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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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zwar nicht wirklich, wie, aber es schienen mir die richtigen Worte.
    Nate wich ein wenig zurück und lächelte. Er schob mir die Haare aus den Augen. »Wir finden schon eine Lösung.«
    Â»Klar tun wir das. Wir finden gemeinsam einen Weg.«
    Dann beugte er sich wieder vor und küsste mich. Er roch nach Shampoo. Offenbar fand ich diesen Geruch ziemlich sexy, denn kaum hatte ich tief eingeatmet, zog ich ihn fester an mich und küsste ihn noch intensiver und inniger. Parfumhersteller könnten haufenweise Kohle scheffeln, wenn sie wüssten, dass das durchschnittliche Teeniegirl total auf diesen frischen Geruch steht. Es war nicht einfach nur so, dass ich Nate küssen wollte; am liebsten wäre ich ihm auf den Schoß gekrochen und mit seinem Körper verschmolzen. Und wie es schien, musste er dasselbe gefühlt haben. Eine Hand war in meinem Haar vergraben, die andere hatte er seitlich an meinen Oberkörper gelegt, und zwar so, dass er meiner Brust gefährlich nahe kam. Wenn nicht die Handbremse zwischen uns gewesen wäre, hätten wir uns wohl ernsthaft über Verhütung unterhalten müssen. Es war umwerfend.
    Und dann war der Zauber plötzlich wieder verflogen.

35
    U ngeachtet der Tatsache, dass ich praktisch rittlings auf der Handbremse saß und es allmählich eisig kalt wurde im Wagen, hätte dieser Kuss wohl der beste meines Lebens sein können. In Büchern liest man immer von Dingen wie »Feuer der Leidenschaft« und »brennenden Lenden«, aber ich hatte das bisher als reine Fiktion abgetan. Mal ehrlich, wer redet im echten Leben überhaupt von Lenden? Dieser Kuss allerdings machte mich meiner eigenen Lenden nur allzu bewusst, und sie standen jetzt definitiv in Flammen.
    Doch der Anblick von Nicole, die uns mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund durch die Windschutzscheibe anstierte, brachte das Feuer rasch wieder zum Erlöschen. Blitzschnell riss ich mich von Nate los. Keine Ahnung warum. Es war ja sowieso längst zu spät. Sie hatte uns gesehen. Es gab keine Möglichkeit, diese Situation als unverfänglich hinzustellen. Was sollte ich denn sagen? Dass Nate mit seiner Zunge in meinem Mund nach seinen Wagenschlüsseln gesucht hat? Ich lehnte mich zurück und saß wie erstarrt da.
    Â»Ach du Scheiße«, rief Nate, womit er die Sache perfekt auf den Punkt brachte.
    Ich sah Nicole im Regen stehen und nach Luft schnappen, so als stünde sie kurz vorm Explodieren oder als wäre sie eine Yogalehrerin mit Tollwut. Sie wirkte auf mich, als wäre sie kurz vorm Hyperventilieren. Ohne ein Wort wirbelte sie herum und marschierte auf das Schulgebäude zu. Ich sprang aus dem Wagen und rannte hinter ihr her.
    Â»Nicole, warte eine Sekunde, ich kann das erklären.« Dann streckte ich den Arm nach ihr aus und packte sie am Ellbogen. Sie drehte sich zu mir um, das Gesicht zu einer wütenden Grimasse verzogen.
    Â»Fass mich nicht an. Also, ich schätze, ich weiß jetzt, warum du dich bei Nate und mir immer quergestellt hast. Du passt auf, dass alles schön in der Familie bleibt, was?«, fauchte sie. Ich trat einen Schritt zurück, als hätte sie mir eine Ohrfeige verpasst. »Ich dachte, wir wären Freundinnen, und jetzt fällst du mir so in den Rücken.«
    Â»Wieso bin ich dir denn in den Rücken gefallen?«
    Â»Wirfst du dich immer den Freunden deiner besten Freundinnen an den Hals?«
    Nate kam auf uns zu. »Beruhigt euch. Du und ich, wir waren nie zusammen. Sie hat dir nichts von uns erzählt, weil wir es niemandem sagen wollten.«
    Â»Das ist Inzest, wisst ihr das. Das ist total widerlich.«
    Â»Wir sind doch gar nicht wirklich verwandt«, betonte ich.
    Â»Du musst dich ihr gegenüber nicht rechtfertigen. Wir haben nichts Falsches getan.« Nate trat näher an mich heran und legte mir die Hand auf den Rücken.
    Â»Die Tatsache, dass du nicht einsehen willst, wie falsch das alles ist, beweist doch nur, wie kaputt deine Familie ist«, sagte Nicole zu Nate. Dann wandte sie sich wieder mir zu. »Schätze, bei dir sollte es mich im Grunde nicht wundern. Verrückte Leute sind ja meistens unberechenbar.«
    Â»Wovon redest du?«, erkundigte ich mich.
    Â»Denkst du, ich weiß nicht, dass du bei meinem Dad warst? Die Lüftungsanlage in seinem Büro ist direkt mit meinem Zimmer verbunden. Die meiste Zeit nervt es mich total, seinen jämmerlichen Patienten

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