Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
mit Strom versorgen.«
Die Tatsachen sprachen für sich. »Du bist dabei, dich zu verlieben.«
»Es geht zu schnell.«
»Dann mach langsamer.«
»Wir fliegen in zwei Wochen zurück nach Houston.« Olivia trank von ihrem heißen Tee.
»Das ist jede Menge Zeit. Außerdem kann er auch nach Houston kommen. Das muss er, wenn er um deine Hand anhalten will.«
Olivia prustete ihren Tee über den Tisch, ergriff aber sogleich eine Serviette und wischte alles wieder auf. »Wer spricht denn vom Heiraten?«
»Ihr habt doch wohl nicht vor, in Sünde zusammenzuleben?«
»Ich habe den Mann gerade erst kennengelernt.«
»Gestern Nacht sah es so aus, als würdet ihr euch schon gut kennen.«
Olivia aß noch etwas von ihrem Brot. »Ich fühle mich... extrem zu ihm hingezogen. Aber ich kenne seine Gefühle nicht, ich weiß nicht, was er für mich empfindet.«
»Kind, er hat dich angefallen wie ein Bär. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass er dich attraktiv findet.«
»Das bedeutet nicht, dass er mich heiraten will.«
»Wenn er auf den Honigbaum klettern will, muss er.«
Ihre Großmutter hatte wirklich die nettesten Vergleiche. »Bei dir klingt er wie Winnie Puuh.«
»Hm. Ich hoffe er ist mit mehr Intelligenz gesegnet.« Eleni deutete auf den Kühlschrank. »Er hat sein Essen nicht mitgenommen.«
»Ich kann es ihm heute Abend geben.«
»Wir können es ihm auch jetzt bringen.« Eleni stand auf und begann den Tisch abzuräumen. »Ich habe in der Bäckerei herausgefunden, in welchem Haus er wohnt.«
»Was hast du sonst noch herausgefunden?«
Eleni stellte den Käse und die Oliven zurück in den Kühlschrank. »Das Haus gehört einer reichen amerikanischen Familie, den Draganestis, und sie haben jede Menge Freunde, die dort kommen und gehen. Von deinem Robby hat kaum jemand etwas gesehen, aber sie kennen alle einen Mann namens Carlos, der ebenfalls dort lebt. Und jetzt zieh dir etwas an, damit wir loskommen.«
Dreißig Minuten später stand Olivia in Jeans und ihren schönsten Kaschmirpullover gekleidet an der Tür einer eleganten Villa und klopfte. Töpfe mit üppig blühenden Geranien flankierten die Seiten der rustikalen, antiken Holztür. Das Haus war frisch gekalkt und blendete fast in der Morgensonne. Das geflieste Dach sah neu aus, genau wie die gepflasterte Auffahrt.
Eleni hatte darauf bestanden, als Anstandsdame mitzukommen. Sie trug eines ihrer besten schwarzen Kleider, und sie klammerte sich an einen Leinenbeutel voller in Folie verpackter Speisen.
Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und ein junger Mann spähte zu ihnen hinaus. Er ließ ein strahlendes Lächeln aufblitzen, als er sie erkannte, öffnete die Tür dann weit und lehnte seinen langen schlanken Körper gegen den Türrahmen.
»Guten Morgen.« Wahrscheinlich war dieser Mann Carlos, dachte Olivia. »Wir sind hier, um mit Robby MacKay zu sprechen.«
Er nickte. »Sie müssen Olivia und Eleni Sotiris sein.«
Olivia bemerkte einen leichten Akzent. »Ja, sind wir. Hat Robby Ihnen von uns erzählt?«
Sein Lächeln wurde breiter, bis er sehr weiße Zähne zeigte. »Menina, jeder auf der Insel weiß von Ihnen.«
Menina. Nicht ganz Spanisch, aber nahe dran. »Sind Sie... Portugiese?«
»Brasilianer. Aus Rio.« Er zwinkerte. »Wenn Ihnen mal nach Samba ist, bin ich Ihr Mann.«
»Ah. Das merke ich mir.«
Er schnüffelte, und sein Blick wanderte zu Elenis Leinenbeutel. »Ist das Lamm? Es duftet köstlich.«
»Es ist wirklich köstlich«, verkündete Eleni. »Meine Enkelin ist eine ausgezeichnete Köchin.«
»Sie kommen genau rechtzeitig. Ich bin am Verhungern.« Der Mann trat zurück und bedeutete ihnen, einzutreten. »Bitte, kommen Sie herein.«
»Danke.« Olivia trat, gefolgt von ihrer Großmutter, in einen schmalen Eingangsbereich. Sie bemerkte eine große Ikone des Apostels Johannes, dem Schutzheiligen von Patmos, an einer Wand. »Sind Sie im Urlaub hier, Mister...?«
»Panterra. Aber Sie können mich Carlos nennen. Und nein.« Er führte sie in ein großes Wohnzimmer. »Ich arbeite hier, genau wie Robby.«
Olivia sah sich im leeren Zimmer um. »Wo ist Robby?«
»Er ist gerade nicht zu sprechen. Er... musste geschäftlich nach Horos.«
Das war eine Lüge. Olivia erstarrte und sah zu ihrer Großmutter. Dem Blick auf Yayas Gesicht nach zu urteilen hatte auch sie es lesen können. »Wann erwarten Sie ihn zurück?«
»Heute Abend. Irgendwann nach Sonnenuntergang.«
Das war die Wahrheit. Olivia fragte sich, was Robby den ganzen
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