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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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Mariners?«
    Â»Nicht wirklich. Die rennen ja doch immer nur im Kreis. Kommt mir irgendwie sinnlos vor.« Ich sah zu ihm rüber und hoffte, ihn nicht gekränkt zu haben. Der Typ konnte mich immerhin einweisen lassen. »Nicht, dass irgendwas verkehrt wäre an Baseball. Nationalsport und so.«
    Ich glitt mit dem Finger übers Regal. Dann entdeckte ich es. Ich nahm das gerahmte Bild in die Hand und hielt es mir ganz dicht vors Gesicht, um auch ganz sicher sein zu können. Nein, kein Zweifel, ich täuschte mich nicht. Ich wandte mich zu ihm um und sah ihm direkt ins Gesicht, während ich den Bilderrahmen hochhielt.
    Â»Du müsstest Nicole eigentlich kennen. Dürfte in deinem Alter sein. Sie ist meine Tochter«, meinte er.
    Hilfe! Wie groß war eigentlich die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet mein neuer Psychologe der Erzeuger von Nicole war? Auch einer von den Gründen, warum ich es hasste, in einer so kleinen Stadt zu leben. Wenn ich in Seattle zum Psychiater gemusst hätte, hätte ich aus einem ganzen Haufen auswählen können, und bestimmt wäre keiner von ihnen mit irgendwem verwandt gewesen, den ich kenne.
    Â»Ich kann dir versichern, alles, was du hier äußerst, ist streng vertraulich.«
    Â»Klar. Sicher.« Ich bewegte mich näher auf die Tür zu. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sich die gesamte Percy-Familie zu einem gesunden Mahl, bestehend aus Hackbraten und Kartoffelbrei, zu Tisch begab und Dr. Mike dann sagte: »Ihr erratet nie, wer mich heute in meiner Praxis konsultiert hat.« Das Letzte, was ich jetzt brauchen konnte, war, Nicole ein solch fettes Geheimnis über mich in die Hand zu spielen.
    Â»Ich befürchte, einen anderen Psychologen gibt es hier auf der Insel nicht. Wenn du dich dabei nicht wohlfühlst, kann ich dich gern an jemanden auf dem Festland überweisen.«
    Scheiße. Jetzt saß ich in der Klemme. Ich war mir sicher, dass Dick sich nicht darauf einlassen würde, mich umständlich mit der Fähre hin- und herfahren zu lassen. Stattdessen würde er wohl kurzen Prozess machen und meine Mom überreden, mich gleich in eine Irrenanstalt zu stecken. Dann war ich ihm nicht länger im Weg und er konnte sie ganz für sich allein haben. Ich malte mir aus, wie ich in einem mir zur Verfügung gestellten Pyjama alles mit einem Löffel essen musste, da man mir keine Gabel und kein Messer in die Hand geben wollte. Wahrscheinlich würde ich mir die Zelle mit einer durchgeknallten, hünenhaften Frau teilen, die kein Wort von sich gab, weil sie sich die eigene Zunge abgebissen hatte.
    Â»Es wird schon gehen, solange Sie sich daran halten, dass alles Gesprochene zwischen uns bleibt.« Ich stopfte mir die Hände in die Hosentaschen. »Also, was sollen wir tun?«
    Â»Setzen wir uns doch erst mal hin.« Dr. Mike deutete auf die Sessel.
    Ich ließ mich neben ihm in einen plumpsen und zog mir die Ärmel runter bis über die Hände. »Das mit der gespaltenen Persönlichkeit war übrigens ein Witz. Das ist Ihnen doch klar, oder?«
    Â»Ich war mir fast sicher. Warum erzählst du mir nicht als Erstes, warum du überhaupt hier bist?«
    Â»Ich dachte, meine Mom hätte Ihnen die ganze Geschichte bereits erzählt.«
    Â»Sie hat ein paar Sachen erwähnt, aber ich würde lieber noch mal alles von dir hören.«
    Also holte ich tief Luft. »Schätze, dann fange ich am besten mit meinem Dad an.«
    Und so erzählte ich Dr. Mike alles. Dass mein Dad das Idealbild des absolut anständigen Bürgers gewesen war, ehe er mit einem Mal von all diesen paranoiden Gedanken heimgesucht worden war. Seine gesamte Welt war auseinandergefallen und Mom und ich waren alleine zurückgeblieben. Ich erzählte ihm, dass Mom meinen Dad dafür verantwortlich machte, wie sich ihr Leben entwickelt hatte, und dass ich das Gefühl nicht loswurde, dass sie ihm dabei böse Absichten unterstellte. Ich erzählte ihm, dass Mom sich Sorgen machte, ich könne wie mein Dad verrückt werden.
    Â»Und was ist mit dir?«
    Â»Was soll mit mir sein?«
    Â»Denkst du auch, du könntest es geerbt haben und dieselben Schwierigkeiten bekommen wie dein Dad?«
    Â»Klar mache ich mir deswegen Sorgen. Und es sind nicht bloß Schwierigkeiten; es ist ja schon eine ziemlich ernste Sache.«
    Â»Was, wenn du tatsächlich die psychischen Probleme von deinem Dad geerbt hast?«
    Â»Sie

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