Lost Princesses 02 - Ketten Der Liebe
Mal. Aber ich glaube nicht, dass er sie vernachlässigte. Mein Vater war ein gewissenhafter Marquess, und er liebte sie. Er erzog mich so, damit auch ich eines Tages Verantwortung für das übernehmen würde, was mir gehört. Ich hatte diese Grundsätze, die er mir beibrachte, einfach vergessen ... bis du mich mit der Nase darauf gestoßen hast.« Jermyn umschloss ihre Finger und hob ihre Hand an seine Lippen. »Du tust mir so gut.«
Natürlich gibt es bisweilen Streit in Familien. Aber das bedeutet doch nicht, dass man sich gleich trennen muss. Doch das konnte sie nicht sagen, denn hatte sie nicht genau das getan? Sie hatte Clarice in Schottland gelassen, anstatt darauf zu bestehen, über alles zu sprechen.
Und auch wenn man es Jermyn auf den ersten Blick nicht anmerkte, so glaubte sie doch, dass der Kummer sich tief in sein Herz gefressen hatte. Um ihn ein wenig aufzuheitern, sagte sie in herausforderndem Ton: »Ich habe ja immer schon gesagt, dass man besser mit der Starrköpfigkeit eines Mannes zurechtkommt, wenn man ihn an die Kette legt.«
»Ach wirklich?« Seine Finger schlossen sich fester um ihre Hand. »Und ich sage immer, dass eine kluge Frau weiß, wann es Zeit ist, mit dem Reden aufzuhören und ihren Mann zu küssen.«
Er ging auf ihre Herausforderung ein, um das Thema zu wechseln und um seinen Willen zu bekommen.
Amy war einer Herausforderung nie abgeneigt. Das wussten ihre Schwestern noch von früher, wenn die Mädchen wieder einmal etwas ausgefressen hatten und von der strengen Großmutter gezüchtigt wurden.
Jetzt stellte Amy sich dieser Herausforderung, drückte Jermyn rücklings ins Gras und eroberte seine Lippen. Die Krempe ihres Huts schirmte sie von der äußeren Welt ab, sodass nur noch sein Lächeln und die Überzeugungskraft ihrer Lippen blieben. Bereitwillig öffnete er unter ihren Küssen den Mund und ließ sich auf das Zungenspiel ein, das sie eröffnet hatte. Die sanften Berührungen, die Hitze seines Körpers unter ihrem ... all dies wirkte auf sie wie ein Rauschmittel, das sie zu einer Frau machte, die in den Armen eines Mannes eine Welt voller Abenteuer fand. Auf diese Erkundungsreisen ließ sie sich nur allzu gerne ein.
Mit kokettem Blick drückte sie ihre Brüste gegen seine Brust und rief ihm in Erinnerung, wie gerne er ihre Knospen liebkoste. Sie massierte seine Schultern, glitt dann mit einer Hand über seine Flanke, fand bald die verräterische Wölbung unter seinem Hosenbund und streichelte über seine Erregung. Deutlich spürte sie, wie die Küsse sich auf sein männliches Glied auswirkten, als die Zärtlichkeiten immer leidenschaftlicher wurden.
Eng umschlungen rollten sie über das Gras, gefangen in ihrem Verlangen. Der frische Duft der Gräser umfing ihre Nasen, machte sie schwindelig. Sie küssten sich in blinder Leidenschaft, bis sie gegen etwas stießen ...
Amy spürte etwas Hartes an ihrem Rücken. Die kultivierte, aber empörte Stimme eines Mannes drang an ihre Ohren. »Wie oft habe ich euch Dienstboten schon gesagt, dass ihr die Gärten von Summerwind Abbey nicht für eure sündigen Spielchen ausnutzen sollt?« Unsanft wurde Amy am Kragen hochgezogen.
Die Stimme gehörte einem großen Mann mit spitzem Kinn und einer schmalen, langen Nase. Seine eng stehenden blauen Augen waren vor Missfallen verengt. »Mädchen, solange ich hier der Butler auf Summerwind Abbey bin, wirst du dich nicht wie eine Dirne im Gras wälzen, und du da ...« Der Mann bedachte Jermyn mit einem strengen Blick, hatte seinen Herrn dann aber im selben Augenblick erkannt, denn die Stimme versagte ihm. Als er schließlich die Sprache wiedergefunden hatte, stammelte er in unnatürlich hoher Stimmlage: »Mylord! Ich ... wusste ja nicht... wie sollte ich ... bitte vergebt mir meine harschen Worte ...« Die Hand, die sich eben noch fest um Amys Kragen geschlossen hatte, begann nun zu zittern.
Als Amy einen Blick auf Jermyn warf, wusste sie, wie dem ahnungslosen Butler zumute sein musste, denn Jermyn hatte eine finstere Miene aufgesetzt.
Langsam und bedrohlich erhob er sich, überragte seinen Butler um einen halben Kopf und strafte Walter mit zornigem Blick. »Ich rate Ihnen ... Finger weg von meiner ...«
Frau. Amy sah, dass Jermyn das Wort auf der Zunge lag, und daher unterbrach sie ihn schnell. »Jermyn, du solltest Walter für seine Wachsamkeit loben, denn schließlich achtet er darauf, dass es bei den Bediensteten sittsam zugeht.«
»Was soll ich?« Jermyn starrte sie mit flammenden
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