love sheriffs
schön.«
Als ich mir am nächsten Morgen die Nachricht von Max noch einmal anhöre, muss ich mich übergeben. Danach habe ich keinen Appetit mehr auf Frühstück. Ich rufe Tanja an und frage, ob sie mich heute Vormittag zur Polizei bringen kann. Ich möchte dort nämlich nicht so gerne mit einem Sheriffauto vorfahren.
Auf der Fahrt zur Polizeiwache erzähle ich Tanja von meinem neuen Love-Sheriff-Fall, von diesem notorischen Grapscher und unserem Plan, ihn von seinem widerlichen Hobby abzubringen. Erwartungsgemäß ist Tanja begeistert von unserem Vorhaben und wäre am Dienstag gerne dabei. Das lässt sich machen. Für Tanja habe ich einen Platz in der ersten Reihe reserviert.
Ein netter Polizist führt uns auf den Hof, wo mehrere Autos stehen, die bei einer Bande Autoknacker sichergestellt wurden.
»Sie hatten Glück, dass es Anfänger waren«, sagt der Polizist. »Profis hätten die Fahrgestellnummer unkenntlich gemacht. Dann hätten wir Probleme gehabt, den Eigentümer zu ermitteln. So war es einfach. Sie können das Auto gleich mitnehmen. Als Beweisstück wird es nicht benötigt.«
»Und wo ist es?«, frage ich.
»Na, hier.«
»Wo?«, frage ich und halte vergeblich nach einem silbernen Mercedes Ausschau.
»Mercedes E-Klasse«, sagt der Polizist und zeigt auf ein Auto in Pink. »Das ist er.«
»Dieses Barbiemobil?«, frage ich ungläubig. »Der Mercedes meiner Mutter war silberfarben.«
Der Mann zuckt gleichgültig mit den Schultern. »Umlackiert. Diese Burschen haben oft schon Bestelllisten mit Kundenwünschen. Die Fahrgestellnummer stimmt jedenfalls mit der überein, die Sie uns damals telefonisch gegeben haben und die hier in dem Kfz-Brief steht. Das ist das richtige Auto. Und Pink ist doch auch schön. Passt sehr gut zu Ihnen, finde ich.«
»Es ist aber nicht mein Wagen«, sage ich genervt. »Ich habe schon ein schönes Auto. Ich hole den Mercedes für meine Mutter ab. Und die ist Richterin, die kann nicht mit so einer Girliegondel herumgurken.«
»Dann müssen Sie das Auto eben neu lackieren lassen.«
»Kann ich mir momentan nicht leisten«, sage ich. »Ich muss einen Pavillon und einen halben Wintergarten bezahlen und habe ein Frust-Shopping hinter mir.«
»Können wir uns nicht einfach ein anderes Auto aussuchen?«, fragt Tanja. »Den schwarzen Porsche zum Beispiel. Sie geben dem Eigentümer dafür den pinken Mercedes und behaupten, die Diebe hätten seinen Porsche gründlich umfrisiert.«
Kurz bevor wir verhaftet werden, quittiere ich dem Polizisten den Empfang des Autos. Nur mit Mühe kann ich mich davon abhalten, mit Barbie zu unterschreiben.
Anschließend fährt Tanja mit ihrem Alfa Romeo und ich mit meiner Pinki Julia zum Ku‘Kaff.
Schon beim Hereinkommen informiert Cornelius mich, dass er diesmal Schokotorte für mich habe und jetzt immer ein Stück für mich in Reserve halte.
»Das ist lieb von dir«, sage ich. »Aber ich hätte lieber etwas mit weniger Kalorien. Ich passe kaum noch in meine Jeans. Dieses verdammte Halloween!«
»Ich wusste gar nicht, dass Kürbis dick macht«, sagt Cornelius.
»Wenn man ihn in Nutella stippt, schon«, sagt Tanja und grinst mich an.
Dann zählt mir Cornelius verschiedenes Diätgebäck und Spezialangebote für Diabetiker auf. Ich hänge hoffnungsvoll an seinen Lippen und warte auf den ersten Vorschlag, der einigermaßen lecker klingt. Irgendwann ist Cornelius fertig mit seiner Aufzählung und ich warte immer noch. Cornelius seufzt und sagt: »Und dann hätten wir noch unser Spezial-Diät-Angebot des Tages: ein halbes Stück Schokotorte.«
»Das nehme ich«, sage ich erleichtert.
Als wir an unserem Stammplatz sitzen, erzählt Tanja mir, dass sie gestern einen interessanten Anruf erhalten habe. Und zwar von Crocks. Er habe sie für heute Abend zum Essen eingeladen. »Du weißt, was das bedeutet«, sagt sie lächelnd.
»Dass ihr zusammen essen werdet.«
»Ja, zuerst. Aber anschließend werden wir einen Verdauungsfick einlegen.«
»Das vermutest du nur«, sage ich. »Ein Mann kann eine Frau auch einmal zum Essen einladen ohne Hintergedanken.«
»Schreckliche Vorstellung«, findet Tanja und schüttelt sich.
Ich muss an meine eigene Einladung zum Essen heute Abend denken. Ob Daniel etwa auch irgendwelche Verdauungsaktivitäten eingeplant hat? Ich glaube nicht, dass er vorhat, mich ins Bett zu kriegen. Ich denke, er möchte wirklich meinen Rat als Love Sheriff, wie er sich am geschicktesten verhalten soll, um sich die Teuser zu angeln. Als ich
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