Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
mit gerunzelter Stirn um. »Wenn das stimmt, gibt es vielleicht noch weitere Überlebende.«
»Wir müssen alle überprüfen«, schloss Mikhail. Er reichte die Kühltasche an Angus weiter und fing an, eine Tonfigur nach der anderen mit dem Griff seines Schwertes aufzuschlagen, um zu sehen, ob sich wirklich nur ein Skelett darin befand.
»Ich helfe dir.« Kyo fing an einer anderen Reihe an.
In Vampirgeschwindigkeit arbeiteten die beiden die Reihen nacheinander ab.
Caitlyn schauderte. »Ich stelle mir die ganze Zeit vor, wie es wäre, wenn sie alle plötzlich aufstünden und auf mich zukämen.«
Carlos legte ihr einen Arm um die Schulter. »Sie können dir nichts tun.«
Angus schüttelte den Kopf. »Wenn Meister Han Erfolg gehabt hätte, wäre es ihm gelungen, all diese Männer zur gleichen Zeit zu verwandeln. Er hätte damit sofort eine Armee aus Vampiren zur Verfügung.«
Robby und Zoltan betraten die große Höhle. Sie trugen Tanits Leiche zwischen sich und legten ihn an den Rand einer Reihe Tonfiguren.
»Dieser Ort ist unglaublich.« Robby ging mit schwingendem Kilt auf sie zu.
»Aye, aber wir können von Glück sagen, dass Meister Han keinen Erfolg hatte«, sagte Angus.
»Wie könnt ihr euch da sicher sein?«, rief Mikhail vom anderen Ende der Höhle, nachdem er die letzte der Figuren aufgeschlagen hatte. »Es könnte noch weitere Höhlen wie diese geben.«
Das brachte sie alle zum Nachdenken.
»Tanit hat gesagt, dass Meister Han Tausende umgebracht hat«, flüsterte Caitlyn. »Hier sind nur etwa zweihundert.«
»Kyo, ich will, dass du und dein Team in Tokyo diesen Meister Han unter die Lupe nehmt«, befahl Angus.
»Hai!« Kyo zerschlug die letzte Tonfigur mit seinem Samurai-Schwert. »Diese Typen sind alle tot.«
»Gut.« Angus drehte sich zu Carlos um. »Zeig uns diesen Soldaten.«
»Hier entlang.« Carlos führte sie einige Stufen hinauf in den nächsten Raum.
Da keine Feinde in Sicht waren, steckten die Vampire ihre Waffen ein. Angus stellte die Kühltasche auf den Boden.
Carlos ging an den ersten zwei Altären vorbei, auf denen die Lehmfiguren nur Skelette enthielten. Der dritte Altar war noch genau so, wie sie ihn zurückgelassen hatten. Major Russell Ryan Hankelburg lag dort in seiner grünen Uniform.
Kyo sah ihn zweifelnd an. »Sieht tot aus.«
»Er ist nicht tot«, sagte Mikhail. »Er ist nicht verwest.«
»Seine Muskeln sind nicht erstarrt«, fügte Caitlyn hinzu. »Als wäre er in der Zeit eingefroren.«
Angus legte eine Hand auf die Brust des Majors und hob dann dessen Lider, um seine Augen zu untersuchen. »Aye, er liegt in einem Vampirkoma.«
»Wie lange schon?«, fragte Robby.
»Wir schätzen etwa vierzig Jahre«, antwortete Carlos.
Zoltan schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie gehört, dass ein Mensch so lange aushalten kann.«
»Aye.« Angus zog seinen Highland-Dolch aus seinem Kniestrumpf. »Aber er wird die Nacht nicht überleben, falls sein Körper die Verwandlung abstößt.«
»Er ist stark«, sagte Mikhail. »Er wird kämpfen.«
»Wir werden sehen.« Angus schnitt sich in den Unterarm. Als Blut aus der Wunde quoll, hielt er sie an die Lippen des Majors.
Nichts geschah.
Angus zog dem Major die Mütze vom Kopf und klopfte ihm gegen die Schläfe. »Komm schon, Lad.«
Mikhail schüttelte die Beine des Majors.
»Er muss so weit in die Dunkelheit gesunken sein«, sagte Zoltan, »dass er nicht mehr weiß, wo oben ist.«
Angus strich etwas Blut auf den Mund und die Nase des Majors. »Wach auf, Lad.« Er sah Caitlyn an. »Vielleicht reagiert er besser auf eine weibliche Stimme.«
»Okay.« Sie beugte sich vor und legte ihm eine Hand auf die Stirn. »Russell, hörst du mich? Russell, komm zurück. Komm nach Hause.«
Der Körper des Majors bäumte sich auf. Er öffnete keuchend den Mund.
»So ist es gut.« Angus tropfte ihm etwas Blut in den Mund.
Der Major hustete.
»Du musst trinken.« Angus ließ mehr Blut in den Mund des Majors laufen.
Der Major schluckte, und sein Körper fing an zu zittern. Er packte Angus am Arm und trank aus der Wunde.
»Kommt es so zur Verwandlung?«, fragte Caitlyn. »Er muss das Blut eines Vampirs trinken?«
»Aye«, antwortete Angus. »Erst muss ein Vampir ihn vollkommen leersaugen. Alles sterbliche Blut muss verschwunden sein, damit er in ein Vampirkoma fällt. Normalerweise dauert so ein Koma nicht länger als eine Nacht.«
Der Major ließ Angus' Arm los und öffnete die Augen. Sein Blick wanderte von Angus zu Caitlyn, und er
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