lovely toyboy (German Edition)
habe. Aus dem ich aber leider nicht erwache. Ganz im Gegenteil.
„Ja. Sie hat heute Morgen angerufen und meinte, uns endlich kennen lernen zu wollen und weil du dich ein wenig zierst hat sie die Sache eben selbst in die Hand genommen. Ich habe sie natürlich sofort gebeten heute auch an diesem Essen teilzunehmen, aber sie hatte leider wichtige Termine, die sie nicht verschieben konnte. Das ist wirklich sehr schade. Aber, sie hat mir versichert, das nächste Mal würdet ihr ganz bestimmt gemeinsam erscheinen“, ist meine Mum in ihrer Euphorie kaum zu bremsen und lässt mehr und mehr jegliche Farbe aus meinem Gesicht weichen und mich abrupt vom Tisch aufspringen.
„Ich muss los. Hab auch einen dringenden Termin vergessen. Wir sehen uns am Freitag. Ciao Dad, Mum“, nicke ich den beiden zum Abschied beiläufig zu, weil ich nur noch ein Ziel habe. Welches darin besteht, dieses Haus so schnell wie möglich zu verlassen und mich auf die Suche nach dieser intriganten Schlange zu machen.
„Und ich werde alleine kommen“, rufe ich vom riesigen Eingangsbereich aus noch zurück, was wie eine Warnung durch die geflieste Halle dröhnt und keinerlei Widerspruch gestattet, ehe ich mit einem lauten Knall die schwere Eichentür meines Elternhauses hinter mir zuziehe.
Wütend vor mich hinschimpfend laufe ich quer über den heiligen Rasen meines alten Herrn und fahre mit quietschenden Reifen schließlich vom Grundstück, nicht ohne eine beträchtliche Menge Kies aufzuwirbeln und eine Staubwolke zu hinterlassen.
Ich kann einfach nicht fassen, zu welchen Mitteln diese blöde Schlampe greift, um sich in mein Leben zu mischen. Bildet sie sich wirklich ein, ich würde, nur weil sie meinen Eltern irgendwelche Märchen über uns erzählt, brav kuschen und ihr mieses Spiel mitmachen? Die hat sie doch echt nicht mehr alle und sollte besser zusehen, dass ich sie nicht irgendwo allein erwische. Mein Blut kocht gerade mächtig über und von mir geht mindestens ebensoviel Gefahr aus, wie von einem brodelnden Vulkan, der kurz vor seinem Ausbruch steht.
Während ich meinen Wagen stinksauer durch die Straßen lenke und wachsam die üblichen Boutiquen der Stadt nach Gilda´s signalrotem Mercedes- Cabrio absuche, wähle ich beiläufig über die Freisprecheinrichtung meinen besten Freund Tom an, der nach wenigen Freizeichentönen, wie immer bestens gelaunt das Gespräch annimmt und mir automatisch ein Schmunzeln entlockt.
„Hi Digger, was gibt´s? War aber ein kurzes Essen heute bei deinen Alten. Hat es nicht geschmeckt?“, kichert er zur Begrüßung direkt in den Hörer und bremst meine Wut ganz unbewusst bereits um einiges aus. Jedoch nur solange, bis ich ihm den Grund meines Anrufs mitteile.
„Ey Tom, du glaubst nicht was diese impertinente Tussi gebracht hat. Die hat doch ernsthaft bei meiner Mutter angerufen und der weiß gemacht wir wären zusammen. Die hat sie doch nicht alle, oder? Glaub mir, wenn ich die in die Finger kriege dann bring ich sie um. Was bildet sich diese dumme Kuh überhaupt ein? Ich bin doch nicht ihr kleiner Bimbo, mit dem sie machen kann was sie will“, rattere ich munter drauflos und mache meinem Unmut Luft, weil Tom der einzige ist, der die ganze verworrene Geschichte um Gilda kennt.
„Stimmt. Der einzige für den du dich zum Bimbo machst ist dieser kleine aus dem `Palace`. Deine heimliche Affäre“, muss Tom natürlich ungebeten wieder einen Kommentar, zu den von ihm nicht gern gesehenen Treffen zwischen Vico und mir, abgeben. Was mich nur kurz resignierend aufstöhnen lässt. Viel zu oft habe ich mit ihm darüber schon unsinnige Diskussionen geführt, die einfach an unserer unterschiedlichen Auffassung scheitern. Er toleriert sozusagen meine nächtlichen Eskapaden, wenn auch nicht gerne. Zumindest solange ich ihn mit Einzelheiten verschone. Allerdings fällt es mir in letzter Zeit leider immer schwerer, ihn nicht damit zu behelligen, weil ich das Gefühl habe durchzudrehen. Und mit jedem Treffen zwischen Vico und mir wird es schlimmer.
„Er ist nicht meine Affäre, Tom“, klinge ich leicht genervt, was mein bester Freund zugegeben bereits gewohnt ist, sobald es um Vico geht und er wiegelt aus diesem Grund auch umgehend ab.
„Schon klar. Was war jetzt noch mal mit der Ollen? Die hat deinen Alten erzählt ihr wärt zusammen? Die ist ja kackdreist, ey. Die scheint ja mehr als einen Narren an dir gefressen zu haben. Was haste denn jetzt vor?“, redet Tom eifrig und voller Elan auf mich ein, während
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