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Love Train

Love Train

Titel: Love Train Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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eigentlich, wir machen uns einfach einen netten Abend. Oder eine nette Nacht – wie man es nimmt.«
    Â»Ja, gut, gerne«, erwiderte ich eifrig. Ich war unendlich erleichtert, dass Felix offenbar nicht die gleichen Pläne hatte wie Tobias und Juli. Nicht, dass ich dabei mitgemacht hätte, trotzdem war ich stolz auf mich, dass ich meinen Standpunkt jetzt klargestellt hatte. Nur warum Felix plötzlich so abweisend wirkte, konnte ich mir nicht erklären, aber die komische Stimmung war zum Glück schnell wieder verflogen, und er griff nach meiner Hand, damit wir uns im Gedränge vor dem Camp Nou nicht verloren.
    Vor dem Zugang zum Stadion entdeckte ich mehrere Typen in dunklen Bomberjacken, die Tickets in die Luft streckten und um die sich Trauben von Mädels gebildet hatten. Ich rechnete damit, dass Felix sich dazustellen würde, aber er zog mich an den Ticketverkäufern vorbei, auf die Warteschlangen vor den Eingängen des Stadions zu. Was hatte Felix vor? Hoffte er, direkt vor dem Eingang einen noch besseren Preis für seine Tickets erzielen zu können? Aber er machte auch dort keine Anstalten, die Tickets zum Verkauf anzubieten.
    Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, was das zu bedeuten hatte. Wir waren schon ein paar Meter vorgerückt und nicht mehr weit von den Security-Leuten entfernt, die Taschen und Rucksäcke kontrollierten und mitgebrachte Getränkeflaschen einsammelten. Und auch wenn es nur eine einzige logische Erklärung dafür geben konnte, dass wir in dieser Warteschlange standen, konnte ich nicht glauben, dass das tatsächlich Felix’ Plan war.
    Â»Ã„h, was tun wir hier eigentlich?«, fragte ich ziemlich verwundert.
    Â»Wonach sieht es denn aus?«, gab Felix ungerührt zurück.
    Â»Ehrlich gesagt sieht es so aus, als hättest du aus irgendeinem mir völlig schleierhaften Grund vor, mit mir auf das Konzert einer Gruppe zu gehen, die du unterirdisch schlecht findest.«
    Â»So schlecht nun auch wieder nicht«, schränkte Felix ein und grinste mich halb von der Seite an. »Höchstens ein bisschen schlecht.«
    Â»Das ist nicht dein Ernst.« Ich schüttelte ungläubig den Kopf. »Das kann nicht dein Ernst sein.« Aber Felix’ Grinsen wurde bloß breiter. »Das ist dein Ernst, oder?« Meine Stimme wurde immer lauter, den letzten Satz schrie ich beinahe.
    Als Felix nickte, fiel ich ihm um den Hals und lachte hyste risch los. »Oh, Mann, oh, Mann, oh, Mann!«, stammelte ich. »Das glaub ich einfach nicht.«
    Â»Glaub es ruhig, wir sind gleich dran.« Energisch löste Felix meine Hände hinter seinem Kopf und dirigierte mich auf den Eingang zu. Wie im Rausch beobachtete ich, wie Felix dem Security-Mann die Tickets gab und seinen Rucksack zur Begutachtung hinstreckte. Ich nahm kaum wahr, dass wir vom Strom der anderen Konzertbesucher erfasst und in das Stadion geschoben wurden, so groß war mein Freudentaumel. Erst als wir uns einen Platz auf der riesigen Rasenfläche gesucht hatten und mein Blick staunend über das gigantische Rund der Zuschauertribünen flog, auf denen sich ebenfalls die Fans drängten, sickerte in mein Bewusstsein, dass mir das hier wirklich passierte.
    Â»Aber«, sagte ich an Felix gewandt, »wie hast du Tobias die Tickets abgeschwatzt? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er freiwillig auf tausend Euro verzichtet hat.«
    Â»Genau genommen gehört ihm keins der Tickets«, erklärte Felix leichthin. »Wir haben zwar beide bei dem Gewinnspiel mitgemacht, aber gewonnen habe ich die Karten. Und deshalb kann ich auch bestimmen, was mit ihnen passiert.« Wieder grinste er, und ich musste mich zusammenreißen, um nicht mit dem Finger in eins seiner Grübchen zu piksen. Mein Körper war so mit Glückshormonen vollgepumpt, dass ich in der Lage war, die verrücktesten Sachen zu machen.
    Â»Du bist ganz schön bekloppt«, sagte ich stattdessen und staunte im Stillen darüber, wie unfassbar großzügig Felix war. Nicht nur, dass er seinen Kumpel am Erlös der Tickets hatte beteiligen wollen – nun verzichtete er sogar ganz auf diese gewaltige Summe, um mir eine Freude zu machen. Mir stiegen Tränen der Rührung in die Augen, als ich darüber nachdachte, und ich wischte sie hektisch weg. Meine Gefühle fuhren wirklich Achterbahn!
    Â»Du willst doch sicher besser sehen.« Wieder griff Felix nach meiner Hand und zog mich durch die

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