Love and Disaster
gehen, bis später dann.“
Sandra ließ sich in einen Sessel fallen.
„Du bist einfach unmöglich, Paula“, schimpfte sie. „Kaum läuft dir ein attraktiver Mann über den Weg, bist du nicht mehr zu halten.“
„Soll ich ihn lieber dir überlassen?“ fragte Paula zuckersüß. „Ich glaube, du hättest einen kleinen Flirt bitter nötig.“
Sandra schnappte empört nach Luft.
„Also weißt du! Der arme Mann tut mir jetzt schon leid. Für dich besteht das Leben doch nur darin, dich in irgendwelche Affären zu stürzen. An einer echten Beziehung bist du doch überhaupt nicht interessiert.“
Paula schüttelte den Kopf und lachte.
„Meinst du etwa, er ist es? Er will sich ein paar Tage amüsieren und das Leben genießen, genau wie ich. Man muss doch nicht immer alles so verbissen ernst nehmen.“
„Ich wünschte mir, ich könnte das alles auch so sehen. Ich bin einfach nicht für oberflächliche Abenteuer geschaffen.“
„Dann müssen wir eben ein ernsthaftes Abenteuer für dich finden“, sagte Paula. „So schwer kann das doch nicht sein. In dieser große Stadt gibt es mit Sicherheit ein paar Männer, die für dich in Frage kämen.“
Sandra lächelte mutlos.
„Du hast ja Recht. Aber seit der Sache mit Martin kann ich keinem Mann mehr vertrauen. Ich wünschte wirklich, es wäre anders, das kannst du mir glauben.“
Paula hockte sich neben sie und legte ihr den Arm um die Schulter.
„Glaub mir Sandra, irgendwo da draußen läuft er herum, dein Traumprinz. Eines Tages wirst du ihn finden, das garantiere ich dir.“
Sandra umarmte ihre Freundin.
„Ich hab dich lieb Paula, ich bin so froh, dass du da bist.“
„Ich habe dich auch lieb“, Paula schob Sandra von sich und stand energisch auf.
„Genug jetzt mit diesen Sentimentalitäten. Wir spülen uns jetzt den Reisestaub ab, packen unsere Koffer aus und dann machen wir mit unserer Reisebegleitung die Stadt unsicher.“
Die Woche in Berlin verging wie im Fluge. Die beiden Freundinnen genossen ihr luxuriöses Leben im Hotel in vollen Zügen. Sie erforschten Berlin systematisch, aber eine Woche war viel zu wenig, um die Stadt und ihre schöne Umgebung richtig kennenzulernen.
Axel Tamm begleitete sie, wann immer er Zeit hatte. Zwischen ihm und Paula knisterte es heftig. Aber beide wussten, dass eine dauerhafte Beziehung nicht in Frage kam. Axel war, bedingt durch seinen Job, selten länger als ein paar Tage am selben Ort und für eine feste Beziehung hatte er einfach keine Zeit. Und Paula fand es sowieso besser, nicht an einen Mann gebunden zu sein.
Derweil rückte das Treffen mit Christian Steinmann immer näher und die Mädchen wurden immer aufgeregter. Axel konnte ihre Neugier leider nicht befriedigen, da er dem Schauspieler auch noch nicht begegnet war und machte sich ziemlich über ihr Lampenfieber lustig.
„Am Ende ist das auch nur ein Mann wie jeder andere“, sagte er. „Außer dass er einen riesigen Batzen Geld auf dem Konto hat und niemals ungestört über die Straße gehen kann. Ich habe lieber ein Privatleben, das diese Bezeichnung auch verdient, das würde ich weder für Ruhm, noch für Geld aufgeben.“
Sandra und Paula waren vor allem gespannt, ob er der gängigen Meinung des gnadenlosen Womanizer entsprach. Am Tag vor dem großen Ereignis hatten sie sich stapelweise Illustrierte besorgt um den neuesten Klatsch über ihn zu erfahren. In jeder dieser Zeitschriften wurde er mit einer anderen Begleiterin abgebildet.
„Der wird uns gar nicht zur Kenntnis nehmen.“ Paula lachte. „Wenn ich diese Bilderbuchschönheiten an seiner Seite sehe, komme ich mir total unscheinbar vor.“
„Du bist ja wohl alles andere als unscheinbar“, protestierte Sandra heftig. „Er wird mit uns ein Pflichtprogramm absolvieren und zusehen, dass er uns so schnell wie möglich wieder los wird.“
„Wir werden ihn uns ansehen und wenn er uns nicht gefällt, gehen wir wieder. Er soll ruhig merken, dass es Frauen gibt, die bei seinem Anblick nicht in Ohnmacht fallen.“
„Richtig“, stimmte Sandra ihr lachend zu. „Aber wir müssen mit Sicherheit keine Angst haben, dass er über uns herfällt. Dazu sind wir beide viel zu normal.“
In dieser Nacht konnte Sandra lange nicht einschlafen. Christian Steinmann geisterte durch ihre Gedanken und sie hoffte, dass sie ihn wenigstens ein bisschen sympathisch finden konnte.
Schließlich fiel sie in einen unruhigen Schlaf und träumte von einem Mann, der sie erst von der Kinoeinwand herab anlächelte und sie schließlich zu
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