Love Numbers 2
Zeit, die beiden Nächte mit dir zu verarbeiten. Jetzt bin ich soweit, dass ich mit dir über das alles reden kann. Ich bin heute Abend im American Restaurant und warte auf dich.
Lily
Lily steckte den Brief in ein Kuvert, machte sich auf den Weg zu Alex Luxussuite und schob den Brief unter der Tür durch. Sie würde heute Abend auf ihn warten.
Lily hatte das lachsfarbene Seidenkleid an, das sie am ersten Abend getragen hatte, und die passenden High Heels dazu. An diesem Abend hatte sie auch das erste Mal Alexander Willoughby gesehen. Damals hatte sie gedacht, was das für ein eingebildeter, aber gut aussehender Mann wäre. Und dazu noch unermesslich reich. Nun saß sie wieder hier im Restaurant und wartete auf ihn, nachdem sie zwei erregende erotische Erlebnisse mit ihm hatte. Sie konnte selbst nicht glauben, was die Reise auf der Lady Charlotte bisher für sie bereitgehalten hatte.
»Lily, sehe ich dich nach so vielen Tagen auch mal wieder«, sagte Sofia Quinn.
Ganz schlechtes Timing, Sofia, dachte Lily.
Sofia Quinn hatte ihre blonden Haare hochgesteckt und ein lavendelfarbenes , knielanges Kleid an. Dazu farblich passende hohe Sandaletten.
»Sofia, hallo. Hast du dich von dem Bahamas-Schock wieder erholt ?«
»Mittlerweile ja. Darf ich mich zu dir setzen? Mein Mann ist noch beim Sport, er wird heute Abend wohl nichts mehr essen wollen .«
»Das ist jetzt nicht ganz so gut, Sofia«, sagte Lily vorsichtig.
»Wieso ?« , fragte Sofia überrascht.
»Ich erwarte jemanden .«
»Wen?«
»Alexander Willoughby .«
»Nein!«
»Doch.«
»Bist du die Nächste auf seiner Liste .«
»Nein, so ist das nicht Sofia .«
»Wie ist es dann ?«
»Nicht so einfach.«
Lily versuchte, nicht deutlicher zu werden. Sie wollte Sofia nichts verraten, sie aber auch nicht abweisen. Aber Lilys Gesichtsausdruck verriet, dass es nun besser wäre, wenn Sofia ginge.
»Ich gehe ja schon. Aber du musst mir noch mehr erzählen .«
»Später. Und danke .«
Sofia Quinn stolzierte zu einem anderen Tisch und setzte sich zu drei Männern und einer Frau.
Dann dauerte es nicht mehr lange. Auftritt: Alexander Willoughby .
Er trug einen schwarzen Anzug, ein roséfarbenes Hemd und auch heute keine Krawatte.
»Lily, schön, dich endlich wiederzusehen«, sagte er mit einem charmanten Lächeln. »Ich habe mich über deine Nachricht sehr gefreut .«
Alex zog einen der noch freien drei Stühle vom runden Tisch weg und setzte sich zu ihr.
»Entschuldige, dass ich so lange gebraucht habe, aber du hast mich in etwas hineingezogen, das für mich ganz und gar nicht normal ist .«
»Das hoffe ich doch, sonst wärst du nicht die Frau, für die ich dich halte .«
»Für was für eine Frau hältst du mich denn ?«
»Du bist nicht nur eine wunderschöne Frau, sondern hast auch einen starken Charakter und vermittelst Ehrlichkeit und Standhaftigkeit .«
Lily musste an James Richards denken. Ähnliche Worte hatte dieser vor Jahren auch zu ihr gesagt. Was daraus wurde, war ein unschönes Kapitel ihres Lebens.
»Wow. Das siehst du in mir, Alex ?«
»Ich habe, so denke ich, eine gute Menschenkenntnis. Und ja, das sehe ich in dir«, sagte Alex vollkommen überzeugt von seiner Aussage.
»Dann bedanke ich mich und hoffe, dass ich das wirklich erfüllen kann .«
»Sei einfach immer du, dann passiert das ganz automatisch .«
Wie machte das Alex nur? Er wählte fast immer die richtigen Worte. Er konnte mit ein paar Sätzen ein Knistern in ihr erzeugen, das einfach nicht gut war. Sie musste versuchen, dagegen anzukämpfen.
Der Kellner brachte beiden eine Flasche Wasser. Die Gläser dazu standen schon auf dem Tisch. Alex bestellte für sie beide einen edlen, trockenen Weißwein und ein Fischgericht mit Gemüse.
»Du bekommst wohl immer was du möchtest ?« , fragte Lily.
»Das ist der Vorteil, wenn einem das Schiff gehört«, sagte er mit einem Lächeln.
Lily merkte, dass viele Frauen von den anderen Tischen zu ihnen herüberstarrten. Sie konnte in ihren Gesichtern Neid und Bewunderung sehen.
»Was hast du denn heute gemacht ?« , fragte Lily. Sie wollte die erotischen Erlebnisse ausklammern.
»Bei einer meiner Firmen gab es heute ein kleines Problem. Daher musste ich viel telefonieren, um den Schaden so gering wie möglich zu halten .«
»Das hört sich ja nicht gut an. Was gab es denn für ein Problem ?«
»Das interessiert dich sicher nicht .«
»Doch.«
Alex wirkte überrascht. War er es nicht gewohnt, dass man seine Aussage in Frage
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