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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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Nicole hat ihr das Leben zur Hölle gemacht. Debra hat es nicht ausgehalten. Und irgendwann haben auch noch alle mitgemacht, weil sie sich mit Nicole gutstellen wollten. Debra hat die ganze Zeit nur noch geflennt, bis ihre Eltern irgendwann beschlossen, sie zu Hause unterrichten zu lassen.« Den letzten Teil flüsterte Sam, so als wären wir CIA -Agenten, die auf Feindesland wichtige Informationen austauschten.
    Â»Wenn es irgendjemanden gibt, der ein Recht hat, sauer zu sein, dann bin ich das. Nicole hat zugelassen, dass ich mich vor aller Augen hinstelle und mit meinem Arsch in einer gepunkteten Unterhose wackle. Sie kann ja noch so oft behaupten, dass das ein Witz war, aber ich müsste schon echt blöd sein, um nicht zu kapieren, dass der Witz auf meine Kosten ging. Wenn ich es schaffe, ihr zu verzeihen und die Sache zu vergessen, kann sie das erst recht. Ich bin fertig mit dem Cheerleaden. Wenn Nicole deswegen nicht mehr mit mir befreundet sein will, fein, dann ist das eben so. Und wenn ich ehrlich sein soll, bin ich mir gar nicht mal so sicher, ob das so ein großer Verlust wäre. Sie mag ja das Tollste sein, was diese Insel zu bieten hat, aber es gibt auch noch ein Leben außerhalb von Nairne. Ich hab keine Angst vor ihr.«
    Damit setzte ich mich wieder in Bewegung. Ich wollte nicht zu spät zum Unterricht kommen. Während ich mit Sam gesprochen hatte, hatte ich noch sehr selbstbewusst geklungen, aber als ich jetzt Nicole draußen vor der Tür zum Klassenzimmer an der Wand lehnen sah, blieb ich unvermittelt stehen. Sam rannte in mich rein und riss mich fast zu Boden. Nicole lächelte, doch erreichte dieses Lächeln nicht ihre Augen. Dieser Blick erinnerte eher an Charles Manson. Sam sah sie nur kurz an und murmelte etwas von wegen sie sei spät dran. Dann eilte sie schnell weiter.
    Â»Ich war heute Morgen bei Miss Lancaster im Büro, und sie hat mir erzählt, du hättest das Team verlassen.« Nicole hatte diesen typischen Elternton in der Stimme, der implizierte, dass sie »sehr enttäuscht war von meinem Verhalten«.
    Â»Jep.« Ich hielt mir die Bücher vor die Brust wie ein Schutzschild.
    Â»Du willst doch nicht wegen eines bescheuerten Spaßes alles hinschmeißen, oder?«
    Â»Nein.«
    Nicoles Grinsen wurde breiter.
    Â»Ich hör auf, weil es von vornherein falsch war, mich von dir dazu überreden zu lassen.«
    Nicoles Lächeln war wie festgefroren. »Ich hab mich dermaßen ins Zeug gelegt, damit du ins Team aufgenommen wirst. Ist dir überhaupt klar, wie viele Mädchen an der Schule über Leichen gehen würden, nur um eine Chance zu bekommen?«
    Â»Ist doch toll. Dann wirst du ja kein Problem haben, einen Ersatz für mich zu finden.« Ich schob mich an Nicole vorbei und betrat das Klassenzimmer. Dann ließ ich mich auf meinen Sitz plumpsen und holte erst mal tief Luft.
    Â»Hey, Izzy«, rief Nicole vom Flur aus. »Wir reden später weiter, okay?« Dann dampfte sie ab, ohne eine Antwort von mir abzuwarten.

26
    E s gab keinen Weg, dieser Schnapsidee mit dem Seelenklempner zu entkommen. Mom bestand darauf, mich zu dem Termin zu fahren. Ich redete mir die ganze Zeit ein, dass es, abgesehen von der Zeitverschwendung, keinen Grund gab, weshalb ich mich gegen den Gang zum Psychofritzen wehren sollte. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass er nur einen Blick auf mich werfen und mich dann offiziell für verrückt erklären würde.
    Â»Dr. Mike hat einen sehr guten Ruf.« Darauf hatte meine Mutter schon ungefähr eine Milliarde Mal hingewiesen. Ich glaube, sie wollte mich beruhigen, dass sie, wenn sie mich schon dazu zwang, einen Psychologen aufzusuchen, immerhin einen der Besten ausgesucht hatte. Keiner von uns erwähnte mit nur einem Wort, dass Dr. Mike zudem der einzige auf der ganzen Insel war.
    Â»Warum nennt er sich eigentlich Dr. Mike? Klingt doch total bescheuert. Hält er sich etwa für Madonna? Oder Cher?«
    Â»Ich glaube, er hofft einfach, dadurch einen besseren Zugang zu seinen Patienten zu finden.«
    Â»Vielleicht will er aber auch nicht, dass man seinen Nachnamen kennt, damit man ihn nicht stalken kann.«
    Mom hielt vor einem Haus an. Es handelte sich um ein viktorianisches Gebäude, das in einem zarten Lilaton gestrichen war. Die Giebel und die Bögen waren gelb und rot gestrichen. Offensichtlich scheute Dr. Mike knallige Farben nicht.
    Â»Ist das sein

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