das Ding. Davon war ich überzeugt. Ich wusste nämlich genau, wen die Planchette da buchstabierte. Daher drückte ich meine Finger ein wenig fester darauf, sodass das Dreieck stehen blieb und seine Reise zum T nicht vollenden konnte. Nicoles Augenbrauen zogen sich zusammen. Ich spürte, wie sie versuchte, es weiterzuschieben, ohne dass es auffiel.
    Â»Was will es uns denn sagen?«, fragte Sam.
    Nicole und ich lieferten uns einen erbitterten Kampf in Sachen Fingerkraft. Unsere Blicke begegneten sich. Die Planchette bebte unter unseren Fingerkuppen. Sobald sie es schaffte, sie näher zum T zu schieben, zog ich sie wieder zurück. Auf keinen Fall würde ich es zulassen, dass sie Nathaniel zu ihrem vorbestimmten Partner erklärte.
    Â»Ist eigentlich sonst noch jemandem aufgefallen, wie kalt es hier drinnen auf einmal ist?«, erkundigte sich Jenni. Sie rieb sich mit den Händen über die Oberarme.
    Â»Ist wirklich arschkalt«, bestätigte Sam. »Schaut euch das an, ich kann sogar meinen eigenen Atem sehen.«
    Â»Würdet ihr euch jetzt bitte mal konzentrieren?«, pflaumte Nicole uns an.
    Das Prickeln kehrte in meine Fingerspitzen zurück. Eigentlich war es sogar mehr als nur ein Prickeln. Es fühlte sich fast an wie ein leichter Stromstoß. Sam zischte und zog die Finger zurück. Die Planchette begann zu zittern, dann sprang sie über das Brett. Ganz unvermittelt schoss sie unter unseren Fingern davon und segelte direkt gegen die Wand. Wir zuckten alle erschrocken zurück.
    Â»Was zur Hölle war das?«, kreischte Brit hysterisch.
    Â»Irgendwas ist hier«, meinte Nicole im Flüsterton. »Könnt ihr es spüren?«
    Gerade wollte ich verneinen, doch meine Zunge war wie ausgetrocknet. Ich konnte tatsächlich etwas spüren und ich war überzeugt, dass es diesmal nicht von Nicole ausging. Der Raum fühlte sich an, als läge eine Art elektrischer Spannung in der Luft, so als könnte jeden Moment ein Blitz durch mein Zimmer zucken.
    DONK !
    Wir fuhren zusammen und wirbelten herum, um in Richtung Badezimmer zu sehen. Die Tür zum Bad war geschlossen, doch es klang ganz so, als hätte jemand gegen die Badewanne gestoßen.
    DONK DONK.
    Jenni sah aus, als würde sie gleich losheulen. Brit hatte sich die Hand vor den Mund geschlagen.
    DONK DONK DONK.
    Dann herrschte einen Augenblick lang Stille. Gerade wollte ich etwas sagen, da fing es wieder an. DONK. DONK DONK. DONK DONK DONK.
    Â»Es zählt wieder. Eins, zwei, drei«, meinte Nicole. Ihr Gesicht war kreidebleich geworden.
    Â»Mach, dass es aufhört«, sagte Brit zu mir.
    Â»Ich tu doch gar nichts«, erwiderte ich, obwohl das sowieso offensichtlich war.
    DONK. DONK DONK. DONK DONK DONK.
    Selbst Nicole wirkte jetzt ziemlich schockiert. »Jemand sollte gehen und nachsehen.« Die anderen schauten alle zu mir. Ach was. Das mochte zwar hier mein Zuhause sein, aber es war schließlich nicht auf meinem Mist gewachsen, mit den Toten Kontakt aufzunehmen. Warum erwartete jetzt eigentlich keiner von Nicole, dass sie die Geister verscheuchte?
    Ich stand auf. Das Klopfen hörte auf. Ich machte ein paar zaghafte Schritte in Richtung Bad, doch alles blieb ruhig. Hinter mir konnte ich das schwere Atmen der Mädchen hören. Ich streckte die Hand aus. Ehe ich den Türknauf ergriff, zögerte ich kurz. Mein Herz hämmerte mit einer Frequenz von tausend Schlägen pro Sekunde. Ich zwang mich selbst, bis fünf zu zählen, dann packte ich den Griff.
    Ich riss die Tür auf. Das erste, was ich sah, war der Spiegel direkt gegenüber. Nur statt meines eigenen Spiegelbildes prangte dort das Gesicht von Evelyn. Sie hatte die Hände seitlich an ihren Kopf gepresst, und ihr Mund war wie zu einem Schrei aufgerissen. Im nächsten Moment flog der Spiegel von der Wand und zerbrach auf dem Boden in tausend Stücke. Dann kreischten alle los.

19
    S am schrie immer noch. Ich stand in der Tür zum

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