Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
sie wären vollkommen verschieden, doch das Gegenteil war der Fall.
Es war die letzte ihrer morgendlichen Gedankenübungen, die er genannt hatte, und damit die, die zu glauben ihr am schwersten fiel. Ich bin es wert, geliebt zu werden. Wie konnte sie das je verdienen? Sie hatte diejenigen, die auf sie zählten, immer im Stich gelassen. Armer Ian. Auch er fühlte sich unwürdig. Ihr Herz schmerzte für ihn.
»Du musst nicht antworten.« Ian stand auf und ging fort. »Der Ausdruck auf deinem Gesicht sagt mir, wie du dich fühlst.«
»Aber das tust du!« Die Worte platzten aus ihr heraus. »Du verdienst es, geliebt zu werden.«
Er drehte sich zu ihr um und sah sie überrascht an.
Mit einiger Mühe blinzelte sie die Tränen fort. »Wage es ja nicht aufzugeben, Ian.« Sie rannte zur Tür.
»Toni.« Ihr Name war nur ein leises Flüstern, so leise, dass sie sich nicht sicher war, ob sie ihn wirklich gehört hatte.
Sie blieb an der Tür stehen und blickte zurück. Eine Welle der Sehnsucht stieg in ihr auf.
Ian trat auf sie zu, und Toni keuchte auf.
Seine Augen waren leuchtend rot.
Sie stolperte aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Lieber Gott, was machte sie bloß? Sie war dabei, sich Hals über Kopf in einen Vampir zu verlieben.
****
Ian öffnete die Fensterläden aus Aluminium und sah aus dem Büro im vierten Stock hinab auf die Straße. Er zählte auf dem Gehsteig zweiundzwanzig Frauen, die sich alle gegen die Kälte eingemummelt hatten und Plakate in der Hand hielten. Eine trug ein Diadem, das im Licht der Straßenlaterne funkelte.
Ein schnittiger schwarzer Jaguar blieb vor dem Stadthaus stehen, und die Frauen schlenderten herüber, um ihn sich anzusehen. Plötzlich fiel Licht vom Haus auf den Gehweg. Die Frauen kreischten und rannten auf die Tür zu. Gerade, als Ian sich fragte, ob er Eindringlinge ins Haus würde abwehren müssen, wurde es wieder dunkel.
Der Fahrer sprang aus dem Jaguar. Carlos. Er bahnte sich einen Weg durch den Haufen aufgeregter Frauen und führte eine von ihnen zurück zu seinem Wagen. Toni.
Es ärgerte Ian, als ihm klar wurde, dass Carlos sie aus einer wilden Meute gerettet hatte. Der Jaguar sauste die Straße hinab. Was hatten sie jetzt vor? Noch ärgerlicher war es, als ihm klar wurde, dass sie ihre Freizeit lieber mit Carlos verbrachte.
Oder fühlte sie sich einfach sicherer bei einem Sterblichen, der noch dazu wahrscheinlich schwul war? Wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte, hatte sie sicher bemerkt. Ihr schneller Abgang aus dem Arbeitszimmer sprach Bände. Allerdings hatte sie beim Anblick seiner rot unterlaufenen Augen erschreckt gekeucht. Hatte sie Angst vor seinem Dasein als Untoter? Wahrscheinlich. Nur knapp hatte sie eine hinterhältige Attacke von Vampiren überlebt, warum sollte sie sich da von einem anderen Vampir umgarnen lassen?
Doch der Kuss musste ihr gefallen haben. Sie hatte ihn nicht weggestoßen. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung. Er schloss seine Augen und stellte sie sich in ihrem winzigen Rock vor. Er würde ihre goldenen Schenkel streicheln, dann mit seiner Hand unter den Rock gleiten und die süße Rundung ihrer Hüften und ihres Hinterns ertasten und das weiche, feuchte Fleisch zwischen ihren Beinen.
Mit einem tiefen Atemzug brachte er Ordnung in seine Gedanken. Was für ein Trottel er doch war. Sein Verstand wusste, dass ein weiblicher Vampir der passendere Partner für ihn war. Und doch zog es ihn zu einer Sterblichen hin. Schlimmer noch, einer Sterblichen, die verboten war.
Sie faszinierte ihn vollkommen - körperlich, emotional, intellektuell. Sie war so eine interessante Mischung aus Entschlossenheit und Selbstzweifeln, aus emotionaler Stärke und verborgenen Wunden. Sie erinnerte ihn an sich selbst.
Und was waren ihre geheimen Motive für ihre Arbeit hier? Was brachte eine intelligente Frau mit einer leuchtenden Zukunft dazu, die Untoten zu bewachen? Vor allem mit der sicheren Gewissheit, ihre Erinnerungen zu verlieren, wenn sie sie wieder verließ? Er musste es wissen. Letzte Nacht, während sie schlief, hatte er sich in ihr Schlafzimmer teleportiert und einen Peilsender in ihrer Handtasche versteckt. Wenigstens hier würde er einen Schritt weiterkommen.
Er schlenderte zurück ins Schlafzimmer, um zu duschen und sich etwas anderes anzuziehen. Nachdem er sich um die Frauen auf dem Gehsteig gekümmert hatte, teleportierte er sich auf den Parkplatz von Romatech Industries.
Connor zeigte keine Reaktion, als Ian ins Büro des
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