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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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gefährdeten Arten. Verdammt, ich muss unbedingt verhindern, dass diese illustre Reisegruppe das Bild von Kortmann und der auf ihm reitenden Teuser zu sehen bekommt. Ich muss Zeit gewinnen.
    »Weiß ich auch nicht«, gebe ich Frau Kortmann kurz angebunden zur Antwort. Dann frage ich wie beiläufig: »Und was wollen Sie alle jetzt eigentlich hier?«
    Der Herausgeber schaut mich verblüfft an. »Ich hätte unseren amerikanischen Freunden gerne alles gezeigt. Schließlich werden wir wohl bald zu einer großen, internationalen Familie zusammenwachsen. Je früher persönliche Kontakte geknüpft und Informationen ausgetauscht werden, umso eher lassen sich die Synergie-Effekte nutzen, die sich aus der Verbindung unserer Blätter ergeben werden. Deshalb kommen wir auch unangemeldet. Ich möchte, dass unsere neuen Kollegen unseren redaktionellen Alltag hier zu Gesicht bekommen und sich so einen unverfälschten Eindruck verschaffen können. Natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben, Frau, äh, Herzog.«
    Ich zucke gleichgültig mit den Schultern. »Nein, machen Sie ruhig. Das ist eine gute Idee. Haben Sie alle schon gefrühstückt?«
    » Yes, the breakfast in die Hotel was sääh gutt«, antwortet Mr Collins, ein blonder, braungebrannter Mann, der unter seinem Anzug wahrscheinlich eine Badehose trägt und ein Foto von seinem Surfbrett in der Brieftasche hat.
    »Dann waren Sie noch gar nicht in der Kantine?«, frage ich ungläubig. »Die müssen Sie unbedingt sehen. Sollen wir schnell zurück ...«
    »Frau Herzog, wir werden die Kantine nach unserer Besichtigung aufsuchen«, unterbricht mich Dr. Kortmann mit strenger Stimme. »Danke für Ihren Vorschlag.«
    Mittlerweile sind wir schon fast in der Zieletage angekommen. Wenn ich sie nur zu einer Kaffeepause in der Kantine überreden könnte! Dann hätte ich genug Zeit, um das Bild verschwinden zu lassen.
    »Ja, aber jetzt gibt es dort frische Brötchen und Gebäck.« Ich halte einer von den Amerikanerinnen meine Brezeltüte hin. »Fühlen Sie mal. Frisch aus dem Ofen, noch ganz warm.«
    Die brünette Frau wirft ihren Kollegen fragende Blicke zu, aber dann legt sie tapfer ihre Hand an meine Tüte.
    »It‘s warm«, sagt sie verlegen lächelnd.
    »Möchten Sie eine Brezel?«, frage ich. »Oh, that‘s nice«, ruft die Frau lachend. »Ja, sääh gähn, yes.«
    »Dann nichts wie los zur Kantine, solange es da noch welche gibt«, sage ich. »Also wirklich, Frau Herzog ...«, beginnt Kortmann, aber dann wird er von der sich öffnenden Fahrstuhltür unterbrochen. Wir sind da.
    Am Empfang bekommt Kortmann die Information, dass seine Stellvertreterin noch nicht im Haus sei, aber jeden Moment eintreffen müsse. Während ich langsam meinen Arbeitsplatz ansteuere, beobachte ich, wie unser Herausgeber seine Gäste zuerst in sein Büro führt.
    »War das eben nicht der Kortmann?«, fragt mich Anna j verwundert. »Ich dachte, der ist in Amerika.«
    »Jetzt ist er aber wieder hier. Und er hat halb Amerika mitgebracht. Außerdem seine Frau und unseren Herausgeber höchstpersönlich.«
    »Ach, du liebe Fresse«, stöhnt Anna und deutet mit einer Kopfbewegung zum Büro von Landuris, aus dem die ganze Gruppe gerade wieder herauskommt. »Die reinste Clownsparade. Aber der Blonde sieht geil aus. Ob die auch zu mir kommen?«
    Danach sieht es nicht aus. Voller Bestürzung erkenne ich, dass die Mannschaft sich nun auf den Konferenzraum zubewegt.
    »Warte, ich hole sie«, sage ich zu Anna. »Was?«, höre ich Anna noch fragen, da laufe ich auch schon los. »Pia, nein, komm zurück!«
    Dr. Kortmann sieht mich abweisend an, als ich auf ihn zusteuere. Die amerikanischen Frauen stecken ihre Köpfe zusammen und flüstern sich etwas zu und dem blonden Beachboy surft ein Grinsen über das Gesicht.
    »Na, gefällt es Ihnen bei uns?«, begrüße ich die Runde. Ich schaue meinem Herausgeber unerschrocken in seine erstaunten Augen und frage: »Soll ich die Amis ein bisschen herumführen?«
    »Wie bitte?« Landuris macht ein so fassungsloses Gesicht, als hätte ich gerade gefragt, ob ich ihm einen blasen soll.
    »Kommen Sie alle mit, ich zeige Ihnen meinen Arbeitsplatz!«, fordere ich die Gruppe auf.
    Dr. Kortmann lächelt seinen Schwager entschuldigend an und sagt dann in einem sehr kalten Ton: »Frau Herzog, wir möchten Sie wirklich nicht länger von Ihrer Arbeit abhalten. Wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen. Ich möchte unseren amerikanischen Gästen einen Film über die XX zeigen, der, so denke ich doch,

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