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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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immer noch auf meiner Kommode lagen. Ich ging rüber und nahm eine in die Hand. Ich warf die Muschel hoch in die Luft und fing sie wieder auf, während ich weiter nachdachte.
    Jetzt wusste ich, was ich in Angriff nehmen konnte. Hierbei würde ich auch gut die Kontrolle zurückgewinnen können. Es gab im Grunde nur drei Optionen. Entweder wollte Evie mir unbedingt eine Botschaft übermitteln oder aber Dick steckte dahinter, weil er mich loswerden wollte. Die dritte Möglichkeit war, dass mein Verstand tatsächlich verrückt spielte. Wenn sich rausstellte, dass keine der beiden ersten Optionen zutraf, würde ich auf jeden Fall wieder zu Dr. Mike gehen müssen, damit wir uns überlegten, was zu tun war. Mein Dad hatte es geschafft. Also würde ich es auch hinkriegen. Von draußen hörte ich Kies knirschen. Ich rannte rüber zum Fenster und sah gerade noch, wie Nate seinen Wagen in die Einfahrt steuerte. Ich zog mir rasch ein Sweatshirt über und huschte so schnell es ging die Treppe hinunter, ohne dabei das leiseste Geräusch zu verursachen. Im Foyer blieb ich kurz stehen und lauschte. Ich hörte das Gemurmel des Fernsehers, das sich mit den Stimmen von Mom und Dick vermischte.
    Die Haustür ging auf. Als Nate mich sah, blieb er wie angewurzelt stehen. Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen.
    Â»Hey.«
    Ich legte ihm die Finger auf die Lippen und warf einen Blick über die Schulter. Die Geräusche aus dem Wohnzimmer waren unverändert. Er trat einen Schritt zurück und wollte gerade den Mund aufmachen. Doch ich schüttelte schnell den Kopf und huschte an ihm vorbei. Ich lief ein paar Schritte, dann bedeutete ich ihm, mir zu folgen.
    Wir gingen die Auffahrt hinunter und hielten uns dicht bei den Bäumen, für den Fall, dass jemand aus dem Fenster schaute.
    Â»Könntest du mir bitte erklären, was wir hier tun?«, flüsterte Nate.
    Â»Ich will nicht, dass unsere Eltern mitkriegen, wie wir uns unterhalten.« Wir bogen um die Ecke in Richtung Obstgarten, dann blieb ich stehen. Hier schien das Mondlicht viel heller.
    Â»Komm her.« Nate zog sich an einem nahe stehenden Baum hoch und hockte sich auf einen der Äste.
    Ich stellte mich unter den Baum und blickte zu ihm hoch. »Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich es da hoch schaffe, oder? Seh ich etwa aus wie Tarzan?«
    Â»Ich vergesse immer wieder, dass du ja aus der Großstadt kommst und nichts gelernt hast, was für das Überleben unverzichtbar ist, wie zum Beispiel auf Bäume zu klettern.« Er klammerte sich mit einem Arm an den Stamm und beugte sich runter. »Gib mir deine Hand.«
    Ich streckte die Hand aus und er packte mich am Arm und zog mich vorsichtig hoch auf den Baum. Ich strampelte mit den Beinen, als würde ich am Stamm hochrennen wollen. Der letzte Typ, mit dem ich was gehabt hatte, Josh, war eher so der kreative Typ gewesen. Er spielte Gitarre und schrieb Gedichte. Wir hatten uns immer über die Sportskanonen lustig gemacht, aber ich muss sagen, es hatte schon was, wenn ein Typ ein paar Muskeln hatte. Ich musste gegen den Drang ankämpfen, Nate zu bitten, das noch einmal zu tun oder meinetwegen auch ein paar Gewichte für mich zu stemmen.
    Wir saßen auf zwei dicken Ästen. Um nicht runterzufallen, klammerte ich mich mit einem Arm am Stamm fest. Doch Nate hatte offenbar nicht nur Muskeln, in ihm steckte auch ein bisschen was von einem Eichhörnchen. Er hatte überhaupt keine Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, während ich das Gefühl hatte, jeden Moment abzustürzen.
    Â»Dein Dad und ich hatten einen Megakrach. Ich glaub, der kann mich nicht ausstehen.«
    Â»Ha, willkommen im Klub. Ich würde ja gern behaupten, dass dieser Klub exklusiv ist, aber die Liste von Leuten, die mein Dad nicht leiden kann, ist sehr lang. Gegen mich hegt er schon seit Ewigkeiten einen Groll. Wenn wir ein paar Jahre Zeit hätten, würde ich dir all die Dinge aufzählen, mit denen ich ihn enttäuscht habe.«
    Â»Klar mag dein Dad dich. Er würde dich sogar am liebsten vor mir beschützen. Er meinte, ich solle meine Pfoten von dir lassen und dich nicht mit meinem schlechten Einfluss versauen.«
    Nate lachte. »Oh doch. Bitte mach genau das! Die Vorstellung, dass du mich mit deinen Pfoten begrapschst, gefällt mir nämlich.«
    Â»Weißt du, wer noch gern seine Pfoten an dich legen würde?«
    Â»Du meinst, abgesehen von

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