Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Da war wirklich eine Kamera. Und die Matte, auf der sie sich mit Carlos herumgerollt hatte, schien direkt in ihrem Aufnahmefeld zu liegen.
Sie trat näher und untersuchte die Kamera. Kein rotes Licht. Sie lief nicht.
Jetzt nicht, aber wie war es heute Morgen gewesen? Sie schluckte krampfhaft und ging dann langsam die Treppe hinauf in die Küche.
»Alles okay?«, fragte Shanna.
»Sicher.« Caitlyn setzte sich an den Tisch und starrte ihr Essen an. Vielleicht wusste Carlos mehr.
Sie sprang auf. »Ich glaube, ich bringe Carlos eine Portion.« Sie häufte Hähnchen und Kartoffelbrei auf einen Teller. »Er ist im fünften Stock. Anscheinend ist da oben ein Büro.«
Shanna lächelte. »Das ist das Zimmer, in dem Roman und ich früher gewohnt haben. Es ist ein weiter Weg, warum rufen wir ihn nicht an, damit er mit uns isst?«
Sofie nickte, den Mund voller Kartoffel. »Ich mag Carlos.«
»Er... hat zu tun.« Caitlyn warf noch ein Brötchen auf den Teller. »Ich bin gleich wieder da.« Sie musste allein mit ihm reden.
Sie rannte die Treppe hinauf, so schnell sie konnte, und blieb dann nach Luft ringend vor der Tür zum Büro im fünften Stock stehen.
Carlos öffnete die Tür und musterte sie von oben bis unten. »Hast du einen Herzinfarkt?«
Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. Ihr Herz war seinetwegen bereits genug in Mitleidenschaft gezogen. Sie marschierte ins Büro und stellte den Teller auf den Schreibtisch. »Ich hab dir dein Abendessen gebracht.«
»Danke.« Er schloss die Tür und ging langsam auf sie zu. »Wie geht es dir?«
Sie presste eine Hand auf die Brust. »Ich komme gleich wieder zu Atem.«
»Ich meine... wegen vorhin.«
»Oh?« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Du meinst nicht zufällig die demütigendste Abfuhr meines Lebens?«
Er zuckte zusammen. »Doch, genau die.«
»Willst du das wirklich wissen?«
»Ja, will ich. Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe.«
»Du hast eine merkwürdige Art, das zu zeigen. Seit Stunden gehst du mir aus dem Weg.«
Er fuhr sich mit einer Hand durch die offenen schwarzen Haare. »Ich habe einen guten Grund. Aber du musst dir keine Sorgen machen, dass so etwas noch einmal passiert. Ich habe Toni gebeten, deine Ausbildung zu übernehmen.«
Autsch. Sie schob ihm den Teller hin. »Hier, dein Hühnchen. Wenn du sogar zu feige bist, runterzukommen und mit uns zu essen.«
Er hob eine Augenbraue. »Du hältst mich für...«
»Wenn es wie ein Huhn aussieht und nach Huhn schmeckt...?«
»Ja, ich bin feige.« Er trat auf sie zu, und in seinen Augen glitzerte Wut. »Ich habe Angst, dein Leben in Gefahr zu bringen. Ich versuche, dich zu beschützen, Caitlyn.«
Sie stellte den Teller zurück auf den Tisch. »Mich wovor beschützen?«
Er knirschte mit den Zähnen. »Es gibt Dinge, die du nicht weißt...«
»Dann sag sie mir!«
»Das tue ich doch gerade! Ich bin gefährlich für dich.«
Sie kochte fast vor Frustration. »Warum sollte ich dir glauben, wenn es sich so richtig anfühlt? Sag nicht, dass du es nicht auch fühlst!«
»Was wir fühlen, ist egal...«
»Es ist alles, was zählt!«
Er schloss kurz die Augen und runzelte die Stirn. »Catalina, ich kann es nicht ertragen, dir noch weiter wehzutun. Geh bitte.«
Tränen stachen ihr in den Augen. Zweimal an einem Tag abgewiesen. Das musste ein neuer Rekord sein. Sie war schon fast wieder an der Tür, bevor ihr einfiel, warum sie gekommen war. »War die Kamera im Keller heute Morgen an? Haben wir Howard eine Show geliefert?«
Er erwiderte ihren Blick, und Traurigkeit stand in seinen Augen. »Nein, Menina. Niemand weiß, was wir getan haben.«
Das war zumindest eine Erleichterung, auch wenn es den Schmerz in ihrem Herzen nicht lindern konnte. Sie schleppte sich die Treppe hinab und war den Tränen nahe. Verdammt noch mal. Warum ließ sie zu, dass er ihr so nahe kam? Sie kannte ihn erst seit drei Tagen.
Doch irgendwie kamen ihr die letzten drei Tage wie ein halbes Leben vor. Ihre Welt war auf den Kopf gestellt worden, und Vampire und Gestaltwandler waren dabei herausgepurzelt. Sie hatte ihre Schwester gefunden, eine Nichte und einen Neffen bekommen und erfahren, dass ihr Vater ein Monster war, das die Gedanken anderer kontrollierte. Sie war vermutlich einfach zu verwirrt und desorientiert, um zu erkennen, ob sie jemanden wirklich anziehend fand.
Auf dem Treppenabsatz blieb sie stehen. Sie hatte sich sofort zu Carlos hingezogen gefühlt, schon als sie ihn das erste
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