Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
bringt.«
»Du willst mich wie einen Verbrecher verhören?«
Seine Unterbrechung schien ihr nicht zu gefallen. »Lass mich ausreden. Ich habe herausgefunden, dass der Durchschnittskriminelle nicht die Geduld hat, eine lange Liste mit Fragen zu beantworten, besonders wenn er daraus keinen Vorteil zieht. Also habe ich sie auf drei Fragen zusammengestrichen. Nur drei.«
»Lass mich raten.« Er trat näher auf sie zu. »Was ist deine Lieblingsfarbe?«
Auf die kleine Ablenkung ging sie kopfschüttelnd ein. »Grün. Wie deine Augen.«
Sein Herz weitete sich. »Ich mag deine Augen auch.«
»Ich weiß, was du vorhast. Du versuchst mich abzulenken.«
»Dann muss ich mich mehr anstrengen.« Er berührte ihre Wange.
»Erste Frage: Was willst du mehr als alles andere auf der Welt?«
Das war einfach. Rache. »Nächste Frage?«
Sie hob ihre Augenbrauen. »Bist du schon fertig?«
»Aye. Ich weiß, was ich will.«
Sie legte den Kopf zur Seite und betrachtete ihn. »Es muss dir sehr wichtig sein.«
»Ist es. Wie hast du die Frage beantwortet?«
Der Anflug eines Lächelns legte sich auf ihre Lippen. »Wenn du es nicht verrätst, verrate ich auch nichts.«
»Gerissenes Weib«, murmelte er.
Ihr Lächeln wurde breiter. »Frage Nummer zwei: Was macht dir mehr Angst als alles andere auf der Welt?«
Dabei zu versagen, Rache zu üben . »Fertig.«
»Das war schnell.«
»Aye.« Er würde seine Rache an den Bastarden, die ihn gefoltert hatten, bekommen. Sie würden für jeden Schlag, jede Verbrennung, jeden Knochenbruch bezahlen.
»Na gut, also«, fuhr sie fort, »die letzte Frage hat wieder mit der ersten zu tun, darüber, was du mehr als alles andere willst. Wenn es dir gelingt, macht dich das zu einem besseren Menschen?«
Robby erstarrte und atmete tief ein. Verdammt noch mal. Er drehte sich um und blickte aufs Meer hinaus. Er wollte nicht darüber nachdenken. Er wusste, dass es bei seinen Plänen nicht Auge um Auge ging. Sie hatten ihn nicht umgebracht, aber das hatte er mit ihnen vor. Und mehr noch - er hatte vor, es zu genießen.
Würde ihn das zu einem besseren Menschen machen? Er schloss kurz die Augen. Das war egal. Sie hatten es verdient, zu sterben. Sie waren böse, und die Welt war ohne sie ein besserer Ort.
Erst jetzt bemerkte er, wie sich seine Hände zu Fäusten geballt hatten. Er brauchte Rache. Das war sein Lebenssinn. Sie hatte ihm Antrieb gegeben, sich körperlich zu erholen. Mit jedem Schritt, den er joggte, jedem Gewicht, das er stemmte, stellte er sich vor, wie er Rache nahm. Wie er Casimir umbrachte. Wie er alle Malcontents, die ihn gefoltert hatten, umbrachte, alle, die nur zugesehen hatten, wie er Schmerzen und Demütigung erlitt. Sie mussten alle sterben.
Machte ihn das zu einem besseren Menschen? Mit einem Stöhnen entspannte er seine Hände. Nein.
»Robby?« Sie berührte seinen Arm. »Ist alles in Ordnung?«
Er drehte sich um, damit er sie ansehen konnte, sie genau betrachten, sich jeden bezaubernden Zentimeter ihres Gesichts merken. Wie war es ihr möglich, so tief in sein Inneres vorzudringen? Sie ließ ihn Dinge sehen, die er nicht sehen wollte. Sie sorgte dafür, dass er es wert sein wollte, mit ihr zusammen zu sein. »Olivia.«
»Ja?«
Er konnte ihr Herz heftig klopfen hören, ihren Puls rasen, und er sehnte sich danach, sie zu berühren. »Wie kannst du so jung und schon so weise sein?«
»Ich fühle mich nicht weise.« Ihr Gesicht rötete sich. »Ich... ich kann kaum klar denken.«
Er legte einen Finger an ihren Hals und fühlte dort die pochende Ader. »Ich sollte das nicht tun.«
»Meinst du... mich berühren?« Sie klang atemlos. »Das ist schon in Ordnung.«
»Olivia.« Er legte eine Hand an den Ansatz ihres Halses. »Ich fange gerade erst an.« Er zog sie fest gegen seine Brust und beugte sich über sie, um ihren Mund zu erobern.
Für einen kurzen Moment wurde sie starr vor Überraschung, und er hielt kurz vor ihren Lippen inne. Ihr schneller Atem strich federleicht über seine Haut, und er wollte verzweifelt von ihr kosten.
»Olivia«, flüsterte er. Er war schon so verdammt nah.
Und dann spürte er genau den Augenblick, in dem sie sich ergab. Ihr Körper drängte sich gegen seinen. Als er seinen Mund gegen ihren presste, schloss sie die Augen. Ihre Lippen schmiegten sich aneinander, und Robby genoss diese weiche Fülle.
Er schlang einen Arm um sie, damit er sie näher an sich ziehen konnte. Selbst durch die dicke Wolle ihres Pullovers hindurch konnte er spüren, wie
Weitere Kostenlose Bücher