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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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noch einmal.
    Frau Kortmann lächelt Tanja milde an und bittet sie, sich wieder zu setzen. »Sie sollten Ihren eigenen Rat beherzigen und mich ausreden lassen. Mein Bruder hat zwar tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, sich von Frau Herzog zu trennen, aber genau wie Sie finde ich, dass dies ungerecht wäre. Nicht diejenige, die einen Missstand benennt, sollte bestraft werden, sondern diejenige, die ihn zu verantworten hat.«
    Ich habe Mühe, dem Gespräch zu folgen. Frau Kortmann redet immer so unverständlich. Jetzt soll also irgendjemand bestraft werden. Ich will nicht bestraft werden.
    »Die da wars!«, rufe ich und zeige auf Tanja. »Swar alls ihre Idee.«
    »Jetzt halt doch mal deinen Schnabel«, schimpft Tanja und zeigt mir einen Vogel. »Cornelius!«, schreit sie anschließend durch das ganze Café. »Wo bleibt denn der Espresso für Pia? Beeil dich!«
    Eine Minute später kommt Cornelius mit drei Espressi herangeeilt, die er uns netterweise sogar spendiert. Bevor ich wieder mit ihr anstoßen kann, verkündet Frau Kortmann schnell: »Wir versuchen es einfach mit Ihnen und Frau Teuser. Sie müssen sich eben zusammenraufen. Glauben Sie, Sie können alles Vorgefallene vergessen und von vorne anfangen?«
    »Wasn vohgefalllln?«, frage ich, weil ich nicht weiß, was sie jetzt genau meint. Ich kann mich so schlecht konzentrieren. Scheiß Koffein! Wovon redet die Frau? Wer ist das überhaupt?
    »Sehr gut«, sagt sie. »Dann darf ich Ihnen im Auftrag meines Bruders mitteilen, dass Ihr Urlaub beendet ist. Was meinen Sie? Werden Sie bis morgen Ihre Zahnprobleme überwunden haben?«
    »Wasn füh Sahnpleme?«, frage ich verdutzt.
    »Natürlich wird sie das«, mischt sich Tanja ein. »Morgen wird Pia frisch gestärkt und gebügelt zur Arbeit erscheinen, keine Sorge.«
    »Wird sie reden können?«
    »Klar.«
    Frau Kortmann seufzt. »Egal, sie kann dennoch kommen.« Sie lacht kurz über ihren Scherz und schaut mir dann mit ernsthafter Miene fest in die Augen. »Allerdings ist das nur eine vorläufige Weiterbeschäftigung, Frau Herzog. Mein Bruder will es dem neuen Chefredakteur überlassen zu entscheiden, ob das mit Ihnen und Ihrer Kollegin auf Dauer gutgeht. Ich würde Ihnen also empfehlen, die nächsten Wochen als Probezeit zu betrachten. Dasselbe ist auch Frau Teuser schriftlich mitgeteilt worden. Also, Frau Herzog, wir verstehen uns?«
    Ich schaue sie grübelnd an. Die Frau kommt mir bekannt vor. Sie scheint nett zu sein. Wie sie sich um meine Zähne sorgt, rührend. Vielleicht ist sie Zahnärztin. Ob ich sie verstehe? Vielleicht ist sie ja auch Ohrenärztin. Ich nicke eifrig. »Joh, ich vessehe Sie fantaschis, Frau ... hmmm ... Dinsbums.«
    Sie erhebt sich und gibt mir und Tanja zum Abschied die Hand. »Fein, dann ist ja alles geklärt. Ich wünsche Ihnen morgen einen guten Start mit Ihrem neuen Chefredakteur.«
    »Moooomenn!«, halte ich Sie auf. »Wersn der neue Schessredakta?«
    Sie dreht sich noch einmal um und sagt lächelnd. »Nur Geduld, meine Gute. Sie werden ihn ja morgen kennenlernen. Er wird Sie bestimmt in sein Herz schließen. Viel Glück.«
    Ein paar Liter Kaffee später, die mir gegen Ende mehr oder weniger gewaltsam eingeflößt wurden, bringt Tanja mich nach Hause. Sie wirft mir beim Fahren immer wieder misstrauische Blicke zu, wohl aus Angst, ich könnte den Innenraum ihres Alfa Romeo Spiders verunstalten, indem ich mich entkoffeiniere.
    Eine Weile hängen wir beide unseren Gedanken nach. Da ich während des Gesprächs mit Frau Kortmann durch meine Zahnschmerzen abgelenkt war, hat Tanja mir hinterher noch einmal das Wesentliche verklickert. Scheinbar bin ich also wieder drin im Journalismus und draußen aus dem Alkoholismus. Hoffentlich war das die richtige Entscheidung!
    Nein, natürlich bin ich während der wenigen Wochen meines Zwangsurlaubs nicht zur Säuferin mutiert. Daran, dass ich betrunken zu einem wichtigen Gesprächstermin erschienen bin, war nur Crocks schuld. Der hat vorgeschlagen, ich solle meine Nervosität mit einem Beruhigungsdrink abbauen, bevor ich mich mit Frau Kortmann über meine berufliche Zukunft unterhalte. Dann hat er eine Flasche hochprozentigen Beruhigungssaft geholt und mir ein Glas eingeschenkt. Nach einem Glas merkte ich überhaupt nichts. War wohl ein Blindgänger. Also trank ich noch eins und diesmal spürte ich, wie meine Nervosität langsam nervös wurde, weil es ihr an den Kragen ging. Und als Crocks mal kurz wegmusste, gab ich ihr den Rest. Irgendwann war die

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