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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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ich.« Ich könnte allein wegen seinem Lächeln zurückfahren.
    »Ella!« Zoe rennt auf mich zu.
    »Ich muss los ...«, sagt Luca.
    »Viel Glück beim Arzt.«
    Als Zoe bei mir ist, ist Luca schon in der Schule verschwunden.
    »Und?«
    Wieder der besondere Unterton, dabei könnte ich das gleiche fragen.
    »Und bei dir?«
    »Nur nach Hause gebracht. Und du?«
    »Die kurze oder die lange Fassung?«
    »Erst die kurze, in der Pause dann die lange.«
    »Okay.« Ich greife in meine Jeans und gebe Zoe das Kondom zurück. »Dann bis zur Pause.«
    »Und? Seid ihr jetzt zusammen?«
    »Na ja«, sage ich vage.
    Wir sitzen wieder auf den Stufen einer der Nebentreppen. Ich habe Zoe alles erzählt, oder zumindest die Dinge, die sie interessieren. Sie drückt mir das Kondom wieder in die Hand und grinst. »Du wirst es bald brauchen.« Ich stecke es in die Seitentasche meiner Schultasche und denke an Lucas Wäscheschublade voller Kondome. Ziemlich sicher werde ich bei Luca keines brauchen.
    Das mit der SMS habe ich verschwiegen, es ist nicht okay, die SMS von anderen zu lesen, aber beunruhigt bin ich trotzdem.
    »Was heißt eigentlich dfm in einer SMS?«, frage ich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Nur so ... habe ich letztens gelesen.«
    »Hat Luca dir das gesimst?«, fragt Zoe neugierig.
    Ich zucke mit den Achseln. Meine neue Methode, die Wahrheit zu umgehen. Zoe drückt aufgeregt meinen Arm und strahlt.
    »Dfm bedeutet: du fehlst mir !«
    »Oh, toll«, sage ich mühsam begeistert. Wieso schreibt Melanie das an Luca?
    »Sag mal, gehst du auch zu der Party von Melanies Freundin?«
    Zoe nickt. »Klar, da gehen alle hin. Du auch? Ich dachte, du bist auf der Buchmesse?«
    »Ich kann ja eher zurückkommen.«
    »Echt, jetzt?«
    »Mal sehen.«
    »Wäre toll. Aber amüsiere dich ruhig auf der Buchmesse mit deiner Alex.«
    Ich grinse. »Bist du etwa eifersüchtig?«
    »Na ja, du sagst immer, sie kann so toll schreiben und ist so intelligent und ihr versteht euch so gut ...«
    Ich schubse Zoe freundlich. »Aber sie ist nicht meine beste Freundin.«
    »Und redest du mit ihr über Luca?«
    »Hey, sie interessiert sich für Bücher. Um über Jungs zu reden, habe ich doch dich.«
    Zoe nickt befriedigt.

Am frühen Nachmittag sitze ich im Zug nach Leipzig. Meine Mutter hat mich zum Hauptbahnhof gefahren und will mich auch wieder abholen. Samstag oder Sonntag, ich halte es mir immer noch offen. Ich habe hektisch und im letzten Moment gepackt, es fällt mir schwer, jetzt wegzufahren, ich denke nur an Luca und vermisse ihn schon, als der Zug den Bahnhof verlässt. Dabei freue ich mich auf Leipzig, die Buchmesse und Alex. Soll ich Samstag schon wieder zurückfahren? Am Samstag gibt es ein Treffen der Buchblogger, da würde ich gerne hingehen. In den letzten Tagen haben wir auf Facebook und Twitter und in den Blogkommentaren nur darüber gesprochen, dass wir uns endlich persönlich kennen lernen werden.
    Der ICE braucht eine Stunde fünfzehn bis Leipzig, gerade genug Zeit, um mir den Messeplan und die Veranstaltungen auf der Messe gründlich anzusehen. Meine Mutter hat darauf bestanden, mir ein 1. Klasse Ticket zu holen. Um mich herum sitzen Geschäftsleute in Anzügen vor ihren Laptops oder Tablets oder telefonieren. Ich hole auch mein iPhone heraus, hauptsächlich, weil ich auf eine SMS von Luca warte. Doch nichts. Vermutlich sitzt er noch beim Arzt. Stattdessen finde ich eine von Alex.
    Bin auf der Messe. Wollen wir uns gleich dort treffen?
    Ich bin froh, dass sie es vorschlägt, denn ich bin so neugierig auf die Messe, dass ich keinen Tag länger warten will. Wir simsen etwas hin und her und verabreden schließlich, uns im Café Klang Quartier in Halle vier zu treffen. Nur wie soll ich Alex erkennen? Vielleicht ist sie als Cosplay auf der Messe? Eigentlich weiß ich wirklich nicht sehr viel über sie.
    Nein. Nicht mein Style. Trage Jeans und rotes Shirt und werde Buch (!) dabei haben.
    Ich grinse zufrieden. Kein Stress an dieser Stelle. Ich habe ein Kombiticket, der Zug hält am Bahnhof Leipzig Messe, von da ist es nicht weit bis zur Messehalle.
    Gegen vier Uhr betrete ich die Messehalle. Endlich bin ich da, wo ich schon immer hin wollte. Will ich das wirklich?
    Ich habe mit vielen gerechnet, aber nicht mit so vielen Leuten. Dies ist offenbar eine Art Wallfahrtsort für Buchliebhaber. Erst habe ich mir Sorgen gemacht, dass mir zwei Stunden bis zur Schließung der Messe nicht reichen werden, jetzt frage ich mich, wie ich es in dem Gewühl zwei Stunden

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