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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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Lass mich ausreden. Du liebst Tristan. Du liebst ihn über alles.«
    Ivy löste sich, aber er hielt ihre Finger fest. »Hör zu! Wenn du bei dem Unfall getötet worden wärst, was hättest du dir für Tristan gewünscht? Wäre es dein Wunsch, dass ihn niemand liebt? Würdest du wollen, dass er für den Rest seines Lebens allein bleibt?«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte sie.
    »Natürlich nicht«, wiederholte er leise.
    Dann zog er sie zu sich auf den Liegestuhl hinunter. Das Metall war kalt und hart.
    »Ich habe den ganzen Tag und den ganzen Abend an dich gedacht«, sagte er.
    Er streichelte sie vorsichtig, seine Finger fuhren über ihr Gesicht und ihr Schlüsselbein. Dann küsste er sie so zart, wie er ein Kind geküsst hätte. Sie ließ es zu, aber sie erwiderte seinen Kuss nicht.
    »Ich hab den ganzen Abend hier auf dich gewartet«, erklärte er. »Ich muss raus. Wollen wir ein bisschen durch die Gegend fahren?«
    »Wir können Philip nicht allein lassen«, erinnerte ihn Ivy.
    »Klar können wir das«, erwiderte Gregory sanft. »Er schläft tief und fest. Wir schließen das Haus ab und schalten die Alarmanlage an. Wir können eine Weile spazieren fahren. Ich werd auch nicht mehr reden, versprochen.«
    »Wir können Philip nicht allein lassen«, wiederholte sie noch einmal.
    »Es wird ihm schon nichts passieren. Es ist doch nichts dabei, ein bisschen herumzukurven, Ivy. Es ist nichts dabei, die Anlage aufzudrehen und ein bisschen Gas zu geben. Es ist nichts dabei, Spaß zu haben.«
    »Ich will nicht«, sagte sie.
    Sie fühlte, wie er sich anspannte.
    »Nicht heute Abend«, fügte sie schnell hinzu. »Ich bin müde, Gregory. Ich muss echt ins Bett. Vielleicht ein andermal.«
    »In Ordnung. Wie du willst«, seine Stimme klang heiser. Er lehnte sich auf dem Liegestuhl zurück. »Schlaf dich aus.«
    Ivy ließ ihn auf der Veranda zurück und tastete sich durch das dunkle Haus. Sie sah kurz nach Philip, dann ging sie durch das Bad in ihr eigenes Zimmer, wo Ella sie mit leuchtenden Augen begrüßte. Ivy knipste eine kleine Schreibtischlampe an und Ella begann augenblicklich zu schnurren.
    »Gilt das Schnurren mir?«, fragte Ivy. »Oder ihm?«
    Tristans Foto, das ihr seine Mutter geschenkt hatte, stand in dem gelben Lichtkreis.
    Ivy nahm das Bild in die Hand. Tristan lächelte sie an, er trug seine alte Baseballmütze - natürlich falsch herum. Die Jacke seiner Schuluniform stand offen, als liefe er gerade auf sie zu. Manchmal konnte sie es immer noch nicht fassen, dass er tot war. Ihr Kopf sagte ihr, dass er tot war, er wusste, dass Tristan von einem Moment auf den anderen zu leben aufgehört hatte, ihr Herz jedoch weigerte sich, ihn loszulassen.
    »Ich liebe dich, Tristan«, sagte sie, dann küsste sie sein Foto. »Träum was Schönes.«
     
    Schreiend wachte Ivy auf. Ihre Stimme war so heiser, als hätte sie schon stundenlang geschrien. Die Uhr zeigte 1:15 Uhr an.
    »Alles in Ordnung! Du bist in Sicherheit! Alles okay, Ivy.«
    Gregory hielt sie im Arm. Philip stand neben ihrem Bett und hielt Ella umklammert.
    Ivy starrte sie an, dann lehnte sie sich an Gregory. »Wann hört das auf? Wann hört dieser Albtraum endlich auf?«
    »Psst, psst. Alles ist gut.«
    Aber nichts war gut. Der Albtraum wurde immer schlimmer. Es kamen immer mehr Einzelheiten dazu und die Angst tastete sich zu all den dunklen Stellen in ihren Gedanken vor. Ivy schloss die Augen und kuschelte sich an Gregory.
    »Warum träumt sie das immer wieder?«, fragte Philip.
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete Gregory. »Vermutlich verarbeitet sie auf diese Weise den Unfall.«
    »Manchmal sind Träume auch Nachrichten von den Engeln«, äußerte Philip. »Engel« sagte er ganz schnell, dann warf er Ivy einen Blick zu, als erwarte er, dass Gregory ihn dafür anbrüllen würde.
    Gregory beobachtete Philip einen Augenblick, dann fragte er: »Engel sind gut, oder?«
    Philip nickte.
    »Na ja, wenn Engel gut sind«, gab Gregory zu bedenken, »würden sie Ivy dann schlimme Träume schicken?«
    Philip ließ es sich durch den Kopf gehen, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Nein ... aber vielleicht ist es ja ein böser Engel.«
    Ivy fühlte, wie Gregory erstarrte.
    »Es ist einfach nur mein Kopf«, sagte sie ruhig. »Er versucht, sich daran zu gewöhnen, was mit Tristan und mir passiert ist. Die Albträume werden bald aufhören.«
    Doch sie log. Sie hatte Angst, dass die Träume nie aufhören würden. Und allmählich glaubte sie, dass es nicht nur darum

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