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Lost Princesses 02 - Ketten Der Liebe

Titel: Lost Princesses 02 - Ketten Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Ich bin Ihnen von Herzen zugetan, mein Guter, aber Sie werden eine unverheiratete junge Frau, die unter meinem Schutz steht, nicht zu Ihrer Mätresse machen.«
    »Das war auch nie meine Absicht«, entgegnete er frei. »Ich trete lieber in die Fußstapfen meines Vaters und werde eine meinem Stand unangemessene junge Frau aus der Fremde zu ... meiner Gemahlin machen.«
    »Wie war das eben?« Amy sprang förmlich von ihrem Stuhl hoch. »Sprichst du gerade von mir ? Ich werde dich nicht heiraten!«
    »Mein guter Junge, sofern Sie keine besondere Erlaubnis haben, muss der Vikar das Aufgebot vier Wochen vorher bestellen.« Falten zeichneten sich auf Miss Victorines Stirn ab. »Es sei denn ...«
    »Exakt.« Jermyn umfasste Amys Handgelenk, beugte sich ein wenig hinab und hauchte einen Kuss auf ihren blassen Handrücken.
    Sie entzog ihm ihre Hand, doch da hatte er bereits gespürt, wie sich ihr Puls beschleunigte. »Wie meinen Sie das?« Ihr unsicherer Blick wanderte von einem zum anderen.
    »Der Hochzeitsbogen«, sagte Mertle.
    »Aber der Hochzeitsbogen ist heidnisch und seit Jahren nicht mehr benutzt worden«, wandte Miss Victorine ein. »Glauben Sie, dass er noch eine Wirkung hat?«
    »Oh, sicher«, erwiderte Mertle fröhlich.
    »Was für ein Hochzeitsbogen?«, meldete sich Amy wieder kämpferisch zu Wort.
    »Das ist eine alte Tradition auf der Insel«, erklärte Jermyn ihr seelenruhig. »Unten am Strand, abseits des Dorfes erhebt sich ein Felsbogen, der so breit ist, dass ein Mann und eine Frau hindurchgehen können. Wenn sie das tun, sind sie für ein Jahr verheiratet.«
    »Oder sie entscheiden sich für die kirchliche Zeremonie«, rief Miss Victorine ihm in Erinnerung.
    »Ganz recht«, pflichtete er ihr bei.
    »Oder sie erwarten ihr erstes gemeinsames Kind«, sagte Pom.
    Miss Victorine kicherte.
    »Das erste Kind?«, fragte Amy vollkommen erschrocken.
    »Komm, Amy, ich werde es dir zeigen.« Schon hatte er sie beim Handgelenk ergriffen und zog sie in Richtung Tür. Amy setzte sich zur Wehr, aber er packte ihre andere Hand und ließ sich nicht beirren.
    »Ich werde nicht mit dir durch diesen Bogen gehen«, rief sie.
    »Für gewöhnlich wird der Bogen von heiratswilligen Männern und widerspenstigen Bräuten benutzt, denn der Bogen ist so hoch, dass ein Mann seine Auserwählte auf den Schultern hindurchtragen kann.« Er überwältigte sie. Wusste er doch ganz genau, dass er diesen Kampf nur auf diese Weise für sich entscheiden konnte. Außerdem genoss er das Kräftemessen. Er hatte den Spieß umgedreht. Jetzt tanzte Amy nach seiner Pfeife.
    »Oh, nein.« Sie versuchte, sich seinem Griff zu entwinden. »Nein ...«
    Sowie sie die Tür erreichten, bückte er sich und lud Amy mühelos auf die Schulter, als wäre sie ein Sack Kartoffeln.
    Amy kreischte und drosch auf seinen Rücken ein.
    Er ließ sie so weit herunterrutschen, bis sie mit dem Kopf beinahe auf Gürtelhöhe hing, und ging unbekümmert weiter.
    »Miss Victorine!«, rief sie hilflos.
    »Ich komme, so schnell ich kann, meine Lieben!«, trällerte Miss Victorine von der Tür aus.
    »Schäm dich, dass du eine alte Lady um Hilfe ersuchst.« Jermyn grinste, als er in Richtung Dorf schritt. Die Nacht war kühl und sternenklar, und das Licht des Halbmonds beleuchtete den Weg.
    »Jermyn, ich möchte nicht auf diese Weise verheiratet werden.« Amy schlug wieder gegen seinen Rücken.
    Er gab ein Schnauben von sich. »Ich habe dich nicht gefragt, ob du heiraten willst. Ich ließ dich wissen, dass ich dich heiraten werde.«
    Mertle winkte ihnen noch zu, als sie an ihnen vorbeilief und auf die Schenke zuhielt.
    »Ich bin nicht einer von deinen Bauern, die du ein Jahr lang ausnutzt und dann wegwirfst.« Amy umklammerte seine Rockschöße mit beiden Fäusten.
    »Ich halte dich nicht für eine Bäuerin.« Sie erreichten den Rand des Dorfes, und die Leute strömten aus der Schenke. »Ich denke, du bist die uneheliche Tochter eines Adligen oder eine gebildete junge Lady, die ein hartes Schicksal ereilte. Oder du bist eine enteignete Prinzessin ...«
    »Was?«
    »Und wir bedienen uns lieber dieser Methode, anstatt vor den Altar zu treten, weil ich nicht vier Wochen warten kann, bis das Aufgebot bestellt ist. Selbst eine Woche des Wartens für eine Sondergenehmigung dauert mir zu lange. Aber Miss Victorine wird dich mir nicht überlassen, und ich will dich heute Nacht in meinem Bett haben.«
    Verzweifelt wühlte sie ihre Hände in das dünne Material seines Hemdes. »Seit wann

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