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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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drinnen eine Frau schreien, gefolgt von ein paar aufgeregten Rufen und nervösem Gelächter.
    »Was ist denn da los?«, fragt Kortmann verwundert und ich folge ihm widerstrebend in den Konferenzraum.
    Wie befürchtet, stehen die anderen vor dem Bild, das nicht mehr unter dem Tisch liegt, sondern für alle sichtbar an der Wand lehnt.
    Kortmann drängt sich nach vorne und fragt verblüfft: »Was ist das denn?«
    »Das, mein Lieber, bist du«, sagt seine Frau mit zornbebender Stimme und tränenfeuchten Augen. »Zusammen mit deiner Stellvertreterin. Bei der Arbeit, nehme ich an.« Und dann gibt sie ihrem Gemahl eine schallende Ohrfeige, als hätte sie den ganzen Tag nur darauf gewartet. Vielleicht stand es ja in ihrem Horoskop für heute.
    Frau Kortmann will aus dem Raum stürmen, doch ihr Mann hält sie zurück. »Jetzt warte doch, Monika! Das stimmt nicht. Das Foto ist nicht echt. Da hat sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt. Und ich glaube, ich weiß auch schon, wer da in Frage ...«
    In diesem Augenblick betritt eine weitere Person den Raum. Beate Teuser lächelt den Anwesenden freundlich zu, trällert ein fröhliches »Guten Morgen« und ein erfreutes »das ist ja eine tolle Überraschung«, als sie plötzlich das Bild erblickt und zuerst erstarrt, dann erbleicht und dann wütend und unbedacht hervorstößt: »Oh, mein Gott! Welches Schwein hat uns heimlich fotografiert?«
    »Warum gibs bei dir eihnlich kein Alohl, Cohnejus?«, frage ich den glatzköpfigen Mann an der Kuchentheke des Ku‘Kaffs.
    »Weil ich ein Café habe und keine Bar«, sagt Cornelius.
    »Aso.«
    »Und weil Alkohol keine Probleme löst.«
    »Nich?«
    »Nein.«
    »Un wennch ganz, ganz, ganz, ganz viel trink?«
    »Dann kotzt du.«
    »Ich glaube, du kannst jetzt einen Kaffee gebrauchen«, meint Cornelius. »Ich bringe dir einen. Geht aufs Haus.« »Du bissüß«, sage ich. Ich sitze am Tisch neben der Yukkapalme und schaue nach draußen auf die regennasse Straße mit den regennassen Autos und zähle die Schirme, die vorbeigehen. Als ein rosa Schirm in mein Blickfeld gerät, der aussieht wie ein Busen mit einer verdickten roten Schirmspitze als Brustwarze, weiß ich, dass Tanja daruntersteckt, obwohl ich diesen Schirm noch nie zuvor gesehen habe. Aber wer außer ihr würde mit so einem peinlichen Ding herumlaufen? Na ja, vielleicht Queen Elizabeth, die ist ja durch die verrückten Hutmoden abgestumpft. Aber mit der Königin von England bin ich in nächster Zeit nicht verabredet. Es kann nur Tanja sein.
    Sie hat eine gelbe Lederjacke und eine gelbe Lederhose an, dazu gelbe Sneaker. Sie sieht ein bisschen aus wie die blonde Rächerin aus Kill Bill, nur dass sie statt mit einem Samuraischwert mit einem Tittenschirm herumfuchtelt, was eindeutig die furchteinflößendere Waffe ist.
    »Hallo, Pi«, begrüßt sie mich und drückt mich an ihre nasse Brust. »Das ist vielleicht ein verficktes Schweinescheißwetter draußen! Ich weiß, ich sollte erst kommen, wenn du mich anrufst, dass sie wieder weg ist. Aber ich lass dich das nicht alleine ausfechten. Schließlich bin ich mit schuld, dass sie dich gefeu ..., äh, beurlaubt haben. Ich sage der Tante einfach, dass das alles meine Idee war.«
    »Mann, bissu gelb«, beschwere ich mich. »Da tun eim ja die Aun weh. Un dein Schirm is voll peinch.«
    »Ach, den habe ich nur wegen dem Regen.«
    »Schuljun, dasch wussich nich.«
    »Hör mal, du bist ja betrunken.«
    »Nee, binch nich.«
    Tanja beugt sich zu mir vor. »Hauch mich mal an!«
    Ich hauche sie an. »Siehsu? Binnich brunken.«
    Tanja lässt sich schwer auf ihren Stuhl zurücksinken und verzieht angewidert das Gesicht. »Puh, du bist voll wie eine Schnapsbohne. Und das schon am Nachmittag! Und ausgerechnet heute.«
    »Noch mal?«, frage ich.
    »Noch mal was?«
    »Hauchen«, hauche ich.
    Abwehrend streckt Tanja mir ihre Hand entgegen. »Untersteh dich! Ich muss nachher noch fahren.«
    »Ich fahr dich«, biete ich ihr an.
    Cornelius kommt an den Tisch und bringt mir meinen Kaffee. »Sag bloß, du bist mit dem Auto da?«, fragt er mich entrüstet.
    »Nein, aba Tanja. Crocks hami hiagefahn.«
    »Und wo ist der abgeblieben?«
    »Nich mit rein. Hab ihm gesaht, er soll ja abhaun. Warum gibsier einlich nichs richs su trinkn? Kaffee is langweilch.«
    Cornelius seufzt und tätschelt mir sanft die Schulter wie einem alten Hund. »Pia, nur weil die Idioten von deiner Zeitschrift dich rausgeschmissen haben, geht die Welt nicht unter.«
    »Die hammich nich

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