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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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Ella?«, sagt sie, als ich schon gehen will.
    »Ja?«
    Sie reicht mir einen Flyer. »Nächsten Mittwoch ist eine Lesung in Dahlem in einer Buchhandlung. Birgit Vanderbeke . Ich dachte, das könnte dich interessieren.«
    Ich liebe Lesungen und zum Glück gibt es in Berlin oft welche. Birgit Vanderbeke lebt in Südfrankreich und kommt selten nach Berlin. Ich nehme den Flyer und stecke ihn ein. Eine Lesung! Es ist wie eine Bestätigung dafür, dass mein Leben wieder in die richtige Richtung geht.
    In der Pause erzähle ich Zoe von der Lesung. »Kommst du mit?«
    Zoe reißt die Augen weit und entsetzt auf. »Mittwoch? Da ist DJ Lounge im Spartacus . Da legt Sven auf. Ich dachte, du begleitest mich!«
    Das sollte ich tun als beste Freundin.
    »Was ist mit Melanie?«
    »Die ist krank.«
    Ach, ja. Das ist mir noch gar nicht richtig aufgefallen, aber jetzt, wo Zoe es sagt, bemerke ich, dass ich sie heute noch nicht gesehen habe.
    »Aber bis Mittwoch ist sie vielleicht wieder gesund?«
    Zoe schiebt ihre Unterlippe vor. Schmollmodus.
    »Okay«, lenke ich ein, ich möchte einen Kompromiss finden. »Die Lesung ist um sechs Uhr. Wann geht es in dem Club los?«
    »Erst ist DJ Workshop und ab neun wird aufgelegt.«
    »Könnte gehen.«
    Ich rechne es mir kurz aus. Von Berlin-Dahlem nach Potsdam in einer Stunde, das ist machbar. »Vorschlag: Wir gehen zusammen auf die Lesung und dann zusammen in den Club.«
    Zoe grinst breit. »Abgemacht.«
    Mittlerweile kann ich nicht mehr darauf verzichten, jeden Tag zu laufen. Ich liebe es. Am Anfang denke ich viel nach, mache mir Gedanken über meinen Blog, aber nach einer Weile hören die Gedanken auf und ich konzentriere mich nur auf den Atem und das Laufen. Es ist, als ob nur noch mein Körper existiert, aber dabei vergesse ich ihn komplett, ich schwebe und nehme ihn gar nicht mehr wahr. Gleichzeitig ist alles viel intensiver, auch die Wahrnehmung, die Gefühle. Ich habe gehört, beim Laufen schüttet der Körper Stoffe aus, die einen glücklich machen. Vermutlich, ist es ein wunderbarer Ersatz für Sex und wenn alles schief geht, könnte ich ja mein ganzes Leben mit Laufen verbringen. Allerdings ist das nicht gerade mein Traum von der Zukunft.
    Nach dem Duschen ziehe ich mir eine Jeans und ein T-Shirt über, die Haare lasse ich zusammengebunden. In letzter Zeit habe ich die Haare immer offen getragen, ich mag den neuen Haarschnitt von Zoe, aber ich will mich nicht besonders schön für Luca machen. Es ist nur ein Arbeitstreffen .
    Ich radele los und genieße das Gefühl, das ich immer nach dem Laufen habe. Als ob Körper und Geist ganz gereinigt wären.
    Es liegt kein Schnee mehr und obwohl es noch mal schneien soll, sieht es gerade nicht danach aus.
    Die Meditationsgruppe verlässt gerade das Haus. Monja winkt mich herein. »Er ist oben.«
    Luca hängt an einer Stange, die zwischen die Pfosten seiner Tür geklemmt ist, und macht Klimmzüge. Als er mich sieht, lässt er sich herunter. Ich werde den Verdacht nicht los, dass er mir zeigen will, wie fit er ist, aber ich verwerfe den Gedanken gleich wieder. Warum sollte er mir das zeigen?
    »Wie geht es?«, frage ich reserviert.
    Er lächelt charmant. »Besser. Ich habe jetzt 'nen Aircast bekommen, noch 'ne Woche, dann bin ich auch den los.« Er winkt mich in sein Zimmer.
    Überraschung, diesmal ist der Raum aufgeräumt, man erkennt jetzt sogar, dass ein Holzboden existiert. Auch sonst ist es sehr ordentlich.
    Luca deutet stolz auf seinen leeren Schreibtisch. »Ich habe extra alles weggeräumt.«
    Ich stelle meinen Laptop ab, er zieht sich einen zweiten Stuhl heran und stellt seinen Laptop daneben.
    »Und? Wie weit bist du?«, frage ich.
    Luca öffnet den Internetbrowser und navigiert zu der Schulwebsite und dann zu der Deutschseite. Ich habe sie mir nach der Vorführung von Frau Bolder noch nicht einmal angesehen.
    »Ich habe mal einen Blog installiert, so wie du vorgeschlagen hast«, sagt Luca und ich merke, dass er ziemlich stolz darauf ist. »Und ich habe auch schon Unterseiten erstellt. Nur noch keine Inhalte.«
    Eine Seite springt auf. Das Blog-Thema gefällt mir, auch die Bilder im Banner.
    »Woher sind die?«
    »Ich habe Filmstills verwendet aus der DVD.« Luca angelt an mir vorbei über den Schreibtisch und reicht mir die DVD von Stolz und Vorurteil . »Hier, kann ich dir leihen.«
    Literaturverfilmungen. Auch so ein Thema. Meistens hasse ich sie, denn immer geht das Wichtigste verloren. Harry Potter, okay, aber sonst? Natürlich muss

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