Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
hast du uns so getäuscht, Carlos?«
»Ich habe mir Sorgen um euch gemacht, weil ihr allein gelebt habt, besonders weil Sabrina eine reiche Erbin ist. Ich hatte Angst, dass jemand versucht, euch auszunutzen, deshalb wollte ich ein Auge auf euch haben. Gleichzeitig wollte ich nicht, dass ihr meine Sorge als irgendetwas Romantisches missversteht.
Ich muss allein bleiben, bis ich eine passende Werpantherin als Partnerin finde.«
Ein Augenblick des Schweigens folgte, in dem Toni über seine Worte nachdachte. »Du hast uns sehr überzeugend vorgespielt, schwul zu sein.«
»Ich kann ziemlich gut schauspielern.« Fünf Jahre lang hatte er so getan, als wäre alles in Ordnung und das Leben ein einziger Karneval. Die täglich angestauten Gefühle drohten jetzt aus ihm herauszubrechen. Merda. Konnte nicht ein einziger Tag vergehen, ohne dass er den Sommer des Todes noch einmal durchlebte? »Mein... Zwillingsbruder war schwul.«
Toni schnappte nach Luft. »Du hast einen Zwillingsbruder? Davon hast du nie erzählt.«
»Hatte.« Carlos rieb sich die Stirn. »Wir werden häufig in Würfen von zwei oder drei geboren.«
»Du... hast ihn verloren?«, fragte Toni sanft.
Der Schmerz überwältigte ihn und erfüllte seine Sinne. Sein Bruder. Seine Eltern. Sein Dorf. Alle fort. Alle tot.
»Carlos?«
Er schob den Schmerz von sich, aber vor Anstrengung bekam er Kopfweh. »Ja?«
»Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was du und deine Kinder durchgemacht haben, aber ich weiß, dass es traumatisch gewesen sein muss. Die Kinder leiden wirklich.«
»Ich weiß. Wenn ich noch mehr von unserer Art finden kann, müssen sie sich nicht mehr so allein fühlen. Und wenn ich eine Partnerin finde, haben sie auch eine Mutter. Jemand, der ihnen... Trost spenden kann.«
»Ich glaube, sie brauchen dich , Carlos.«
Er runzelte die Stirn, als das Pochen hinter seinen Schläfen sich verstärkte. Wie sollte er ihnen dabei helfen, mit etwas fertigzuwerden, das er selbst nicht verwinden konnte? »Ich habe Fernando angerufen. Er kann viel besser mit ihnen umgehen als ich. Er hat sich einverstanden erklärt, sie in der Schule zu besuchen, während ich auf Reisen bin. Ich hatte gehofft, dass du ihn im Schlafsaal übernachten lässt.«
»Hat er sich um die Kinder gekümmert, während du an der NYU studiert hast?«
»Ja. In Rio.«
»Hmm. Ich frage mich, ob er etwas unterrichten könnte, damit wir ihn einstellen können«, murmelte Toni. »Ist er ein Werpanther?«
»Nein. Er ist ein Nerd. Er weiß alles über Computer und moderne Technologie. Er hat mir alles beigebracht, was ich weiß.«
»Das klingt vielversprechend«, sagte Toni. »Wir können einen Computerspezialisten gebrauchen. Und wenn er den Kindern helfen kann, bin ich unbedingt dafür.«
»Super. Danke.« Carlos strich eine der größten Sorgen von seiner Liste. Jetzt, da die Kinder versorgt waren, konnte er zu seiner Reise aufbrechen.
»Wann geht es los?«, fragte Toni.
»Morgen, hoffe ich.« Er musste nur noch von Angus das Okay einholen. »Ich rufe Fernando noch einmal an, und er nimmt den nächstmöglichen Flug.«
»In Ordnung. Viel Glück, Carlos. Ich hoffe, du findest deine Partnerin.«
»Ich auch.« Carlos legte auf. Er rieb sich die Schläfen, um den Schmerz zu lindern. Denk positiv. Bald würde er im Gebirge im Norden Thailands unterwegs sein und Jagd auf Werpanther machen. Und dieses Mal würde er sie finden. Er würde seine Partnerin finden, und sie würde alles sein, was er sich je erhofft hatte. Alles, was er sich vorgestellt hatte.
Das Bild, das vor seinem inneren Auge erschien, war das von Caitlyn Whelan.
»Nein!« Er sprang auf und ging in seinem Büro auf und ab. Nein, nein, nein. Sie war nicht die Richtige.
Der Wecker auf dem Schreibtisch klingelte. Er stellte ihn immer auf Sonnenuntergang. Im Keller würden Angus und Emma gerade aufwachen. Phineas ebenfalls. Andere Vampire, Jack und Robby zum Beispiel, hatten sich entschlossen, im Stadthaus auf der Upper East Side zu schlafen. Ihre sterblichen Frauen waren bei ihnen, um sie am Tag zu bewachen.
Carlos trat an den Schreibtisch, um den Wecker abzuschalten. Er rückte die Papiere zurecht, auf denen seine Reisepläne zusammengefasst standen. Dann trat er wieder an die Überwachungsmonitore. Bald würde er sehen, wie die Vampire aus ihren Zimmern kamen.
Sein Interesse wurde von einem Monitor geweckt, der das Eingangstor und die Auffahrt zeigte. Ein Wagen kam an. Das war ungewöhnlich. Es war zu früh für die
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