Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
Lederaktenmappe, um sicherzugehen, dass ihr Lebenslauf und alle Zeugnisse darin waren.
Vor ein paar Stunden hatte sie sich dazu entschlossen, den Job bei MacKay Security and Investigation anzunehmen. Ein Gespräch mit ihrem Vater hatte ihr bei der Entscheidung geholfen. Sean hatte sie gebeten, sich in der Behörde mit ihm zu treffen, und dort in seinem Büro hatte er ihr die schockierenden Neuigkeiten eröffnet. Vampire gab es wirklich, und wenn sie sich seinem Stake-Out Team anschloss, konnte sie dabei helfen, die schrecklichen Blutsauger zu vernichten.
Zuerst hatte sie so getan, als wäre sie schockiert, aber es hatte keinen Grund gegeben, irgendeine Reaktion vorzutäuschen. Ihr Dad schien vergessen zu haben, dass sie im Raum war. Er war auf und ab gelaufen und hatte wild mit den Armen gestikuliert, gebrüllt und geflucht. Am Ende musste sie ihren Schrecken nicht mehr vortäuschen. Sean war so sehr von seinem Hass auf Vampire verzehrt, dass sie um seinen Verstand fürchtete. Er wollte sie alle umbringen. Jeden einzelnen.
Vor Angst, dass er sich eines Tages einreden würde, Shannas liebe Kinder wären Teufelsbrut und müssten deshalb vernichtet werden, hatte sich ihr die Kehle zugeschnürt. Nachdem sie den gehässigen Tiraden ihres Vaters zehn Minuten lang zugehört hatte, war sie aufgestanden und hatte ihr Bedauern darüber verkündet, dass sie sein Jobangebot nicht annehmen konnte.
»Was?«, hatte er gebrüllt. »Du kannst nicht ablehnen. Es ist deine moralische Pflicht, mir im Kampf gegen diese Monster zu helfen.«
»Ich... Ich kann nicht. Es tut mir leid.«
Er hatte einen weiteren Fluch gemurmelt und war im Raum auf und ab gegangen. »Ich mache dir keine Vorwürfe, wenn du Angst hast. Diese verdammten Parasiten sind furchterregend.«
Du auch. »Es tut mir leid, Dad.« Sie war eilig vor ihm geflohen und hatte ein Taxi zum Central Park genommen. Dort war sie auf den Wegen entlanggewandert, ohne die leuchtenden Beete von Narzissen zu bemerken, und hatte in Gedanken mit den neuesten Verwicklungen in ihrem Leben gerungen. In ihrer Kindheit hatte sie ihrem Vater vertraut und geglaubt, Shanna hätte sie verlassen. Jetzt war alles auf den Kopf gestellt. Vampire. Gestaltwandler. Malcontents. Ein Vater, der davon besessen war, sie alle umzubringen.
Und inmitten all der Verwirrung sah sie die unschuldigen Gesichter von Constantine und Sofia vor sich, und ihr Herz erfüllte sich mit Wärme. Sie erinnerte sich an die tränenreiche Freude, wieder mit ihrer Schwester vereint zu sein. Sie erinnerte sich an das Gefühl von Carlos' Armen, als er sie festhielt, und die Berührung seiner Lippen auf ihren. Und sie erinnerte sich daran, wie Coco und Raquel sie gebraucht hatten. Sie hatte sich so richtig und vollständig gefühlt, als hätte man ihr die heilige Mission aufgetragen, die zwei Mädchen zu beschützen.
Ihr Dad bot ihr ein Leben, das von Hass getrieben wurde, ihre Schwester dagegen ein Leben erfüllt von Liebe. Am Ende war ihr die Entscheidung leichtgefallen.
Caitlyn war zu Romatech gefahren, um das Jobangebot von MacKay Security and Investigation anzunehmen. Sie trug ihr bestes Kostüm und hohe Absätze. Ihr langes Haar hatte sie im Nacken zu einem ordentlichen Knoten geschlungen. Statt der roten bestickten Seidenhandtasche aus Singapur hatte sie eine schwarze Lederhandtasche mitgebracht.
So sehr sie den Job auch wollte, sie war immer noch skeptisch, was die Welt der Vampire anging. Nur für den Fall, dass es gefährlich war, ihren nackten Hals in deren Gegenwart zu zeigen, hatte sie sich einen Seidenschal umgebunden.
Auf dem Weg zum Eingang raste ihr Puls. War Carlos dort drinnen? Hatte er noch einmal an sie gedacht?
Die Tür öffnete sich, und Emma MacKay begrüßte sie. »Kommen Sie rein.«
»Danke.« Caitlyn betrat das Foyer. Ihre hohen Absätze klapperten dabei auf dem Marmorboden. Vielleicht war sie zu schick angezogen. Ihre neue Chefin trug einfache Jeans und einen grünen Pullover. Schwer zu glauben, dass sie ein Vampir war. Sie sah ganz normal aus und verhielt sich auch so.
Emma verschloss die Tür und drückte einige Knöpfe auf einem Sicherheitsfeld. »Wir müssen nachts aufpassen, weil das die Zeit ist, in der die Malcontents angreifen könnten.«
»Shanna hat mir ein wenig von ihnen erzählt«, sagte Caitlyn. »Sie hassen das synthetische Blut, das hier hergestellt wird.«
»Ja. Sie hängen dem veralteten Glauben nach, dass Vampire überlegen sind und das Recht haben, Sterbliche zu benutzen
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