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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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kennengelernt? Ich schwör dir, meine Mom wäre bestimmt nicht in der Stimmung gewesen, sie einander vorzustellen.«
    Â»Darüber hab ich auch schon nachgegrübelt. Unsere Eltern behaupten, sie wären sich im Juni das erste Mal begegnet, aber was, wenn das gar nicht stimmt? Was, wenn sie schon ein Paar waren, bevor deine Mutter umkam? Wenn dein Dad wusste, dass sie sich an einen Anwalt gewandt hatte, dann hatte er vielleicht ebenfalls dort angerufen, um sich zu informieren.«
    Â»Du glaubst, sie hatten eine Affäre?«
    Â»Vielleicht. Ich hab mich gefragt … was, wenn meine Mom wusste, dass deine Mutter sich scheiden lassen wollte?«
    Â»Und wenn deine Mutter es dann meinem Dad erzählt hat … Er kann seinen Charme ganz schön spielen lassen, wenn er an Informationen rankommen will.«
    Â»Jep.«
    Nate schüttelte den Kopf. »Und was dann? Glaubst du etwa, dass deine Mom und mein Dad geplant haben, meine Mutter umzubringen? Das ist doch lächerlich. Ständig lassen sich Leute scheiden. Ich sag ja nicht, dass ich das gut finde, aber das ist doch nicht gleich ein Grund, jemanden umzubringen.«
    Â»Wenn deine Eltern sich hätten scheiden lassen, hätte dein Dad dann das Haus verkaufen müssen? Ich meine, hätte deine Mutter dann darauf bestanden, dass sie ihren Anteil ausgezahlt bekommt, damit sie Geld hat, sich um Evie zu kümmern?«
    Nate sackte auf seinem Sitz zusammen. Er wirkte wie ein Luftballon, bei dem man die Luft rausgelassen hatte.
    Â»Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht. Mein Dad würde das Anwesen niemals verkaufen. Nie im Leben. Er liebt dieses Haus mehr als alles andere – mehr als mich, meine Schwester oder meine Mom.«
    Ich fand es richtig schlimm, Nate so zu sehen. Er wirkte verloren, völlig allein gelassen. Ich rückte näher an ihn heran. »Ich denke jetzt einfach mal laut. Denn ich kann nichts mit Sicherheit sagen. Ich könnte genauso gut völlig danebenliegen.«
    Nate erwiderte nichts. Er starrte auf seine Hände in seinem Schoß, als wären sie eine Kristallkugel, die ihm die Antwort auf dieses ganze Chaos liefern könnte.
    Â»Vielleicht kannten meine Mom und dein Dad sich zwar schon, aber es war gar nichts zwischen ihnen«, schlug ich vor. Ich hatte so dringend mit Nate reden wollen, um ihm die Neuigkeiten mitzuteilen, doch jetzt, da es passiert war, wollte ich am liebsten alles rückgängig machen. Das war also mit dem Spruch gemeint, dass man anderen eine Last auflädt, indem man sie sich selbst von der Seele redet. »Oder aber das ist alles bloß ein saublöder Zufall, du weißt schon. So was hört man doch immer wieder. Ich hab mal was gelesen über zwei Typen, die nebeneinander wohnten. Sie waren beide verheiratet mit Frauen, die den gleichen Namen hatten, und irgendwann stellte sich raus, dass sie Zwillinge waren, die bei der Geburt getrennt worden waren.«
    Nate hob den Kopf und sah mich an, woraufhin ich mich zwang, mit dem Labern aufzuhören.
    Â»Du hast recht. Dieser Zettel muss nichts zu bedeuten haben, und dennoch glaube ich, dass es so ist. Wenn wir ihn einfach so in einem Schreibtisch gefunden hätten, wäre das was anderes. Du aber hast ihn nur deshalb entdeckt, weil meine Schwester, meine tote Schwester, wohlgemerkt, Botschaften aus dem Jenseits geschickt hat, damit wir ihn finden.«
    Ich sagte keinen Ton. Irgendwie war da was dran.
    Â»Meine Schwester will uns etwas mitteilen. Sie hat es bei mir probiert, aber ich hab ihr nicht zugehört. Und ich war so dumm und musste auf eine Party gehen.« Nate schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad. Ich legte ihm die Hand auf den Arm.
    Â»Sei nicht so streng mit dir selbst. Es ist ja nicht so, als hättest du es nicht versucht.«
    Â»Aber statt dranzubleiben an der Sache, habe ich aufgegeben. Genau wie mein Dad. Der hatte auch nie Geduld mit Evie. Er war immer gleich genervt, wenn sie versucht hat, etwas zu sagen, und dann unterbrach er sie immer oder versuchte zu erraten, was sie ihm mitteilen wollte, oder er schickte sie zu meiner Mom.«
    Â»Du bist überhaupt nicht wie dein Dad.« Ich berührte seine Schulter und wünschte, ich könnte mehr tun, damit alles wieder gut wurde.
    Nate zog mich in seine Arme und vergrub den Kopf an meinem Hals.
    Â»Du bist das Beste, was mir seit Langem passiert ist«, sagte er.
    Â»Alles wird wieder gut«, flüsterte ich zurück. Ich wusste

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