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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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einem selbstzufriedenen Grinsen an. »Ha! Ich wusste es«, ruft er. »Du schuldest mir eine Flasche Johnny Walker, Daniel.«
    Daniel zuckt schicksalsergeben mit den Schultern. »Ich dachte, Sie fahren einen Fiat, Pia. Haben Sie nicht einmal gesagt, jemand hätte sich unerlaubt Ihren Fiat geliehen?«
    »Der Fiat ist zuerst gegen zwei Tyrannosaurier, dann gegen einen Scheinwerfer und dann gegen einen Zaun geknallt«, sage ich. »Der ist Schrott. Dafür habe ich jetzt dieses ... äh ... Auto.«
    Wir drei lassen unsere Blicke kurz auf meinem Ford Crown Victoria ruhen. Der Wagen ist weiß mit einem dicken schwarzen Längsstreifen. Auf der Fahrer- und Beifahrertür steht in großen Buchstaben: SHERIFF - PINELLAS COUNTY. Darunter prangt jeweils ein riesiger goldener Sheriffstern. Außerdem befindet sich zwischen den Vorder- und Hintersitzen ein Trenngitter für den Gefangenentransport und natürlich ein blauweißroter Warnlichtbalken auf dem Dach. Diesen und die Sirene habe ich zu Hause auch schon getestet. Funktioniert einwandfrei und ergibt tolle Sound- und Lichteffekte in der Garage.
    Landuris wendet seinen Blick wieder mir zu. Kopfschüttelnd sagt er: »Sie scheinen Ihre neue Funktion sehr ernst zu nehmen, Frau Herzog, wie? Haben Sie sich auch eine Waffe besorgt?«
    »Ich brauche keine Waffe«, sage ich.
    »Sie kann Mikado«, ergänzt Daniel, der sich an meinen Scherz von neulich erinnert. »Sie hat das schwarze Stäbchen.«
    »Eine gefährliche Frau«, meint Landuris lachend. »Komm, Daniel, gehen wir lieber wieder an die Arbeit, bevor Frau Herzog uns wegen Herumgammelei verhaftet.«
    »Chefs dürfen das«, entgegne ich. »Und es heißt dann auch nicht Herumgammeln, sondern Meeting.«
    »Also, hören Sie mal...«
    »Ich komme später, Ladislaus«, unterbricht ihn Daniel schnell. »Ich habe mit Pia hier noch zu tun.«
    »So? Was denn?«, frage ich.
    Er streichelt über die Motorhaube und sagt: »Probefahrt. Ich wollte schon immer mal in einem Polizeiauto mitfahren.«
    »Vorne oder hinten?«, frage ich.
    Daniel sitzt am Steuer und freut sich über die überraschten Blicke und gelegentlichen Lichthupen der anderen Verkehrsteilnehmer. Nur mit Mühe kann ich ihn davon abbringen, Sirene und Warnlicht einzuschalten.
    »Ich weiß nicht einmal, ob es erlaubt ist, so ein Ding auf dem Autodach zu haben«, sage ich. »Es zu benutzen ist aber ganz bestimmt verboten.«
    »Schade. Ohne Sirene ist es nur der halbe Spaß.«
    »So ist das im Leben«, verrate ich ihm. »Alles, was Spaß macht, ist verboten oder hat fünf Millionen Kalorien. Wohin fahren wir eigentlich?«
    »Nach Köln«, sagt er. »Feindesland.«
    Er spielt wohl darauf an, dass Kölner und Düsseldorfer eine rheinisch fröhliche Abneigung gegeneinander pflegen. Aber alles halb so wild. Meine Abneigung macht jedenfalls keine Unterschiede, woher die Leute kommen. Die nimmt, was sie kriegt.
    »Köln?«, wiederhole ich erstaunt. »Also, eigentlich fahre ich mit dem Auto nur Strecken, die unbedingt nötig sind. Ich weiß nämlich nicht, ob es überhaupt erlaubt ist, mit so einem Sheriffmobil herumzugondeln. Es hat zwar TÜV, aber das sagt ja nur etwas über die Fahrsicherheit aus. Wenn die Polizei uns sieht, hält sie uns bestimmt an.«
    »Keine Sorge.« Daniel macht ein unbekümmertes Gesicht. »Ich sitze ja am Steuer. Du, äh, Sie haben damit gar nichts zu tun, Pia. Wenn man uns anhält, sage ich einfach, Sie wären meine Gefangene.«
    »Find ich nicht witzig«, sage ich in sein Lachen hinein. »Was wollen wir denn überhaupt in Köln?«
    »Ins Reisebüro«, antwortet er geheimnisvoll und lacht noch lauter.
    Vor dem Reisebüro lässt Daniel die Sirene und das Warnlicht an und kurz darauf kommt eine junge, schwangere Frau heraus und läuft auf uns zu.
    Daniel öffnet die Tür und die Schwangere streckt ihren Kopf und Bauch ins Wageninnere.
    »Wahnsinn!«, ruft sie erfreut. »Das ist ja geil! Ich dachte, Love Sheriff wär nur so ‚n komischer Name für das Ganze. Aber dass ihr gleich mit ‚ner echten Sheriffkarre und Blaulicht und Sirenengeheul hier aufkreuzt ... Wahnsinn! Ich bin die Joy - heute noch Kugel, aber bald schon wie neu.«
    Ich beuge mich ihr so weit wie möglich entgegen, damit sie mir beim Handreichen nicht ins Auto kugelt. Dann steigen Daniel und ich aus und Joy führt uns ins Reisebüro, wo sich zurzeit niemand aufhält. Während Joy in einem Nebenraum Kaffee kocht, erklärt Daniel mir, dass sie gestern an meinem freien Tag angerufen und einen Love Sheriff

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