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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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angefordert habe. Er wollte mich heute oder morgen ohnehin hierherschicken. Aber dann hat er sich während unserer Fahrt überlegt, die Spritztour etwas auszudehnen und am ersten Treffen mit meiner neuen Klientin teilzunehmen.
    An Joys Brief und meine Antwort darauf kann ich mich natürlich noch gut erinnern. Offenbar hat meine Wie-du-mir-so-ich-dir-doppelt-Medizin nicht besonders gut angeschlagen.
    Mit drei Kaffeebechern und einer Kanne kommt Joy zurück. Daniel und ich springen gleichzeitig auf, um ihr etwas abzunehmen, aber sie lacht nur und sagt: »Ich bin schwanger und nicht behindert. Wenn ich den hier tragen kann«, sie zeigt auf ihre Bauchwölbung, »dann macht mir doch eine Kaffeekanne nichts aus.«
    »Wird es ein Junge oder Mädchen?«, frage ich.
    Sie zuckt mit den Schultern. »Wollt ich nicht wissen. Erst wenn Bescherung ist, macht man die Geschenke auf. So kenn ich das. Aber ich bin sicher, dass es ein Mädchen wird. Eine Cindy. Wartet, ich zeig euch was!« Sie öffnet eine Schublade ihres Schreibtisches und holt einen rosa Strampelanzug hervor, auf dessen Latz eine Tigerente gestickt ist. Ausgerechnet.
    »Hab ich in der Mittagspause gekauft. Ist der nicht süß?«
    Seitdem sich eine Tigerente auf meinem Hintern eingenistet hat, finde ich diese Viecher alles andere als süß. Noch nicht einmal braten kann man sie. Dennoch nicke ich und sage: »Allerliebst. Aber wenn es doch ein Junge wird? Du solltest vielleicht lieber neutrale Farben nehmen.«
    »Ach, was!« Ilona winkt ab. »Wir sind doch hier in Köln. Da ist rosa nie verkehrt.«
    Dass Köln eine große Schwulenszene hat, ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Wenn sie jetzt noch den Dom rosa anstreichen würden, das wär doch mal was.
    Wir unterhalten uns eine Weile über Joys Problem mit ihrem eifersüchtigen Freund. Sie erzählt mir, dass sie meinen Rat beherzigt und ebenfalls auf krankhaft eifersüchtig gemacht habe, um Mirko zu demonstrieren, wie lächerlich das ist. Aber es sei ihr dann schnell zu anstrengend geworden.
    »Immer gab es Streit und allmählich habe ich wirklich angefangen, überall geile Luder zu sehen, die mir Mirko wegnehmen wollen. Nachdem ich sogar meine Freundin verdächtigt hatte, habe ich wieder aufgehört mit dem Scheiß. War mir echt zu stressig. Aber Mirko ist sogar noch schlimmer geworden. Ich hab ‚nen neuen Kollegen gekriegt, den ich anlerne, weil ich ja bald in Mutterschaft gehe. Und der sieht auch noch gut aus und blöderweise hat mein Freund den gesehen. Und seitdem ruft er hundert Mal am ...«
    Da klingelt das Telefon und Joy nimmt seufzend ab. »Du schon wieder. Du sollst doch nicht dauernd ... heute nicht, hab ich dir doch gesagt. Nein, ist er nicht... weil er sich einen Tag frei genommen hat, mein Gott ... von mir aus, komm doch, wenn du mir nicht glaubst... auch gut.« Wütend haut sie den Telefonhörer auf die Gabel. »Der Kerl macht mich noch wahnsinnig! Es wird echt Zeit, dass ihr mir helft. In drei Tagen gehen wir zusammen auf eine Halloween-Party. Da graut mir jetzt schon vor. Und das nicht wegen Halloween, sondern wegen Mirko. Der ist schlimmer als jeder Vampir. Habt ihr schon eine Ahnung, was ihr machen wollt?«
    Daniel schüttelt den Kopf. »Wir werden uns etwas einfallen lassen. Aber, Joy, wir stoßen allenfalls das Boot ins Wasser. Rudern musst du dann selber.«
    »Was denn? In meinem Zustand?«, beschwert sich Joy. »Habt ihr denn kein Motorboot für mich?«
    »Das war nur eine Metapher«, erklärt Daniel. »
    Ich meinte damit, dass wir nur einen Funken erzeugen können, der womöglich ein Feuer entzündet. Aber wir können das Feuer nicht am Brennen halten.«
    »Das war noch eine Metapher«, flüstere ich Joy zu.
    »Ich weiß. Ich hab schon die erste verstanden. Ihr meint, ihr könnt mich ficken, aber schwanger werden muss ich selber, richtig?«
    »Besser kann man das nicht ausdrücken«, meint Daniel anerkennend.
    Als zwanzig Minuten später ein Kunde das Reisebüro betritt, verabschieden Daniel und ich uns bei Joy und versprechen, dass wir uns spätestens morgen bei ihr melden würden, um das weitere Vorgehen zu bereden.
    »Eine nette Frau«, sagt Daniel draußen. »Ich hoffe, wir können etwas für sie tun. Oh, da ist ja ein Supermarkt. Warten Sie, Pia, ich bin gleich wieder da. Brauchen Sie auch etwas?«
    »Ewige Jugend und einen Koffer voll Geld.«
    »In Ordnung. Irgendeinen Ersatz, falls sie das nicht dahaben?«
    » Gummibärchen.«
    »Eine Frau mit wenig Ansprüchen. Das lob ich mir«, sagt

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