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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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Gelegenheit wahr, um eine Versöhnung zwischen euch hinauszuzögern. Weil dir noch Daniel im Kopf herumspukt. Und den hältst du hin, weil du dich von Max nicht lösen kannst. Du spielst auf Zeit, Pia.«
    »Ist es vielleicht deine Zeit?«, frage ich genervt. »Außerdem stimmt es nicht. Und überhaupt geht es dich nichts an.«
    »Da irrst du dich. Ich werde als Love Sheriff deines Freundes - falls du ihn überhaupt noch als solchen bezeichnen willst - die Hinhaltetaktik von dir nicht länger zulassen. Wenn du deine Angelegenheiten nicht regelst, werde ich es für dich tun.«
    »Uh, jetzt machst du mir aber Angst«, spotte ich.
    »Dann lauf doch weg und verkriech dich irgendwo, bis jemand dir den roten Teppich ausrollt, auf dem du dann zurückstolzieren kannst«, sagt die Teuser und geht.
    Toll! Jetzt hat sie mir den Appetit verdorben. Wütend knalle ich meinen Teller auf das Tablett und will dieses schon zum Abgabeband tragen, als ich es doch noch einmal abstelle und ein paar Löffel Pudding esse. Nicht einmal die Teuser schafft es, mir meine Lust auf Nachtisch zu nehmen.
    Während ich in meinem Dessert löffele, überlege ich, ob die Teuser mit ihren Vorwürfen vielleicht irgendwie recht haben könnte. Ich finde nicht. Schließlich war ich bereit, mich zu Max in die Wanne zu legen. Eine kleine SMS hat genügt. Komm bitte nach Hause, ich brauche dich. Das ist doch kein roter Teppich, oder? Aber in der Wanne lag nun mal nicht mein Freund. Und die Nachricht war auch nicht von ihm. Stattdessen stand er im Atelier und malte an einem Akt seiner Exfreundin. Und jetzt soll alles meine Schuld sein? Nein, die Teuser hat etwas gegen mich, hat sie schon immer gehabt. Deshalb sieht sie nur meine Fehler und alle anderen verhalten sich großartig. Diese selektive Sichtweise kenne, ich schon zur Genüge - von meiner Mutter.
    Das Kuvert mit der Beurteilung, die ja wohl mehr eine Verurteilung sein wird, liegt immer noch auf dem Tisch. Soll ich es einfach liegen lassen? Nein, wer weiß, wem es dann in die Finger fällt. Außerdem würde die Teuser nur annehmen, ich hätte es doch noch gelesen. Also stecke ich den Umschlag in meine Handtasche, um ihn der Teuser irgendwann auf den Schreibtisch zu legen.
    Zurück in der Redaktion suche ich nach Daniel, um ihm die Sache mit dem Klärungsgespräch auszureden. Er und Max zusammen in einem Raum und das auch noch ohne mich - ich glaube, das ist keine gute Idee. Aber Daniel steckt in einer Besprechung mit den Ressortleitern.
    Ein überraschender Anruf lenkt mich von meinem Ärger über die Teuser und dem Rest der Welt ab. Es ist Joy, die Schwangere, deren eifersüchtigen Freund wir auf der Halloween-Party eine Lektion erteilen wollten. Es hat dann zwar einen anderen Mann erwischt. Aber wie heißt es so schön? Alle in einen Sack und draufhauen und man trifft immer den Richtigen.
    Joy ist gerade in Düsseldorf, um noch mehr rosa Babysachen zu kaufen, und dachte sich, dass ich vielleicht Lust hätte, mich mit ihr zu treffen und zu hören, wie das Bonuspunktesystem gegen Eifersucht in der Praxis funktioniert. Ich bin einverstanden. Ich mag Joy. Und Erfolgsermittlung gehört zu meiner Arbeit als Love Sheriff. Nächsten Monat werde ich auch Ilona einen Überraschungsbesuch abstatten und ich hoffe, sie steht dann nicht gerade am Bügel-Eine halbe Stunde später sitzen Joy und ich in einer Eisdiele. Joys Bauch ist noch größer und praller geworden. Furchteinflößend. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, mich mit ihr zu treffen. Als Hebamme bin ich bestimmt völlig unbrauchbar. Was kann man schon groß tun, wenn man die Augen zusammengekniffen und die Hände auf den Ohren hat?
    Aber Joy beruhigt mich. Der Termin sei erst in drei Wochen und Unpünktlichkeit sei in ihrer Familie eine Erbkrankheit.
    »Zu früh ist auch unpünktlich«, bemerke ich.
    »Et hätt noch immer jot jejange«, sagt Joy auf Kölsch, was so viel heißt wie: Ich habe mein Erinnerungsvermögen versoffen.
    Sie ist mit einer Freundin hier, mit der sie sich später wieder trifft. Mirko ist zu Hause geblieben, was vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen wäre. Zuerst habe das Bonussystem nicht viel gebracht, erzählt sie. Aber nachdem sie durch Mirkos unbegründete Eifersuchtsanfälle zwei Bonuspunkte erhalten habe, sei er auf einmal vorsichtiger geworden. Offenbar habe er doch Angst bekommen, seine zukünftige Frau könnte bald genügend Punkte für einen Seitensprung-Gutschein zusammenhaben und diesen dann auch

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