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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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dir? Muss ich denn jetzt bald Nummern ziehen lassen, weil so viele Frauen hinter mir her sind?«
    Ich boxte ihm in die Seite und wäre dabei fast vom Baum geplumpst. Er lachte und hielt mich fest, damit ich nicht runterfiel. Ich klammerte mich noch krampfhafter an dem Baumstamm fest. »Hast du schon von der Party gehört, die am Tara Cove stattfinden soll?«
    Â»Klar.«
    Â»Nicole möchte, dass ich dich auf jeden Fall mit dorthin schleppe. Sie hat vor, sich an dich ranzumachen.«
    Â»Dann komm ich auf gar keinen Fall. Ist sowieso nicht so wirklich mein Ding.«
    Â»Früher oder später kommt es doch eh raus.« Ich zupfte an der Rinde des Baumstamms herum. »Wollen wir das jetzt das ganze Jahr geheim halten?« Ich hoffte nur, er würde mich nicht fragen, was ich mit »das« meinte. Denn ich war mir ja selbst nicht mal so sicher, wie ich unsere Beziehung definieren sollte. Doch egal, wie die Definition am Ende lautete, dass Nicole ihm hinterhergeiferte, gehörte ganz gewiss nicht dazu.
    Â»Was willst du tun?«
    Â»Unsere Eltern rasten doch total aus, wenn rauskommt, dass wir … du weißt schon …« Ich war froh, dass es so dunkel war, so konnte er wenigstens nicht sehen, wie rot ich wurde.
    Â»Du meinst, wenn rauskommt, dass wir uns mögen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Nate legte mir den Finger unters Kinn und hob mein Gesicht an, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. »Mir egal, ob es jemanden stört. Der einzige Grund, es vorerst geheim zu halten, ist der, dass keiner auf die Idee kommt, uns auseinanderbringen zu wollen.«
    Wir neigten uns einander zu. Da war immer noch ein so großer Abstand zwischen uns, dass ich mir nicht sicher war, ob wir ihn überbrücken können würden, ohne hinunterzufallen. Ich schloss die Augen und fühlte seinen Atem auf meinem Gesicht, eine Sekunde, bevor seine Lippen die meinen berührten. Sein Mund war warm. Er zog sich zurück und warf mir ein schiefes Lächeln zu. Ich hätte ihm daraufhin am liebsten das Hemd vom Leib gerissen. Wer hätte gedacht, dass ein Lächeln so sexy sein könnte? Man sollte ihn eigentlich zwingen, einen Waffenschein dafür zu führen.
    Â»Hast du mich hierhergelockt, um mit mir auf einem Baum zu knutschen oder um mir zu sagen, dass ich mich vor Nicole in Acht nehmen soll?«
    Â»Weder noch, aber das mit dem Rumknutschen war definitiv ganz nett.«
    Â»Ganz nett? Ich hab alles gegeben.«
    Â»Versteh mich bitte nicht falsch, es war echt nicht übel.« Ehrlich gesagt war es einfach umwerfend, aber das sagte ich nicht. »Wenn du jemanden zum Üben brauchst, ich bin gern bereit, mir ein wenig Zeit für dich zu nehmen.«
    Â»Wie nobel von dir.«
    Â»Ich hab ein großes Herz, das weiß jeder.«
    Â»Ich wette, über dich sagen die Leute noch ganz andere Sachen.« Dann lehnte er sich zu mir vor und küsste mich abermals.
    Ich hielt die Hand hoch. Wenn wir jetzt weiterknutschten, würde ich bestimmt vergessen, was ich ihn eigentlich hatte fragen wollen. »Ich bin eigentlich mit dir hierhergekommen, um über etwas zu reden. Ich brauche deine Hilfe.«
    Â»Klar.«
    Â»Vielleicht hörst du dir erst mal an, worum es geht.« Nervös zupfte ich an meiner Unterlippe herum. »Ich hab da so eine Art Projekt, an dem ich arbeite.«
    Â»Für die Schule?«
    Â»Nein. Ist eher was Persönliches. Ich würde gerne rausfinden, was hier vor sich geht, was hinter diesen sonderbaren Vorkommnissen steckt.«
    Nate wich ein Stück zurück. »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.«
    Â»Warum?«
    Nate sprang von dem Baum runter, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und entfernte sich ein paar Schritte. Ich beugte mich vor. Zum Springen war mir das doch ein bisschen zu hoch. Daher legte ich mich bäuchlings auf den Ast und ließ mich nach unten gleiten, bis ich nur noch an den Armen daran baumelte. Dann sprang ich runter. Ich landete auf einem faulen Apfel. Ein leises Quatschen war unter meinem Schuh zu hören. Ich streifte den Matsch am Boden ab und stellte mich hinter Nate. Dann wartete ich ab, bis er etwas sagte.
    Â»Du weißt ja gar nicht, worauf du dich da einlässt. Es gibt Dinge, von denen lässt man besser die Finger.«
    Â»Und was, wenn nicht? Was, wenn es Dinge gibt, die wir nicht ignorieren dürfen?« Ich sah ihm in die Augen. »Denkst du etwa, ich bilde mir

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