Lost Secrets (Gesamtausgabe)
Haut. „Ich will verhindern, dass du sie noch einmal im DVD-Player vergisst.“
Heather schloss kurz die Augen. „Du meine Güte, ich hatte sie total …“
„… vergessen. Ja, ich weiß. Und ich verstehe es auch. Aber das sollte nicht noch einmal passieren.“
„Nein, bestimmt nicht. Danke.“
Er nickte.
„Und es tut mir leid.“ … wo sie schon einmal dabei war. „Ich wünschte, du hättest es nicht sehen müssen.“
Erics Kiefer mahlten vor heftiger Wut, die er offenbar zu unterdrücken versuchte.
„Und ich wünschte, du hättest es erst gar nicht getan.“
„Ja, ich auch“, gab sie kleinlaut zu. „Leider kann ich die Zeit nicht zurückdrehen.“
Plötzlich kam ihr ein Gedanke.
Zeit!
„Ach du Schande, wie spät ist es?“
Eric sah auf die Uhr. „Gleich halb Fünf, warum?“
„Ich muss zu meiner Mutter.“ Sie sprang vom Tisch auf und sah sich um. „Wo ist meine Waffe? – Wo sind wir? In Notting Hill?“ Sie schnaufte. „Kannst du mich zu meinem Auto bringen?“
„Das geht leider nicht.“
„Okay, dann ruf‘ ich mir ein Taxi.“
„Nein, ich meine, du kannst nicht weg.“
Heather fuhr herum. „Wie meinst du das?“
„Du kannst nicht alleine gehen. Ich begleite dich.“
„Zu meiner Mutter?“ Bei dem Wort
Mutter
wurde ihre Stimme etwas schrill.
„Egal wohin. Du bist in Lebensgefahr.“
„Ha! – Und was bist du? Mein Leibwächter?“
Eric zog grimmig die Brauen zusammen. „Ich bin derjenige, der bestimmt, wer auf dich aufpasst. Ich bin derjenige, der deine DVD vor allen Mitarbeitern der Untersuchungskommission versteckt. Ich bin der, dem du heute Vormittag das Leben gerettet hast.“ Er machte einen Schritt nach vorne und packte sie bei den Schultern. „Verdammt nochmal, Heather. Ich bin derjenige, der dir nicht mehr von der Seite weicht. Geht das nicht in deinen schottischen Sturschädel?“
Sie war von seinem plötzlichen Temperamentsausbruch so baff, dass ihr nichts einfiel. Offenen Mundes starrte sie zu ihm empor, fühlte die Wärme und Kraft seiner Hände um ihre Schultern.
„Was soll ich ihr denn sagen, wer du bist?“, fragte sie kleinlaut.
„Sag ihr, ich bin dein Freund!“
„Ich lüge meine Mutter nicht an!“
„Dann sag ihr, ich bin der Mann, der dich küsst.“
„Du küsst mich doch gar nicht.“
Seine Bewegung war so schnell, dass Heather kaum folgen konnte. Doch plötzlich waren Erics Lippen auf den ihren. Sie gab ein empörtes Geräusch von sich und versuchte ihn von sich zu schieben. Aber erfolglos. Seine Hände gruben sich in ihr Haar, während seine Lippen die ihren verschlossen; in einem Kuss, der keinem anderen Zweck zu dienen schien, als ein Revier zu markieren.
Innerhalb kürzester Zeit löste sich die Spannung in ihrem Körper auf. Genau in diesem Moment ließ Eric wieder von ihr ab.
Er wirkte etwas fiebrig und sein Atem ging zu schnell. Heather spürte die Schamesröte in ihren Wangen, die Hitze in ihrem Schoß und schüttelte zittrig den Kopf.
„Was … was soll das?“, krächzte sie.
Eric nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her. „Ich verschaffe dir ein Alibi. Und jetzt komm!“
*
Im Wagen musste sich Heather davon abhalten ihre Lippen zu berühren. Was fiel diesem Kerl nur ein?
„Du kannst keinesfalls mit zu meiner Mutter“, beharrte sie.
„Bin ich dir peinlich?“
Zur Antwort funkelte sie ihn wütend an.
„Also gut, ich halte mich im Hintergrund. Ich bringe dich zum Haus und warte bis du wieder herauskommst.“
Heather schnaufte und warf einen Blick in den Spiegel. Sie sah schrecklich aus. Aber vielleicht fiel ihrer Mutter das ja gar nicht auf.
*
„Schätzchen!“ Heathers Mutter hatte die schwarzgefärbte Mähne zu einem kunstvollen Knoten gesteckt und ihr elegantes, geblümtes Farmhauskleid wehte im milden englischen Sommerwind. Mit ausgestreckten Armen eilte sie ihrer Tochter entgegen, während die vier Teegesellschafterinnen tuschelnd die Köpfe zusammensteckten.
Heather zwang sich zu einem Lächeln. Im Innenhof des kleinen Landhauses, das ihre Mutter mit einem Dutzend Welsh Corgies bewohnte, hielt sie fast wöchentlich kleine Teegesellschaften ab, bei denen die Damen im fortgeschrittenen Alter alle wichtigen Themen der Welt diskutierten; vorwiegend Krankheiten, Übergewicht und natürlich Männer.
„Mutter, tut mir leid, ich bin etwas spät.“
„Heather, wie siehst du denn aus?“ Ihre Mutter zog sie in ihre Arme und hielt sie dann an den Schultern fest. „Hast du geweint?“
Oh
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