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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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kommt meine Mutter durch die Terrassentür zurück in den Garten. Sie läuft wie ein menschlicher Roboter, ohne einen Blick nach links oder rechts zu werfen, direkt auf mich zu.
    »Pia«, sagt sie mit kaum hörbarer Stimme und setzt sich dann neben meinem Stuhl einfach auf den nassen Boden. »Da steht ein Sheriffauto in der Garage.«
    »Das ist meins«, sage ich.
    Sie nickt, als hätte sie nichts anderes erwartet. »Und dann war da noch ein Mercedes in einer seltsamen Farbe.«
    »Pink?«, frage ich.
    »Als käme er gerade vom Christopher Street Day.«
    »Das ist deiner«, sage ich. »Umlackiert.«
    Wieder nickt sie. »Warum hast du das getan?«, fragt sie dann ganz ruhig und emotionslos.
    »Lange Geschichte«, sage ich und sie nickt. Dann stehe ich auf, stelle den Stuhl weg und setze mich zu meiner Mutter in den Dreck. »Ich baue euch einen Pavillon«, sage ich.
    »Da, wo jetzt das Haus steht?«, fragt meine Mutter.
    Und dann lachen wir ein bisschen und sie legt zögernd einen Arm um meine Schultern, und ich sage: »Willkommen zu Hause, Mama«, und sie nickt.
    Am nächsten Tag in der Kantine der XX setzt sich plötzlich die Teuser mir gegenüber. Essen hat sie keines dabei. Offenbar ist sie nur wegen mir gekommen. »Daniel hat mit mir gesprochen.«
    »Macht er das nicht jeden Tag?«, frage ich.
    »Er hat mir nicht verboten, für Max als Love Sheriff tätig zu sein. Wir werden nur keine Story draus machen.«
    Ich zucke desinteressiert mit den Schultern und konzentriere mich auf meine Cannelloni. Ich habe nicht erwartet, dass Daniel seine Grundsätze verletzen und auf einmal mit dem großen Verbotshammer auf die mündigen Mitarbeiter einschlagen würde. Schon gar nicht, wenn es so aussähe, als täte er es, um eine mögliche Versöhnung zwischen Max und mir zu verhindern, damit er selbst zum Zug kommen kann. Ich bin mir aber sicher, er hat der Teuser klargemacht, wie problematisch ihr Engagement hierbei für alle Beteiligten ist, und ihr mehr Fingerspitzengefühl abverlangt.
    Ein Briefumschlag rutscht neben meinen Teller. »Das ist meine vorläufige Beurteilung eurer Beziehungsprobleme«, sagt die Teuser und fügt überheblich hinzu: »Sie wird dir helfen, mit deinem Max wieder klarzukommen.«
    Ich schiebe ihr das Kuvert zurück. »Bevor ich dich um Rat in meinen Beziehungsangelegenheiten bitte, frage ich lieber meine Mutter. Und die ist die Letzte, die ich fragen würde.«
    Die Teuser bedenkt mich mit einem undeutbaren Lächeln. »Wie du meinst. Dann hast du vermutlich auch kein Interesse daran, an dem Klärungsgespräch heute Nachmittag teilzunehmen, das ich organisiert habe. Bei euch zu Hause. Daniel habe ich vorhin gefragt, er ist dabei. Und Max natürlich ohnehin. Ich selbst moderiere das Ganze.«
    »Heute Nachmittag schon?«, staune ich. »Während der Arbeitszeit? Du hast es aber eilig.«
    »Für mich ist es Arbeit«, stellt die Teuser klar. »
    Und Daniel ist es offenbar wichtig genug. Klare Verhältnisse machen den Kopf frei.«
    »Na dann, viel Vergnügen«, sage ich. Was bildet die sich eigentlich ein? Als ob man für so ein Gespräch einen Love Sheriff bräuchte! Wenn ich mir etwas davon versprochen hätte, wäre so ein Klärungsdings längst über die Bühne gegangen.
    »Ich kann dich nicht zwingen, daran teilzunehmen.«
    »Du sagst es.«
    »Aber ohne dich fehlt die Hauptperson.«
    »Du meinst wohl: die Hauptschuldige.«
    »Jedenfalls würdest du fehlen.«
    Das glaube ich ihr gerne. So ein Militärtribunal ohne Angeklagten, den man anschließend an die Wand stellen kann, ist nur der halbe Spaß. »Ich bin untröstlich«, sage ich. Dann zeige ich auf den leeren Tisch vor ihr. »Wenn du nichts isst, solltest du den Platz frei machen. Dein Parfüm ist auch etwas aufdringlich, wenn ich ehrlich bin.« Ich fächere mit einer Hand die Luft aus meinem Gesicht. »Betäubt meine Geschmacksknospen.«
    Die Teuser steht auf. Bevor sie geht, sagt sie noch: »Wenn du dich nicht zwischen Max und Daniel entscheiden kannst, Pia, solltest du würfeln und nicht die beiden unter deiner Unentschlossenheit leiden lassen.«
    »Ich bin nicht unentschlossen«, fahre ich auf.
    »Dann weißt du also, zu wem von den beiden du gehörst?«
    »Ich gehöre niemandem! Ich bin weder versklavt noch entmündigt, noch verheiratet. Warum soll ich mich entscheiden? Soll Max doch erst einmal entscheiden, wie das mit seiner Sandra weitergeht.«
    »Ach, komm, da ist nichts mit Sandra und das weißt du. Max hat es dir erklärt. Du nimmst nur jede

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