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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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... nein, das war es eigentlich, was ich dazu sagen möchte. Ich kann da nicht... Es ist nicht so einfach.«
    Ich nicke verstehend. »Schon gut. Sie haben auf jeden Fall recht, Daniel. Wenn Max etwas an mir läge, würde er versuchen, sich mit mir auszusprechen, und nicht auf stur und stumm schalten. Normalerweise ist er überhaupt nicht stur. Stumm auch nicht. Es kommt ihm vielleicht ganz gelegen, mich aus dem Haus zu haben. Ja, das wird es sein.« Mühsam schlucke ich einen Kloß, der sich auf einmal in meinen Hals gebeamt hat, zurück in den Magen zu den schweren Steinen, die da herumliegen. Ich wünschte, ich hätte vorhin im Supermarkt Silikonkleber gekauft, dann könnte ich meine Augen abdichten, bevor ich vor meinem Boss anfange zu heulen. Sie mit Nougat zuzuspachteln wäre immerhin machbar.
    Schon verrückt, dass ich mit meinem Chef während der Arbeitszeit in einem Sheriffauto sitze, Pralinen nasche und ihm Dinge erzähle, die ich sonst nur Tanja anvertraue.
    Bitte, lieber Gott, wenn ich jetzt auch noch mit Storys aus meinem Sexleben anfange, schick mir einen Blitz, der mich tötet. Ach nein, geht nicht, im Auto ist man ja blitzgeschützt. Dann schick mir einen Lottogewinn, damit ich anschließend kündigen kann. Ja, das ist sowieso besser. Vergiss das mit dem Blitz, okay?
    »Und was ist mit Ihnen?«, lenke ich von meinen Sorgen auf seinen Kinderkram. »Trauern Sie Ihrer Exfrau hinterher oder gibt es da schon eine neue Herzensquälerin?«
    »Eine neue«, seufzt er. »Allerdings weiß sie es noch nicht. Ich traue mich einfach nicht, es ihr zu sagen. Ich bin ein Feigling. Das ist mein Problem.«
    »Hmmm«, sage ich.
    »Von einem professionellen Love Sheriff hätte ich einen qualifizierteren Kommentar erwartet«, beschwert er sich.
    »Nur Geduld, ich denke noch ... Also, ich finde, Sie sollten ihr einfach sagen, was Sache ist. Mehr als eine Abfuhr können Sie sich nicht holen - es sei denn, sie reagiert positiv. Dann wären noch diverse Geschlechtskrankheiten denkbar.«
    Daniel schüttelt den Kopf. »Oh, Pia!«
    »Was denn? Ich kenne die Frau doch nicht! Als verantwortungsvoller Love Sheriff bin ich verpflichtet, Sie auch auf die Risiken hinzuweisen.«
    »Gut, Sheriff, ich bin mir der Risiken bewusst«, meint er spöttisch. »Aber mich schreckt vor allem das Risiko einer Abfuhr. Noch kann ich mir einreden, dass alles gut wird, wenn ich nur endlich den Mut finde, ihr meine Gefühle zu ... also, ihr zu sagen, was Sache ist. Aber wenn sie mich abweist, kann ich nicht einmal mehr hoffen.«
    »Tja«, sage ich.
    Da rettet mich mein Handy davor, mir eine qualifizierte Antwort aus meinem unqualifizierten Hirn kratzen zu müssen. Das Display meines Diensthandys ist zwar defekt, sodass ich leider die Nummer des Anrufers nicht sehen kann. Aber es gibt ohnehin nicht viele Möglichkeiten, da ich bisher kaum jemandem meine neue Handynummer gegeben habe. Einer dieser Eingeweihten sitzt neben mir, die anderen beiden sind Tanja und Max. Eilig nehme ich ab und fahre richtig zusammen, als ich eine männliche Stimme höre.
    »Hallo, Pia. Ich weiß, ich hätte dich eher anrufen sollen. »Aber besser spät als nie. Alles in Ordnung mit deinem neuen Auto?«
    »Alles super«, höhne ich. »Die Sirene ist praktisch, da kann ich dann bei Rot über die Kreuzungen brettern. Und die Sheriff-Aufschrift finde ich auch klasse. Wenn mich deswegen ein Polizist blöd anmacht, dann verhafte ich ihn einfach. Und dann die liebevollen Details wie zum Beispiel das Einschussloch in der Fahrertür, welches die schöne Vorstellung in mir weckt, dass der Vorbesitzer auf dem Lenkrad liegend verblutet ist - ja, ich liebe dieses Auto!«
    »Da bin ich aber froh«, sagt Crocks. »Ich hatte schon befürchtet, du wärst verärgert wegen des Autos und deshalb weg.«
    »Bingo!«, rufe ich. »Natürlich bin ich sauer, dass du mir so eine Karnevalskarre als Ersatz für meinen schönen Fiat besorgst. Gab es keine normalen Autos? Es müsste ja nicht gleich eine Corvette sein. Nur irgendein Auto, mit dem ich fahren kann, ohne dass Leute mit den Fingern auf mich zeigen.«
    »Du bist sauer auf mich, weil ich dir keine Corvette gekauft habe?«
    »Und weil du zu doof bist, Ironie zu erkennen, selbst wenn sie dir in den Arsch tritt.«
    Daniel fragt mich per Handzeichen, ob er aussteigen soll, während ich telefoniere. Aber ich schüttele den Kopf. Schließlich habe ich ihn vor zehn Minuten erst in die Thematik eingeführt. Als frischgebackener Pia-Spezialist kann er ruhig

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