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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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hatte nicht aufgehört. Ivy erzählte Gregory den Traum immer wieder, und er wusste nun, dass sie sich an immer mehr Einzelheiten erinnerte. Nächstes Mal würde sie sich vielleicht an alles erinnern - was immer Gregory auch verheimlichen wollte, könnte ihr einfallen. Wenn es ein nächstes Mal gab.
    Tristan lag reglos in Ivys Zimmer. Er war völlig durchgedreht, hatte geschrien und sie angebrüllt. Er hatte viel Kraft verbraucht. Wozu? Sie war nervös und ängstlich geworden - und gehofft, dass Gregory zurückkam.
    Tristan stand auf. Er eilte aus dem Zimmer, die Haupttreppe des dunklen Hauses hinunter, dann ging er, einem Impuls folgend, Richtung Küche zu Gregory. Nur die kleine Lampe über dem Herd brannte. Im Kessel sprudelte Wasser. Gregory saß auf einem Hocker am Küchentresen und hatte den Kessel im Auge, seine Haut war bleich und schweißglänzend.
    Er spielte mit einem Cellophanpäckchen herum, das er aus seiner Hosentasche gezogen hatte. Tristan konnte sich denken, was es enthielt und was Gregory als Nächstes vorhatte. Und er wusste, dass er ihn nicht daran hindern konnte, selbst wenn er in diesem Moment im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen wäre. Er konnte Gregorys Gedanken nicht so für seine Zwecke benutzen, wie er es bei Will tat. Gregory würde sich mit aller Kraft gegen ihn wehren und die Stärke seines menschlichen Körpers übertraf die von Tristans Engelsfingern um ein Hundertfaches.
    Aber menschliche Finger konnten trotzdem abrutschen, dachte Tristan. Wenn eine kleine rote Kapsel - etwas, das Tristan durchaus beeinflussen konnte - sich unvorhergesehen bewegte, würde Gregory es vielleicht vermasseln.
    Gregory hatte Himbeertee gewählt - vielleicht, weil der intensive Geruch den Geschmack der Droge überdecken würde? Tristan bewegte sich Schritt für Schritt auf Gregory zu. Er musste seine Finger genau im richtigen Moment Gestalt annehmen lassen.
    Gregory öffnete das Cellophanpäckchen vorsichtig und nahm zwei der drei Kapseln heraus. Tristan streckte seine schimmernde Hand aus und konzentrierte sich auf seine Fingerspitzen, während Gregorys Hand zitternd über dem heißen Tee verharrte.
    In dem Augenblick, als Gregory die Kapseln in die heiße Flüssigkeit werfen wollte, schnipste Tristan sie weg, sodass sie quer über die Arbeitsfläche flogen. Gregory fluchte und streckte die Hand danach aus, doch Tristan war schneller und schnipste sie ins Spülbecken. Allerdings blieben die Kapseln an der feuchten Oberfläche haften. Tristan musste noch einmal alle Kräfte aufbieten, um sie in den Ausguss zu bekommen.
    Während er damit beschäftigt war, warf Gregory die dritte Kapsel in den Tee.
    Nun langte Tristan nach der Tasse, aber Gregory hielt sie fest. Er rührte die Flüssigkeit mit einem Löffel um, und als sich die Kapsel aufgelöst hatte, trug er die Tasse nach oben.
    Ivy wirkte erleichtert, als sie ihn sah.
    »Das hilft dir bestimmt«, meinte Gregory.
    »Trink das nicht, Ivy!«, warnte Tristan, auch wenn er wusste, dass sie ihn nicht hören konnte.
    Sie nahm einen Schluck, dann setzte sie die Tasse ab und schmiegte den Kopf an Gregorys Schulter.
    Bevor Tristan sie berühren konnte, hatte Gregory die Tasse schon wieder in der Hand. »Zu heiß?«
    »Nein, es ist gut. Danke.«
    »Nicht weitertrinken!«, rief Tristan.
    Als wolle sie Gregory beweisen, dass der Tee gut war, nahm sie noch einen Schluck.
    »Ich hab den richtigen ausgesucht, oder? Ihr habt so viele verschiedene Sorten da unten«, meinte Gregory.
    »Stell den Becher hin, Ivy!«, flehte Tristan.
    »Absolut perfekt«, meinte sie und nahm noch größere Schlucke.
    »Lacey, wo steckst du, wenn ich dich brauche? Ich brauch deine Stimme, ich brauche jemanden, der ihr sagt, dass sie nicht weitertrinken soll!«
    Jedes Mal, wenn Ivy den Arm ausstreckte, um den Tee mit den Drogen wieder auf den Tisch zu stellen, nahm ihr Gregory die Tasse ab und hielt sie fest. Er saß bei ihr auf dem Bett, mit einem Arm hielt er sie umschlungen, mit dem anderen hielt er ihr den Tee wieder an den Mund.
    »Noch einen Schluck«, überredete er sie.
    »Nicht weitertrinken!«, rief Tristan.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Gregory nach ein paar Minuten.
    »Schläfrig. Und irgendwie komisch. Ich hab keine Angst... Es ist nur komisch. Ich hab das Gefühl, als wäre noch jemand hier im Zimmer und würde uns beobachten«, meinte sie und sah sich um.
    »Ich bin hier, Ivy!«, rief Tristan.
    Schließlich bot Gregory ihr den letzten Schluck Tee an. »Du brauchst keine

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