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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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konnte ich auch nicht in einer Art Trancezustand gewesen sein und überall im Haus Muscheln verteilt haben. Ich dachte wieder an die Zeichnung. Das war echt ein Zufall. Die Muscheln schwirrten mir nämlich schon im Kopf herum, seit ich diesen Traum gehabt hatte. Und egal, wie verrückt jemand war, es war einfach unmöglich, dass eine Sache in einem anderen Raum auftauchte, nur weil ein Bild davon gemalt worden war. Ich biss mir auf die Unterlippe.
    Â»Ich weiß, dass du das nicht warst.«
    Â»Und wer, glaubst du, hat es dann getan?«
    Nate zuckte mit den Schultern.
    Â»Meine Freundin Anita glaubt, dass deine Schwester mir eine Botschaft schicken will.«
    Jetzt zog Nate eine Augenbraue hoch. »Was will sie dir denn mitteilen?«
    Â»Sie ist deine Schwester. Sag du es mir doch.«
    Â»Nichts gegen deine Freundin Anita, aber ich glaube nicht an Geister.« Nate rutschte unruhig auf dem Hosenboden herum und wischte sich die Hände an der Hose ab. »Ich denke nicht, dass die Muscheln aus dem Jenseits zu uns ins Haus gekommen sind.«
    Â»Dein Dad glaubt, dass ich es getan habe, mich aber nicht daran erinnere.« Ich wartete ab, ob er auf diese Bemerkung eingehen oder weitere Fragen zu meiner geistigen Gesundheit stellen würde.
    Nate seufzte. »Ich hab den Verdacht, dass mein Dad es gewesen sein könnte.«
    Ãœberrascht sog ich die Luft ein. »Warum das denn?«
    Â»Mein Dad hasst es, an zweiter Stelle zu stehen. Er würde einen lausigen Nebendarsteller abgeben im Film. Er muss ständig im Mittelpunkt stehen, ganz vorn im Rampenlicht. Er war immer recht schnell genervt, wenn meine Mom entweder mir oder meiner Schwester zu viel Aufmerksamkeit schenkte.«
    Die Vorstellung, Dick habe mit seiner behinderten Tochter um die Aufmerksamkeit seiner Ehefrau rivalisiert, fand ich echt lächerlich. »Du denkst also, er hat das inszeniert, damit meine Mom sauer auf mich ist?«
    Â»Klingt übel, oder?« Nate kaute auf seiner Unterlippe herum. »Ich bin mir nicht sicher, ob es seine Absicht war, dir Ärger einzuhandeln, aber er fände es sicher ganz toll, als großer Problemlöser dazustehen. Er liebt es, als Held verehrt zu werden.«
    Ich hätte nicht sagen können, was schlimmer war – die Vorstellung, dass Nates Schwester versuchte, mir eine Botschaft aus dem Jenseits zu schicken, oder dass mein Stiefvater womöglich meine Mom manipulierte, damit er bei ihr an erster Stelle kam. Meine Mom und ich waren zwar nie beste Freundinnen gewesen, aber wir hatten auch noch nie solche Probleme gehabt wie in der Zeit, seit wir hier wohnten. Ich blickte hoch zu den Sternen und raffte all meinen Mut zusammen. »Weißt du noch, wie ich dir erzählt habe, es gebe da ein peinliches Familiengeheimnis, das ich dir dann aber nicht verraten wollte?« Ich rechnete eigentlich mit einer flapsigen Bemerkung von ihm, doch er blieb vollkommen ernst.
    Â»Ja, ich erinnere mich. Du musst es mir aber nicht erzählen.«
    Â»Doch, ich will es aber. Außerdem hast du es wahrscheinlich eh schon erraten. Die Sache ist die … mein Dad war krank. Ich meine, er ist krank; nur dass er es jetzt unter Kontrolle hat. Er leidet an Schizophrenie.«
    Â»Okay.« Nate warf einen weiteren Ast ins Feuer.
    Â»Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?«
    Â»Hast du erwartet, dass ich schreiend davonrenne?«
    Â»Vielleicht.«
    Â»Vergiss nicht, dass ich selbst ein paar recht interessante Leute unter meinen Vorfahren habe.«
    Â»Schizophrenie kann vererbt werden.«
    Â»Das bedeutet noch lange nicht, dass du es auch haben musst. Willst du mich etwa davon überzeugen, dass du verrückt bist?«
    Â»Nein. Ich dachte nur, du solltest es wissen.«
    Â»Ist dein Dad ein guter Mensch?«
    Â»Schätze schon. Ich sehe ihn nicht so oft.«
    Â»Warum denn nicht?«
    Â»Ach, es lief ziemlich unschön zwischen ihm und meiner Mom, als sie sich trennten. Es war nicht so, dass ich mich auf die Seite meiner Mom gestellt hätte, aber ich hab nun mal bei ihr gewohnt, und er hat uns verlassen, als ich noch sehr klein war. Ich bin mir noch nicht mal mehr sicher, wer von uns beiden als Erstes aufgehört hat, den Kontakt zu halten, aber irgendwie haben wir uns auseinandergelebt.«
    Â»Und, denkst du manchmal darüber nach, ob du dich mal wieder bei ihm melden solltest?«
    Ich zog an einem losen Faden an meinem T-Shirt. »Um ehrlich zu sein, bisher

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