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Lovers (German Edition)

Lovers (German Edition)

Titel: Lovers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
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kommt zurück und stellt sich hinter mich. Ich drehe mich um, weil ich ihn fragen will, was wir für die anderen bestellen sollen. Nur dass es nicht Leo ist. Sondern Jack.
    “W-was machst du denn hier?”
    Gott, wieso muss ich denn schon wieder wie eine Idiotin reden?
    Er lächelt. Dieses strahlende Blitzen von kräftigen weißen Zähnen. Sofort bin ich wieder so verknallt wie nie zuvor in meinem Leben.
    Verdammt.
    “Ich bin heute früh schon unterwegs gewesen und hab euch verpasst, als ihr losgefahren seid. Kenneth hat mir gesagt, dass ich dich hier finde.”
    “Aha.”
    “Du siehst müde aus.”
    “Das bin ich auch.
    “Tut mir leid, wenn ich dich gestern zu lange wachgehalten habe.”
    Er lächelt wieder, aber dieses Mal falle ich nicht drauf rein. Zumindest tue ich so.
    “Jack, es geht nicht immer nur um dich.”
    “Okay …”
    Er schiebt die Hände in die Taschen seiner grünen Cargoshorts und zuckt mit den Schultern. Dann schaut er einen Moment auf den Boden, ehe er den Blick wieder hebt. Und in diesem winzigen Augenblick sehe ich, dass ein Teil seiner Großspurigkeit nur Show ist. Etwas, das er abzieht, um sich zu schützen.
    Ich fühle mich wie ein echtes Miststück, und ich hasse es.
    “Tut mir leid. Ich bin nur … Ich war gestern Nacht noch lange wach. Wie du schon sagtest, ich bin einfach müde. Wird bestimmt besser, sobald ich einen Kaffee bekomme.”
    “Ist schon in Ordnung.”
    Er legt eine Hand auf meinen Arm, und seine Hitze brennt sich tief in meine Haut. Wie kann ich nur gleichzeitig so erregt und so irritiert sein?
    “Ich mach mich mal auf die Suche nach der Frau, die frisch gepressten Orangensaft anbietet. Hat jemand von den anderen sie schon mal erwähnt?”, fragt er.
    “Ich glaube nicht. Keine Ahnung.”
    Ich will einfach nur, dass er verschwindet. Ich brauche etwas Zeit für mich, um wach zu werden und meine Gedanken zu sortieren. Und ich muss damit fertig werden, Jack und Audrey hier am selben Ort zu sehen. Zwischen uns ist es irgendwie kompliziert, seit wir den Dreier miteinander hatten. Und es wird für mich auch irgendwie ständig verwirrender. Vielleicht sollte ich einfach nach Hause fahren, nach Seattle, und alles hinter mir lassen. Auch Audrey und Jack.
    Aber ich weiß, dass ich nicht vorhabe, das zu tun.
    “Okay, ich schau mich mal um. Bis später”, sagt Jack.
    “Okay, klar. Bis später.”
    Er zieht sich von mir zurück. Seine Hand rutscht von meinem Arm und berührt meine Haut. Ich weiß nicht, ob das eine sinnliche Berührung sein soll, aber genau das ist es.
    Ich beobachte, wie er davongeht. Seine breiten Schultern bewegen sich unter der dünnen Baumwolle seines T-Shirts. Dieser lässige Gang … Der Wind hat seine Haare zerzaust. Ich seufze leise. Ziemlich mädchenhaft.
    “Hey, alles in Ordnung mit dir?”, fragt Leo und taucht wieder hinter mir auf.
    Wieso fragt mich das eigentlich heute Morgen jeder?
    “Ja, alles super. Ich wünschte nur, die Schlange könnte schneller vorankommen.”
    “Keine Sorge, wir sind die Nächsten.”
    Ich bestelle einen großen Latte, und Leo gibt die Bestellung der anderen auf: Kaffee und ein paar leckere, frische Croissants. Ich gebe zu viel Zucker in den dampfenden Pappbecher, blase auf das Getränk, bis ich daran nippen kann, und verbrenne mir doch jämmerlich die Zunge daran.
    Wieder taucht Audrey neben mir auf, aber dieses Mal ist mir ihre Nähe willkommen. Wir bewegen uns durch das Gewühl zwischen den Marktständen und schlendern hinter Viviane und Patrice her, die bei den Obst- und Gemüsehändlern eindeutig eine Mission verfolgen.
    “Besser?”, fragt Audrey.
    “Ja, danke. Der Kaffee hilft schon mal mehr, als ich gedacht hätte. Die Hitze, sogar der Geruch – allein davon fühle ich mich besser.”
    “Das ist gut.” Sie stupst meine Hüfte mit ihrer an und lächelt mir zu. Ich erwidere das Lächeln.
    “Ich habe mich schon oft gefragt, wie so etwas Normales, also eine Tasse Kaffee, genügt, um mich zu beruhigen. Es macht mich nicht nur wach, sondern … Verstehst du, was ich meine?”
    Sie nickt und hakt sich bei mir um. “Als ich klein war, trank meine Mom nur Kaffee, wenn wir irgendwo zum Essen waren. Keine Ahnung, warum sie das gemacht hat. Aber das war quasi ihr Ritual. Wie es mein Ritual ist, nur im Kino Popcorn zu essen. Egal wie laff oder scheußlich es schmeckt, ich muss es unbedingt haben.”
    Ich nehme einen Schluck Kaffee und denke nach. “Meine Eltern haben jeden Morgen Kaffee getrunken, aber sie waren

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