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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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Spitzenscheißidee! Die kommt gleich nach: Wir verstecken die Autoschlüssel in der Stoßstange und gehen Kaffee trinken.
    »Das wird wohl nicht nötig sein«, sage ich. » Gute Nacht, Herr Kowalski.«
    Nachdem er gegangen ist, hole ich mir eine Wolldecke und eine Wärmflasche und mache es mir im Gartenstuhl einigermaßen bequem. Ich erzähle Rosina von meiner Halloween-Party und wie ich Igor einmal auf die Matte gelegt habe und wie ich Max kennengelernt habe und dass ich ihn vermisse und dass ich ihr morgen etwas ganz Tolles zum Fressen geben werde. Nichts aus der Dose. Lachs. Ich werde ihr einen Lachs kochen. Ja, ich werde für Rosina kochen, das mache ich.
    Rosina miaut, als wolle sie sagen: Bin ich nicht schon gestraft genug? Aber egal. Ich werde kochen. Für Rosina. Ich strenge mich an. Und es wird gut werden. Alles wird gut werden.
    Meine eigene Stimme höre ich wie aus weiter Entfernung, monoton, einschläfernd, leiser und leiser und leiser werdend, Rosina, Kleines, Rosina, halt aus, bald, bald kommt Hilfe, Rosina, bald, bald, Hilfe, Hilfe ...
    HILFE!
    Mit einem Satz springe ich auf. Mist, ich muss eingenickt sein. Trotz der Kälte und meiner einseitigen Gespräche mit Rosina bin ich eingeschlafen. Es ist noch dunkel, meine Wärmflasche ist nur noch eine Lauwärmflasche und mein Rücken ist nur noch ein Laurücken.
    »Rosina? Schläfst du?«, rufe ich nach oben.
    Rosina schläft offenbar. Gut. Wenn sie schläft, hat sie wenigstens keine Angst.
    Ich stehe auf und mache ein paar gymnastische Übungen. Linken Arm heben, rechten Arm heben, linkes Bein heben, linkes Bein absetzen, rechtes Bein heben, linken Arm senken, rechtes Bein absetzen, rechten Arm senken, hinsetzen. Und als ich so dasitze und mich von meiner Gymnastik erhole, kommt mir plötzlich eine Idee. Warum ist mir das eigentlich nicht früher eingefallen? Vielleicht ist drei Uhr morgens die Zeit meiner genialen Impulse. Zu schade, dass ich dann normalerweise tief und fest schlafe.
    Wer weiß, wo die Menschheit heute stünde, wenn ich Bäcker gelernt hätte.
    Ich hole mein Handy und wähle die eingespeicherte Nummer. Es nimmt niemand ab, aber ich lasse es klingeln und klingeln und klingeln. Endlich höre ich eine verschlafene Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ja?«
    »Ich bin es, Mama - Pia.«
    »Pia?! Um Himmels willen, ist was passiert?«
    »Nein, alles in Ordnung. Ich dachte nur, ich melde mich mal.«
    Eine Weile ist es ruhig, dann höre ich meine Mutter leise zu jemandem sagen: »Es ist Pia ... Nein, sie hat gesagt, es sei alles in Ordnung. Schlaf weiter ...« Und dann wieder lauter: »Weißt du eigentlich, wie spät es ist? Es ist kurz nach drei Uhr morgens.«
    »Entschuldige, ich dachte, in Italien wäre es eine Stunde früher.«
    »Nein, ist es nicht. Und selbst wenn - zwei Uhr wäre auch nicht viel besser, um jemanden ohne triftigen Grund aus dem Schlaf zu läuten. Ist wirklich nichts passiert?«
    Eine knappe Sekunde spiele ich mit dem Gedanken, meine Mutter auch um den Rest der Nacht zu bringen, indem ich ihr von Rosina erzähle, oder sogar um den Rest ihres Urlaubs, indem ich ihr vom Mercedes erzähle. Aber davon hätte niemand etwas und ich traue mich sowieso nicht.
    »Mach dir keine Sorgen, Mama. Ich komme nur gerade von einer Halloween-Party und weil die in der Nähe von eurem Haus war, habe ich da noch einmal nach dem Rechten gesehen. Und mir kommt es so vor, als wenn Rosina euch heute Nacht besonders vermisst. Also dachte ich, du kannst ihr vielleicht kurz Hallo sagen.«
    »Um drei Uhr rufst du an, damit ich Rosina Hallo sage.«
    »Ich dachte, bei euch ist es erst zwei.«
    »Pia, du bist unverbesserlich!«, beschwert sich meine Mutter und seufzt. »Na schön.« Und dann höre ich sie rufen: »Rosina, Mäuschen, geht es dir gut, meine Kleine?«
    Ich habe das Telefon hochgehalten, aber da ich das Handy nicht auf Mithören stellen kann, bezweifele ich, dass Rosina etwas vernommen hat.
    »Ich war noch nicht so weit«, sage ich. »Noch einmal. Und lauter, wenn es geht.«
    Diesmal stelle ich mich dabei auf die Leiter, so hoch ich mich traue. Mit einer Hand halte ich mich krampfhaft fest, die andere hält das Telefon hoch über meinen Kopf. Die Stimme meiner Mutter regnet auf mich herab.
    »Rosina, Mullemullemaus, deine Mammami vermisst dich. Kümmert sich die Pia gut um dich, meine kleine Schatzemausi?«
    Rosina reagiert kein bisschen. So funktioniert das nicht. Verärgert drücke ich mir das Handy wieder ans Ohr.
    »Du musst lauter

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