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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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stopfe das Handy wieder in die Tasche.
    »Ich hoffe, das war der letzte Wecker.«
    »Yep.«
    Ich krieche unter dem Schreibtisch hervor und überlege, wie und wann ich am besten ins Bad gehen kann, denn draußen höre ich Hannah und Luzy herumrennen, denen ich nicht unbedingt in die Arme laufen möchte.
    »Sie werden dich doch sowieso gleich sehen«, sagt Luca und grinst. Ihm gefällt offenbar, dass er seine Schwestern mit meiner Anwesenheit überraschen oder vielleicht sogar schocken kann. Ich schlüpfe trotzdem erst nach Luca ins Bad, nachdem es oben ruhig geworden ist. Als ich aus dem Bad komme, wartet er auf mich und begleitet mich nach unten.
    »Ich kann ja auch gehen?«, schlage ich auf der Treppe vor. Er angelt nach meiner Hand und berührt sanft die Handinnenfläche.
    »Nein, bleib. Für meine Mutter ist es okay und meine Schwestern mögen dich, auch wenn sie es nicht zeigen.«
    Als wir die Küche betreten, verstummt das Gespräch. Monja, Luzy und Hannah starren uns an. Ungefähr so albtraumhaft habe ich mir das vorgestellt. Doch dann grinsen alle drei. Luzy nimmt mich sofort in Beschlag und zieht mich an den Tisch.
    »Ich lese jetzt Dark !«
    Monja lächelt. »Ich hoffe, du weißt, wovon sie spricht?«
    »Ja, klar.«
    »Ich kann dir Syren leihen!«, sagt Luzy.
    »Gern. Allerdings habe ich Physik noch nicht gelesen.«
    »Oh, ich glaube da kann ich mitreden!«, sagt Luca.
    »Glaube ich nicht, es geht um Bücher«, sagt Hannah. Sie ärgert Luca gerne, aber ich sehe genau, wie cool sie ihren großen Halbbruder findet.
    Luca holt den Glasbehälter, um Kaffee zu kochen.
    »Trinkst du Kaffee oder Tee?«
    Es ist so ähnlich wie mit Fleisch und Soja, nur dass diesmal alle außer Luca Tee trinken
    »Kaffee.«
    »Jetzt ist ja Buchmesse«, sagt Monja, »da wollte ich immer mal mit Lucy hin. Aber vielleicht besser, wenn sie etwas älter ist.«
    Luca stellt mir einen Teller auf den Tisch. »Ella fährt auf die Buchmesse.«
    »Ja? Wann denn?«, fragt Monja interessiert.
    »Ich fahre heute Nachmittag. Ich wollte nicht nur am Wochenende hin, denn da ist es wahrscheinlich sehr voll.«
    »Hast du Verwandte in Leipzig?«
    »Nein, eine Buchbloggerin hat mich eingeladen, bei ihr zu übernachten.«
    Monja nickt. »Ach ja, du hast ja auch einen Blog.«
    Luca kommt mit dem Kaffee an den Tisch. Egal, was er macht, er hat diese Lässigkeit, die so sexy ist, dass ich vergesse, dass es hier gerade nur um Frühstück und Bücher geht. Mir fällt zum ersten Mal bewusst auf, dass er bei sich zu Hause der einzige Junge unter drei Frauen ist. Der Hahn im Korb. Hier hat er das also gelernt.
    Hannah bietet mir Brot an und Lucy schiebt mir die Marmelade hin. Ob Luca irgendwann mal erzählt hat, dass er nicht mehr mit Melanie befreundet ist? Oder ob er jetzt in ihren Augen zwei Freundinnen hat?
    »Und was macht du auf der Buchmesse?«, fragt Luzy.
    »Ich? Weiß nicht, rumlaufen, mir die Stände mit den Büchern ansehen. Vielleicht gehe ich auch auf eine Lesung.«
    »Oh ja, Lesungen sind cool«, sagt Luca ironisch. Ich muss grinsen.
    »Manchmal schon.«
    »Und wann kommst du zurück?«, fragt er und alle sehen mich an.
    »Ich denke mal Sonntag.«
    Monja fährt uns zur Schule.
    »Ich hol dich nachher ab und dann gehen wir zum Arzt«, erinnert sie Luca, aber ich denke nicht, dass das nötig ist.
    Wir steigen an der Schule aus und ich kann den Wunsch nicht unterdrücken, zu hoffen, dass einige der Mädchen unsere Ankunft mitbekommen. Nicht, weil ich mir etwas darauf einbilde, es wäre nur spannend, ihre Reaktionen zu sehen. Doch als wir zusammen auf die Schule zugehen, vergesse ich es schon wieder.
    »Willst du nicht Samstag zurückkommen? Da ist ne Party«, fragt Luca kurz bevor wir am Schuleingang sind.
    »Was für eine Party?« Ich habe gerade erst mit dem Party machen angefangen, ich weiß nicht, ob ich das schon regelmäßig kann.
    »Bei einer Freundin von Melanie.«
    Mir fällt die SMS ein. War davon die Rede? Ich kann es nicht leiden, wenn ich meine Handlungen danach richte, was andere tun. Melanie tut. Aber natürlich habe ich Lust, mit Luca weg zu gehen.
    Wir sind am Schultor angekommen.
    »Ähm, sims mir doch die Adresse und ich schau mal, ob ich es schaffe.«
    Fange ich auch schon an, Spielchen zu spielen wie Melanie? Gehört das dazu? Aber ich weiß wirklich nicht so genau, ob ich am Samstag, wegen einer Party, schon wieder zurückfahren will. Dann habe ich eigentlich nur einen richtigen Tag auf der Buchmesse.
    Luca strahlt. »Okay, mach

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